Dark Web Monitor
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Dark Web Monitor: Mit neuer Software gegen Cybercrime

Die von TNO entwickelte "Dark Web Monitor" - Software soll die neue Basis für polizeiliche Darknet-Ermittlungen der ZCB bilden.

Die von der niederländischen Forschungsgesellschaft TNO entwickelte Dark Web Monitor – Software soll die neue Basis für polizeiliche Darknet-Ermittlungen bilden. Zum Einsatz soll sie bei den Spezialisten der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) kommen, teilt das Bayerische Staatsministerium der Justiz in einer Pressemitteilung mit.

Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) setzt auf Dark Web Monitor

Licht ins Darknet soll die neue Software „Dark Web Monitor“ von TNO künftig für Ermittler bringen. TNO wirbt für ihr Produkt, indem sie die Vorteile für die Ermittlungsarbeit herausstreichen.

„Dark Web Monitor – DWM ist ein Open Source Intelligence (OSINT)-Repository. Es bietet Einblicke in kriminelle und betrügerische Aktivitäten, die unter Ausnutzung des Dark Web und virtueller Vermögenswerte geschehen. Das verschlüsselte Tor-Netzwerk ist zu einem sicheren Hafen für Kriminelle geworden, die die technische Anonymität ausnutzen. Ihre kriminellen Aktivitäten reichen von Kindesmissbrauch und Drogenhandel bis hin zu groß angelegten Finanzdelikten. Diese betreffen sowohl den Cyberspace, als auch die physische Welt.

Da die opportunistischen Aktionen immer raffinierter werden, besteht daher die dringende Notwendigkeit, die Überwachungsmöglichkeiten des Dark Web zu verbessern, um einen Vorteil gegenüber diesen Kriminellen zu erlangen. DWM unterstützt Finanzinstitute, Strafverfolgungsbehörden und Cybersicherheitsbehörden. Indem sie fortschrittliche Analyseverfahren einsetzen, können sie die Kriminellen aufzuspüren, ergreifen und strafrechtlich zur Verantwortung ziehen.“

Technologie erleichtert Darknet-Recherchen

Mittels Webcrawler-Technik erfasst die Software unter anderem auch Daten, die infolge indexiert und visualisiert werden können. Außerdem kategorisiert Dark Web Monitor kriminelle Aktivitäten und stellt Zusammenhänge her. „Die Technologie erleichtert die Recherchen im Darknet durch innovative Web Crawling-Technologien und ermöglicht es Ermittlern so, zielgerichteter einzelne illegale Angebote aber auch spezifische Phänomenbereiche in den Blick zu nehmen.

TNO kooperiert bereits seit Jahren mit Polizeibehörden, wie Interpol. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe zu Darknet und Kryptowährungen arbeiten die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) und TNO schon seit 2018 zusammen.

Krishna Taneja, TNO Director National Security, erklärt die Notwendigkeit ihres Produkts:

„Technik verändert unsere Welt rasend schnell. Kriminelle erkennen sofort neue Möglichkeiten, wie sie das Dark Web bietet. Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, sind Innovationen erforderlich.“

Am Montag (27. Juli) stellte man die „Dark Web Monitor“ – Software in München vor. Zu diesem Anlass erschienen Justizminister Georg Eisenreich (CSU), Krishna Taneja von der TNO und der Bamberger Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky. Justizminister Georg Eisenreich (CSU) und die niederländische Forschungsgesellschaft TNO unterzeichneten dort eine Kooperationsvereinbarung.

Justizminister Eisenreich begrüßt eine solche Zusammenarbeit:

„Der Freistaat geht entschlossen gegen Cybercrime vor. Eine digital vernetzte Welt bietet große Chancen, ist aber auch verwundbar.“ […] “Die innovative Technologie des Dark Web Monitors ermöglicht uns neue technische Ansätze, um mehr Licht ins Darknet zu bringen und Täter ausfindig zu machen.”

Gemäß Eisenreich ist die Anfang 2015 bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eingerichtete ZCB mit ihren 15 Staatsanwälten und 3 IT-Spezialisten eine der größten Spezialstaatsanwaltschaften Deutschlands. Der Bamberger Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky hebt zudem hervor, dass die Kooperation über Ländergrenzen hinweg bereits beweise, dass sich die ZCB internationales Ansehen erworben habe.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.