streamtape.com
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streamtape.com mit unerklärlicher CPU-Auslastung

Die Domain streamtape.com soll verkauft werden. Offenbar wollen die Eigentümer auf den letzten Metern noch Geld verdienen, egal wie. Oder?

Wir wurden gestern wegen dem Streaming-Hoster streamtape.com angeschrieben. Der Leser erzählt, er habe eine unerklärlich hohe CPU-Auslastung, sobald er sich dort einen Film anschaut. Ein paar Nutzern im Forum des Brave Browsers erging es seit Mai diesen Jahres ganz ähnlich. Ein Blick auf ihren Taskmanager verriet ihnen, dass ohne erkennbaren Grund die CPU-Belastung auf 90 Prozent angestiegen war.

streamtape.com seit Gründung 5 Milliarden Seitenaufrufe ?

streamtape.com wird auf diversen großen Streaming-Portalen wie s.to oder kinox.to eingesetzt. Die ACE versucht schon seit mehreren Jahren ohne Erfolg, durch gerichtliche Anordnungen bei Cloudflare & Co., die Identität der Betreiber ausfindig zu machen.

streamtape.com, cpu-auslastung

Die haben offenbar die Nase voll, denn die Domain steht zum Verkauf. Der zu erwartende monatliche Gewinn steht nach eigenen Angaben bei aktuell 112.000 US-Dollar. Das Online-Tool Similarweb zählte im Juli über 27 Millionen einzelne Besuche. Angeblich will man seit der Gründung im Jahr 2019 über 10 Milliarden Page-Views generiert haben.

Aber gut, die restlichen Angaben des Verkaufs-Angebotes der Domain sind auch alle stark geschönt. Zudem zählen die Streamtape-Admins ihre Zugriffe grundsätzlich doppelt. Doch auch 5 Milliarden PIs in vier Jahren sind im Internet alles andere als eine Kleinigkeit!

streamtape.com
Ganz vorne dabei: die CPU-Belastung durch streamtape.com.

streamtape = openload ?

Wir haben einen Insider gebeten, sich das Ganze einmal kurz anzuschauen. Das Vorgehen erinnere ihn doch sehr stark an openload, schrieb er uns. Die Macher hätten kurz vor dem Ende des Projekts noch Krypto-Mining eingesetzt, um ihren Gewinn zu maximieren. Das ist natürlich noch lange kein Beweis für den Wahrheitsgehalt dieser Vermutung.

Auslastung der CPU steigt plötzlich auf mehr als 80%

Möglicherweise versteckt man das Skript in der Einbindung der eigenen Werbung, vermutet unser Szene-Kontakt. Im Testlauf ging die Auslastung seiner CPU auch plötzlich auf 80% hoch, als er sich bei streamtape einen Mitschnitt konsumiert hat.

wjunction.com

Bei Wjunction von einer anderen Person auf die Problematik angesprochen, antworten die Betreiber über ihren offiziellen Account höchst ausweichend, ohne die Frage nach dem Krypto-Mining zu beantworten. Sie schreiben im Support-Bereich für Uploader, dass er sich nicht sorgen müsse. Mit dem Utility-Token CumRocket könne er sogar das Tausendfache umsetzen. Doch das mit dem Token war nur ein blöder Scherz.

Web-Mining lohnt sich nicht mehr

Auf das Thema konkret angesprochen, schreiben sie, es gebe aktuell gar keine gewinnbringende Krypto-Währung mehr, die man dafür einsetzen könnte. Web-Mining sei schlichtweg tot.

Unser Insider hat den Check des Quellcodes abbrechen müssen, weil alle Debugging-Tools systematisch blockiert werden. Dann hat er sich als Test eine leere Seite bei Streamtape anzeigen lassen, die CPU-Belastung ging trotzdem durch die Decke. Kaum ist der Tab geschlossen, geht die Last wieder runter…

Warum ihre Website derart die CPU-Last vieler Nutzer in die Höhe treibt, wollen die Admins nicht erläutern. Auch okay, dann kann man in der Folge streamtape.com künftig einfach nur noch meiden, bis man das „Problem“ behoben hat. Es gibt ja noch genügend andere Streaming-Hoster, die man auswählen kann.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.