IPTV-Profis enttarnt: Ermittler beschlagnahmen Server, Daten & Kryptowährungen. Fünf Festnahmen, Datenflut & Missbrauchs-Vorwürfe.
Sie galten als technikaffin, organisiert, international vernetzt – doch jetzt sind die IPTV-Profis enttarnt. Anfang Juni 2025 gelang Ermittlern der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) und der Kriminalpolizei Weiden ein spektakulärer Schlag gegen ein professionelles Streaming-Netzwerk. Ziel der Großrazzia: ein System, das kostenpflichtige Inhalte illegal verbreitete – mit Servern, Verschlüsselung, Kundenstamm und Infrastruktur auf Unternehmensebene. Die Einsatzbilanz: fünf Verdächtige, neun durchsuchte Objekte, Terabyteweise Daten sowie Bargeld, Goldmünzen und Kryptowährungen im Wert von ca. 500.000 Euro. Zudem lauerten hinter den Datenmassen noch ganz andere Abgründe – ein Fall, der über das Urheberrecht weit hinausgeht.
IPTV-Profis enttarnt: Wer steckt dahinter?
Längst ist das illegale Streaming keine Grauzone für Tech-Nerds mehr. Wie die Bayerische Polizei in einer Pressemitteilung aufklärte, handelte es sich hierbei vielmehr um einen strukturierten Schwarzmarkt mit Zahlungsflüssen und IT-Infrastruktur auf Unternehmensebene.
Der jüngste Fall zeigt, wie professionell die Betreiber organisiert waren: dedizierte Server im In- und Ausland, verschlüsselte Datenträger und Clouddienste. Im Zentrum der Ermittlungen steht dabei ein 25-jähriger Softwareentwickler aus dem Landkreis Tirschenreuth, der als Hauptverdächtiger gilt. Gemeinsam mit vier Komplizen – darunter ein Österreicher und ein Aserbaidschaner soll er ein Streaming-Angebot betrieben haben, das gegen Entgelt Zugang zu illegal weiterverbreiteten Pay-TV-Inhalten wie Netflix gewährte.
Paladin gegen das Schattennetz: So wurde die Serverlandschaft geknackt
Mit über 100 Einsatzkräften durchsuchten Ermittler am 3. Juni 2025 neun Objekte in Bayern und Hamburg. Dabei kam das mobile Forensik-Labor „Paladin“ zum Einsatz – ein Hochleistungswerkzeug der digitalen Spurensicherung. Noch vor Ort wurden verschlüsselte Datenträger geöffnet, Terabyte an Daten gesichert und zentrale Server beschlagnahmt.

Unterstützung erhielten die Beamten von Cybercrime-Spezialisten aus München, Regensburg, Amberg und Hamburg sowie vom Bayerischen Landeskriminalamt. Die IPTV-Profis hatten ihre Infrastruktur aufwendig getarnt – aber offenbar nicht gut genug. Neben der massiven Datenflut sicherten die Ermittler Vermögenswerte im Wert von rund einer halben Million Euro in Bargeld, Goldmünzen und Kryptowährungen. Ferner konfiszierten sie eine Vielzahl an Mobiltelefonen, USB-Sticks und Spielekonsolen.
Zwei der fünf Verdächtigen sitzen aktuell in U-Haft. Gegen einen von ihnen – einen 25-Jährigen aus Hamburg – wurde der Haftbefehl später noch erweitert: Der Mann soll dazu zur Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und zur Herstellung kinderpornografischer Inhalte beigetragen haben – ein Abgrund, der das gesamte Verfahren in eine neue Dimension rückt. Die Ermittlungen laufen.
Einen weiteren Verdächtigen, ursprünglich inhaftiert, hat man zwischenzeitlich wieder entlassen – der Tatverdacht hatte sich nach erster Datenanalyse abgeschwächt. Doch auch gegen ihn wird weiter ermittelt.
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Auch Kunden im Visier: Streaming war gestern, Strafverfahren heute
Die IPTV-Profis sind enttarnt – und bald auch ihre Kunden. Ermittler werten derzeit IP-Adressen, Zahlungsdaten und Kommunikationsspuren aus. Wer sich Zugang zum illegalen Angebot verschafft hat, könnte Post von der Staatsanwaltschaft bekommen.
Der Strafverteidiger Jens Ferner, spezialisiert auf Cybercrime, mahnt: Wir erleben die nächste Eskalationsstufe. Strafverfolger nehmen die gesamte Infrastruktur ins Visier: Anbieter, Kunden, Hoster, Zahlungsdienstleister. Seine Einschätzung: Es drohen nicht nur empfindliche Strafen, sondern auch zivilrechtliche Nachspiele durch Rechteinhaber – inklusive Unterlassungsklagen und Schadensersatzforderungen.
Fazit: Das Ende der Streaming-Romantik
Illegales Streaming ist zu einem ernsthaften Risiko geworden – sowohl für Anbieter als auch für Konsumenten. Es ist das Ende eines Kapitels, in dem illegales Streaming noch als Kavaliersdelikt galt. Wie der Fall zeigt, ist die nächste Phase der Repression eingeläutet: forensisch, vernetzt, kompromisslos. Wer weiter streamt, spielt mit Feuer – und steht schneller im Rampenlicht, als ihm lieb ist.
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