Wer glaubt, auf blacknet.is oder anderswo sicher zu sein, der irrt. In Betrugsforen geht es am Ende des Tages immer nur ums liebe Geld !!!
Das Black Network, ein deutschsprachiges Fraud-Forum (=Betrugsforum) von und für Cyberkriminelle ist momentan nicht unter blacknet.is erreichbar.
Online-Abzocke betrifft immer jeden und alles
Wir möchten zunächst eindringlich vor der Nutzung solcher Webseiten warnen! Denn unabhängig davon, was die Betreiber so alles behaupten, ihnen geht es letztlich immer nur um ihr Portemonnaie. Gemeint ist nicht nur das Geld der Opfer, sondern auch das aller Teilnehmer ihres Forums. Wer frei von Moral ist, geht systematisch vor. Solche Menschen machen bei ihrem Treiben kaum bis gar keine Ausnahmen. Dieser Tatsache sollte man sich besser vor Betreten eines solchen Forums bewusst sein.
Niemand erstellt ein Fraud-Forum aus Begeisterung oder weil sie bzw. er etwas Gutes für die anderen Nutzer tun will. Wie gesagt: In dem Bereich will am liebsten jeder jeden um wirklich alles bringen. Warum? Ganz einfach, jeder Akteur will in möglichst kurzer Zeit das Maximum an Geld verdienen. So etwas wie Nächstenliebe oder gar der Wunsch, innerhalb des Forums eine tolle Gemeinschaft aufzubauen und zu pflegen, wie es anderswo üblich ist, so etwas gibt es bei Cybercrime-Foren schlichtweg nicht. Sorry, Leute, wenn ich das so offen sage. Aber wäre es nicht mal an der Zeit, aufzuwachen?
Das Black Network ist nur ein Beispiel von vielen
blacknet.is ist tatsächlich nur ein Beispiel. Probleme bekommen kann man auch bei der Underground Economy und in jedem anderen Forum. Der Kommentar dreht sich aber vor allem um blacknet, weil uns die Macher echt extrem auf den Keks gegangen sind. Doch der Reihe nach…
Im Spätsommer 2022 war ich mit einem guten Freund und meiner Exfrau in Irland im Urlaub. Redakteur Sunny kontaktierte mich, weil er wissen wollte, ob es okay wäre, für ein Interview für ein damals neues Betrugsforum Fragen zu sammeln. Über unser Kontaktformular hatte sich eine Person namens Guevara von blacknet.is gemeldet. Mir war der Name nicht geläufig. Ich habe dem Vorhaben dann aber vom Urlaub aus zugestimmt.
Zwar gibt es bei solchen Themen erfahrungsgemäß immer Beef (Streit) bei uns im Forum. Doch auch zu moderierender Content, der reinkommt, ist Content. Hätten wir allerdings geahnt, worauf wir uns da einlassen, dann hätten wir das Black Network nicht mal mit der Zange angefasst.
blacknet.is – der historische Ablauf der Ereignisse
Doch weiter im Text. Im September sammelte Kollege Sunny die Fragen der Community ein. Er musste anschließend sehr viel Aufwand betreiben, um das hochtrabende Geschwafel von Guevara nebst dem ganzen Eigenlob abzukürzen. Doch selbst danach war der Beitrag noch immer viel zu lang! Am 01. Oktober kam das Community-Interview dann heraus. Wir hatten einem Kriminellen eine Plattform geboten, der mit seinen Schergen unter blacknet.is und unter anderen Domain-Namen aktiv war. Das zumindest kann man uns vorwerfen.
Es dauerte nicht lange nach der Veröffentlichung, da tauchten die ersten Sockenpuppen bei uns im Forum von tarnkappe.info auf, um das ach so tolle Gespräch mit dem Gründer des genialen Betrugsforums blacknet.is zu loben. Andere sprachen von „Rufmord-Kommentaren„, die unsere Moderatoren „peinlicherweise“ nicht löschen würden. Zugegeben, den Machern vom Black Network weht bis heute eine steife Briese ins Gesicht. Identitätsdiebstahl, Phishing, Punkteklau oder der Handel mit Drogen, um nur ein paar Beispiele zu nennen, das findet halt nicht jeder toll.
tarnkappe.info: Warum wir von Fraud-Foren die Nase voll haben!
Aber womit hatte man denn bitteschön gerechnet? Urheberrechtsverletzungen zu begehen, ist eine Sache. Doch es ist eine andere Nummer, wenn man als Administrator eines solchen Betrugsforums eine Provision mit der Vermittlung illegaler Online-Dienste, Daten und Drogen verdient! Oder man kassiert dafür, dass jemand Threads und Banner für seine illegalen Angebote im Forum errichten darf. Ganz ehrlich, da hört selbst für mich der „Spaß“ auf. Das gehört verboten und das ist auch richtig so.
Ein paar Tage später setzte man uns eine finale Frist. Das Team von Tarnkappe.info hätte 24 Stunden Zeit, um das Interview zu löschen. Und (natürlich!) alle Kommentare, die ihnen nicht gefallen. Anderenfalls, so drohte man uns, würde man andere Methoden anwenden (Prügelkommando zu mir nach Hause schicken, DDoS etc.), um uns weich zu kochen. Ich habe dann den Inhalt der privaten Nachricht veröffentlicht und klar gemacht, dass ich darauf nicht eingehen werde.
Daraufhin kündigten uns die Hintermänner vom Black Network an, mich anonym bei der Polizei anzuzeigen, damit es daheim mal wieder zu einer Razzia kommt. Ich würde ja noch sehen, „wer wen fickt„. Zum Ärger der Admins habe ich auch diese PN öffentlich gemacht.
Einen Monat später erschien dann im Blog und Forum nach diversen Hinweisen eine eindringliche Betrugswarnung. Als Reaktion erreichte uns zwei Monate später die nächste Drohung, die von einem der Macher sein könnte – vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon?
Die versuchte Erpressung setzte sich noch fort. Wer sich dafür interessiert, kann den Verlauf der Auseinandersetzung gerne hier nachlesen. Fakt ist: Ich lasse mich nicht erpressen, auch bzw. erst recht nicht von ein paar jugendlichen Cyberkriminellen.
Die Polizei hat kräftig aufgeräumt!
Die Polizei hat in den letzten Monaten echt gut aufgeräumt mit diesem illegalen Scheißdreck. Noch vor Jahren behauptete man, man könne Fraudsters nicht busten (hochnehmen). Später verstreute man das Gerücht, niemand könne das Crime Network überführen aufgrund der getroffenen technischen Schutzmaßnahmen. Das hat sich aber nicht bewahrheitet. Und auch den Konkurrenten Crime Market hat es zwischenzeitlich erwischt.
Tja, die angeblich unfähigen Bullen haben es euch mal so richtig gezeigt. „Justice is coming…„, so lautet der Slogan der aktuellen Beschlagnahmungs-Banner. Soll heißen: Die Gerechtigkeit kommt auch zu euch, früher oder später. Niemand von den Akteuren darf sich dauerhaft sicher fühlen. Natürlich verfügen die Behörden über wenige fähige IT-Spezialisten, weil die Bezahlung unterirdisch ist.
„Justice is coming…“ Gerechtigkeit für blacknet.is – und wie sie alle heißen!?
Aber was die Behörden von den Kriminellen unterscheidet, ist, dass sie Monate lang und notfalls auch über mehrere Jahre hinweg am Ball bleiben. Die Mitarbeiter der Anti-Cybercrime-Einheiten nutzen jede noch so geringe Chance und jeden Ausrutscher der Akteure aus, um sie zu überführen. Liebe Fraudler: Ihr solltet besser nicht glauben, dass ihr ihnen überlegen seid. Eure Arroganz und die Annahme, euch könne nichts passieren, hat schon vielen den Hals gekostet.
So auch dem neuen Online-Marktplatz Shark Market, dessen Tech-Admin exakt seit dem Tag des Busts nicht mehr erreichbar ist. Tja, er hat wohl doch nicht außerhalb der EU gelebt, wie er behauptete.
Du willst Sicherheit in einem Betrugs-Forum?
Das ist in etwa so, als wenn man ein Fahrrad ohne Rad benutzen will. Oder man springt ohne Fallschirm aus einem Flugzeug und wundert sich, dass man das nicht überlebt. Die Fraud-Szene in anderen Ländern mag weniger vor überschießendem Testosteron strotzen. Aber es ändert nichts daran, dass man überall großen Gefahren ausgesetzt ist.
Witzigerweise berichten viele Medien immer noch über das böse Darknet. Und das, obwohl die meisten einschlägigen Verkaufsportale und Foren im Clearnet beheimatet sind. Wer von den Machern will gerne freiwillig auf die Indizierung der Suchmaschinen verzichten? Die Admins wollen doch, dass ihre Seiten gefunden werden, sollte man nach gefälschten Ausweispapieren, kopierten Kreditkarten oder irgendwelchen BTM-pflichtigen Stoffen suchen.