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Watchers.to goodbye: Streaming-Hoster gibt endgültig auf

Der mehrsprachige Streaming-Hoster Watchers.to schließt ab sofort seine Pforten. Man beendet das Angebot mit sofortiger Wirkung.

Der mehrsprachige Streaming-Hoster Watchers.to schließt seine Pforten. Man beendet das Angebot mit sofortiger Wirkung und gibt bekannt, man werde sich künftig auf reine Premium-Dienste für kostenpflichtige Webseiten konzentrieren. Bei über neun Millionen Seitenzugriffen monatlich war Watchers.to alles andere als klein, die meisten Besucher kamen allerdings aus den USA.

Aus die Maus. Wave Goodbye to Watchers.to!

Diese Webseite ging erst im Frühjahr vor zwei Jahren online. Zeitgleich bewarb das Team dieses Streaming-Hosters seinen Dienst beim Filesharing-Forum Wjunction. Die bei Wjunction angesprochenen Uploader reagierten anfangs noch recht positiv. Zwar konnten sich einige Uploader die stark schwankende Höhe der Auszahlungen nicht erklären, aber bezahlt wurden sie. Watchers.to hatte sich auf das Speichern von Kinofilmen spezialisiert und richtete sich vor allem an den US-amerikanischen Markt. Pornos waren hingegen strikt verboten.

Dienst hat sich trotz großer Popularität nicht gelohnt

Die jetzige Abschiedsnachricht zeigt, dass sich der Betrieb nicht mehr finanziell gelohnt hat. Ein internal tätiger Piraterie-Experte, der anonym bleiben möchte, glaubt, es könne an der werbefreien Übertragung der Filme mittels der KODI Boxen liegen. Überall dort wo man keine Werbung ausliefern kann, wird auch kein Geld verdient. Dazu passen auch die Beschwerden, die Auslieferung der Videos per KODI würde nicht mehr funktionieren.

Der Support antwortete bei Wjunction, man könne sich den wiederholt auftretenden „Fehler“ nicht erklären und versuche zu analysieren, woran der Transfer scheitert. Beim Versuch blieb es dann auch. Warum ist klar: Eine Auslieferung an KODI Boxen ist sinnlos, weil für den Streaming-Hoster darüber keine Werbeeinnahmen generiert werden können. Das gelingt nur, sofern die Zuschauer mit einem Gerät samt Browser online sind. Von daher gab es nie einen Grund dafür zu sorgen, dass die KODI Boxen wieder von Watchers.to unterstützt werden.

Uploader beschweren sich zunehmend bei Wjunction

Schon im Oktober 2016, also ein halbes Jahr nach der Gründung des Online-Speicherdienstes, haben Uploader bei Wjunction die ersten Beschwerden gepostet. Bei Skype sei niemand vom Support erreichbar. Auf die Nachricht per Kontaktformular habe man gar nicht erst reagiert. Ende Oktober kam es gleich mehrfach zu kompletten Ausfällen der Seite.

Wir versuchen derzeit die Administratoren von Watchers.to per Skype zu kontaktieren, bekamen aber auf unsere Presseanfrage bis jetzt keine Antwort. Sofern man unsere Kontaktanfrage bestätigen sollte, fügen wir diesem Beitrag zeitnah ein Update hinzu. Wir baten um ein kurzes Statement, um die Gründe für das kurzfristige Aus besser verstehen zu können. Auch hätten wir gerne gewusst, welche Premium-Dienste man konkret in Zukunft aufbauen möchte. Die Kommunikation hakt wohl schlichtweg an der Zeitverschiebung, weil die Betreiber wahrscheinlich im Gegensatz zur Redaktion in den USA beheimatet sind.

Update zu Watchers.to

Die Macher haben uns zwischenzeitlich geantwortet. Für den Shutdown gebe es keinen besonderen Grund. Ihnen sei es vor allem darum gegangen, weitere Urheberrechtsverletzungen vorzubeugen. Das Uploaden von Pornos sei vom ersten Tag an verboten gewesen. Wenn man jemanden dabei erwischt hatte, der das Copyright Dritter verletzt hat, hat man die Dateien gelöscht und die Nutzer verbannt. „Sie haben dann einfach einen neuen Account angelegt, um das gleiche wieder zu tun. Deswegen mussten wir etwas dagegen unternehmen“, schrieben uns die Betreiber heute im Chat bei Skype.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.