Bulletproof-Hosting-Anbieter hochgenommen (Symbolbild)
Bulletproof-Hosting-Anbieter hochgenommen (Symbolbild)
Bildquelle: DALL·E

Bulletproof-Hosting-Anbieter hochgenommen: ZServers/XHost zerschlagen

Die niederländische Polizei hat den Bulletproof-Hosting-Anbieter ZServers/XHost"zerschlagen. 127 Server wurden beschlagnahmt.

Die niederländische Polizei hat eine Razzia bei einem Bulletproof-Hosting-Provider durchgeführt. Bei der Aktion wurden 127 Server von ZServers/XHost beschlagnahmt. Die Infrastruktur diente Cyberkriminellen als sicherer Rückzugsort. Die Behörden werfen dem Anbieter vor, illegale Aktivitäten wie die Verbreitung von Malware und DDoS-Attacken ermöglicht zu haben.

ZServers/XHost: Illegales Hosting-Netzwerk zerschlagen

Besonders beliebt war der hochgenommene Bulletproof-Hosting-Anbieter bei Hackern, Phishern und anderen Betrügern und Kriminellen. Die Betreiber versprachen Anonymität und Schutz vor jeglicher Strafverfolgung. So wurde die Plattform zu einem der wohl bekanntesten Bulletproof Hoster der Szene.

Bulletproof-Hosting-Anbieter hochgenommen: Pressemitteilung der niederländischen Polizei.
Pressemitteilung der niederländischen Polizei.

Die Polizei ermittelte monatelang. Am 13. Februar 2025 schlugen die Behörden dann endlich zu. Immerhin 127 Server des Cybercrime-Hosting-Anbieters wurden abgeschaltet und beschlagnahmt. Verhaftet wurde laut angaben der Behörden niemand.

Gegen Alexander Igorevich Mishin und Aleksandr Sergeyevich Bolshakov, die Geschäftsführer von Zservers, wurden lediglich Vermögenssperren und Reiseverbote verhängt, sie befinden sich jedoch auf freiem Fuß, da noch keine Anklage gegen sie erhoben wurde.

Bulletproof-Hosting-Anbieter hochgenommen: Internationale Teamarbeit führt zum Erfolg

Die Zerschlagung von ZServers/XHost ist kein Zufallstreffer. Denn weltweit gehen Behörden verstärkt gegen Bulletproof-Hosting-Dienste vor. Und das nicht erst seit gestern, sondern schon seit einigen Jahren.

Ein sehr gutes Beispiel ist der sogenannte Cyberbunker in Rheinland-Pfalz. Denn im September 2019 gelang es den Ermittlungsbehörden nach fast fünfjährigen Ermittlungen, diesen als Bulletproof-Hoster bekannten Anbieter zu zerschlagen.

Cyberbunker
Der berühmt-berüchtigte Cyberbunker.

Dabei wurden riesige Datenmengen von rund zwei Millionen Gigabyte auf 886 physischen und virtuellen Servern sichergestellt. Der Cyberbunker diente als Drehscheibe für Cyberkriminelle aus aller Welt, die darüber illegale Darknet-Geschäfte in Millionenhöhe abwickelten. Den Betreibern wurde die Bildung einer kriminellen Vereinigung und Beihilfe zu rund 249.000 Straftaten vorgeworfen.

Auch wurden bereits Hosting-Administratoren verurteilt, die zwischen 2009 und 2015 Bulletproof-Hosting-Dienste anboten und damit Cyberkriminellen die Infrastruktur für Angriffe auf US-Organisationen zur Verfügung stellten.

Illegales Hosting-Netzwerk zerschlagen: Was bedeutet das für die Cybercrime-Szene?

Mit der Zerschlagung des Cybercrime-Hosting-Anbieters verlieren viele Kriminelle eine wichtige Plattform. Zwar werden sich einige nach Alternativen umsehen. Dennoch trifft der Verlust von ZServers/XHost die Szene hart.

Die Ermittlungen gegen die Betreiber dauern an. Doch das Katz-und-Maus-Spiel geht weiter. Denn die nächste illegale Plattform ist sicher schon in Planung.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.