Der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt ist ein Schlag gegen einen 24-jährigen Kölner gelungen.
Gemäß einer Pressemitteilung vom 26.02.2018 gelang der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt ein gemeinsamer Schlag gegen den Handel mit illegalen Datensätzen im Internet. Ein 24-jähriger Kölner soll jahrelang im großen Stil illegal erworbene Keditkartendaten in einem Internetforum zum Verkauf angeboten haben. Auf die Spur kamen ihm die Ermittler, als er den Webserver eines Online-Händlers angegriffen hat.
Kölner Hacker gefasst
Nachdem der Kölner Mitte 2016 von einem Webserver eines großen bayerischen Online-Versandhändlers mittels SQL-Injektion rund eine halbe Millionen Datensätze von Kunden erbeutet hatte, nahmen Ermittler seine Spur auf und intensive Untersuchungen führten die Staatsanwälte der bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg errichteten Zentralstelle Cybercrime Bayern und die Computerspezialisten der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt schließlich zu dem 24-jährigen Tatverdächtigen.
Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg erwirkte daraufhin sowohl einen Haftbefehl, als auch einen Durchsuchungsbeschluss gegen den Beschuldigten. Beide Beschlüsse wurden am 6. Februar in Köln von Beamten der Ingolstädter Kriminalpolizei unterstützt und durch Kollegen aus Nordrhein-Westfalen vollzogen. Zudem waren Kräfte einer Spezialeinheit im Einsatz. Zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung wurde der 24-Jährige in seiner Wohnung angetroffen und widerstandslos festgenommen. Die Beamten stellten einen PC, drei Handys, zwei Notebooks sowie zahlreiche Speichermedien als Beweismittel sicher.
Beim alten CNW CCs und PayPal-Accounts verkauft
Man geht derzeit davon aus, dass der 24-jährige Kölner im Zeitraum zwischen August 2013 und Mai 2015 auf dem ehemaligen Underground-Economy-Forum crimenetwork.biz aktiv war. Dort soll der Beschuldigte unter seinem Pseudonym in einer Vielzahl von Fällen rechtswidrig erlangte Zugangsdaten zu dem Online-Zahlungsdienstleister Paypal und Kreditkartendaten gewinnbringend verkauft haben. Die Daten soll er sich zuvor durch das massenhafte Versenden von Phishingmails über einen von ihm eigens hierzu betriebenen Server beschafft haben. Die Mailadressen für seine Phishingkampagnen wiederum soll er sich durch Angriffe auf verschiedene Webshops besorgt haben. Seine Kunden auf crimenetwork.biz nutzten die von ihm bezogenen Daten für betrügerische Bestellungen im Internet.
Auf den Kölner warten bis zu zehn Jahre Haft
Bereits erste Auswertungen des sichergestellten Beweismaterials haben den Tatverdacht bestätigt und zudem zahlreiche weitere Straftaten ergeben. Somit wurde der Haftbefehl bereits am 22. Februar erweitert. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft, da der Ermittlungsrichter von Flucht- und Verdunkelungsgefahr ausgeht. Dem 24-Jährigen drohen der Staatsanwaltschaft zufolge bis zu zehn Jahre Haft.
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