Cryptojacking zog Anklage nach sich
Cryptojacking zog Anklage nach sich
Bildquelle: stuartmiles, Lizenz

Cryptojacking: Mann wegen Krypto-Mining-Betrugs angeklagt

Einem Mann aus Nebraska wird vorgeworfen, mittels Cryptojacking-Programm Kryptowährungen im Wert von ca. 1 Mio. USD geschürft zu haben.

Am Montag informierte das US-Justizministerium über die Anklage gegen einen Mann aus Nebraska wegen illegaler Cryptojacking-Aktivitäten. Zwei Cloud-Computerdienstleister, eines mit Sitz in Seattle und das andere in Redmond, Washington (dem Sitz der Unternehmenszentralen von Amazon und Microsoft) erlitten dadurch angebliche Verluste in Millionenhöhe. Von diesen verwendete der 45-Jährige Rechenressourcen für Krypto-Mining im Wert von mehr als 3,5 Millionen US-Dollar.

Unter Cryptojacking, auch illegales Krypto-Mining genannt, versteht man „die unbefugte Nutzung oder Kaperung von Ressourcen einer anderen Partei, wie z. B. Strom, Hardware oder Rechenleistung, um Kryptowährungen zu minen“. Es wird angenommen, dass der Angeklagte die Ressourcen der Cloud-Anbieter von Januar bis August 2021 zum Schürfen einiger digitaler Währungen wie Ether (ETH), Litecoin (LTC) und Monero (XMR) im Wert von ca. 1 Million US-Dollar nutzte.

Die Staatsanwaltschaft wirft Charles O. Parks III (alias CP3O) im Rahmen der Anklage Überweisungsbetrugs, Geldwäsche und Beteiligung an rechtswidrigen Geldtransaktionen vor. Der Mann erstellte gefälschte Identitäten und manipulierte Cloud-Dienste, um Zugang zu Hochleistungscomputern zu erhalten, ohne dafür zu bezahlen.

Einrichtung von Fake-Konten für Cryptojacking

Unter Verwendung falscher Namen, Unternehmenszugehörigkeiten und E-Mail-Adressen hat der 45-Jährige vermeintlich mehrere Konten bei Tochtergesellschaften zweier großer Cloud-Computerdienstleistungs-Unternehmen erstellt, um erweiterte Privilegien sowie Zahlungsaufschub zu erhalten.

In der Anklage legte man dar, wie Parks viele Konten unter Pseudonymen wie „MultiMillionaire LLC“ und „CP3O LLC“ registrierte. Damit gelang es ihm, ohne Bezahlung auf erhebliche Rechenleistung zuzugreifen. Parks nutzte zweimal ein neues Konto innerhalb nur eines Tages. Sein vorheriges Konto war wegen „Nichtzahlung und betrügerischer Aktivität“ gesperrt worden.

Parks soll die Erlöse aus dem Cryptojacking-Betrug dabei über Kryptowährungsbörsen, einen Markt für nicht fungible Token (NFT), einen Online-Zahlungsanbieter und traditionelle Bankkonten gewaschen haben. Damit wollte er den „Prüfpfad verschleiern und die Gelder vom Betrug trennen„.

Als die Anbieter anfingen, sich über die fragwürdige Datennutzung und die steigenden unbezahlten Abonnementsbeträge zu erkundigen, wich Parks ihren Anfragen angeblich aus. Die Staatsanwälte gehen davon aus, dass Parks die Zahlungen strukturiert habe. Damit wollte er die Mindesttransaktionsmeldepflicht von 10.000 US-Dollar nach Bundesgesetz umgehen. In mehreren Fällen hätte er 9.999 US-Dollar und kleinere Beträge von der Krypto-Börse auf ein Bankkonto überwiesen.

Erlöse dienten luxuriösem Lebenswandel

Die Pressemitteilung weist außerdem darauf hin, Parks habe den Erlös für extravagante Anschaffungen verwendet. Darunter einen Luxus-Mercedes-Benz, Schmuck sowie für erstklassige Hotels und Reisekosten.

Parks wurde am 13. April 2024 in Nebraska verhaftet. Der Angeklagte soll am Dienstag, dem 16. April, zum ersten Mal vor dem Bundesgericht in Omaha erscheinen. Im Falle einer Verurteilung drohen Parks aufgrund der Vorwürfe des Überweisungsbetrugs und der Geldwäsche eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren. Zudem drohen ihm wegen des Vorwurfs unerlaubter Geldgeschäfte zehn Jahre Haft.

Breon Peace, US-Staatsanwalt für den Eastern District von New York, Mitglieder der New Yorker Außenstelle des Federal Bureau of Investigation (FBI) und ein Kommissar des New York Police Department (NYPD) gaben ihre Zusammenarbeit bei den Ermittlungen bekannt.

James Smith, stellvertretender Chefdirektor des FBI, kommentiert den Cryptojacking-Betrug:

„Kriminelle sind jetzt in der Lage, digitale Werkzeuge zu manipulieren und sich unter dem Deckmantel fortschrittlicher Technologie zu verstecken, was oft zu großen finanziellen Verlusten für ihre Opfer führt. […] Das FBI setzt sich für die unerschütterliche Verfolgung derjenigen ein, die versuchen, innovative Techniken zur Begehung von Straftaten zu entwickeln.“

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.