Handschellen
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Bildquelle: Lechenie Narkomanii, Lizenz

Landesweite IPTV-Razzia in Großbritannien

FACT und Sky haben mit Unterstützung der Polizei in ganz Großbritannien eine IPTV-Razzia durchgeführt. 47 Dienste gingen dabei offline.

Heute kündigte die Polizeibehörde FACT in Zusammenarbeit mit Sky UK an, man konnte im Rahmen einer IPTV-Razzia und mithilfe zahlreicher Schreiben insgesamt fast 50 Dienste in ganz Großbritannien abschalten.

Beide Organisationen haben zahlreiche Anbieter identifiziert. Diese haben gegen Bezahlung illegalen Zugang zu Premium-TV und Filmen, unter anderem vom Pay-TV-Provider Sky, angeboten haben.  Die Betreiber wurden dann persönlich, per Post und per E-Mail abgemahnt. In den Abmahnungen fordert man die Betreiber der illegalen Dienste dazu auf, ihre rechtswidrigen Streaming-Aktivitäten unverzüglich einzustellen. Andernfalls drohe ihnen eine strafrechtliche Verfolgung.

IPTV-Razzia in ganz Großbritannien

FACT Logo, IPTV-Razzia

Die örtlichen Polizeibehörden suchten zudem Adressen im gesamten Vereinigten Königreich persönlich auf. Darunter in London, Dorset, Cambridgeshire, West Midlands, North Midlands, Greater Manchester und eine Adresse in Schottland. Viele weitere Mitteilungen wurden per E-Mail oder Post verschickt.

Wie jetzt bekannt wurde, hat man in einem Zeitraum von drei Wochen 47 Briefe mit Abmahnungen zugestellt. Dies hat dazu geführt, dass die meisten illegalen Dienste abgeschaltet und die Werbung entfernt wurden.

Versand der Schreiben blieb nicht ohne Folgen

sky deutschland

Der Einsatz von Unterlassungsklagen hat sich als äußerst wirksames Mittel zur Unterbrechung der Nutzung erwiesen. Erst letzte Woche verhaftete die Police Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) einen 32-jährigen Mann aus Ipswich. Er hatte zuvor eine strafbewehrte Unterlassungserklärung von FACT wegen des illegalen Verkaufs von IPTV-Abonnements erhalten. Eine von FACT durchgeführte gründliche Untersuchung ergab, dass diese Person trotz gegenteiliger Aufforderung weiterhin einen illegalen Streaming-Dienst für Kunden angeboten hatte. Dieser Person drohen nun weitere Ermittlungen und möglicherweise strafrechtliche Maßnahmen.

Die IPTV-Razzia folgt auf mehrere Initiativen, die in letzter Zeit zur Bekämpfung des illegalen Streamings ergriffen wurden. Darunter die Erteilung einer neuen Sperrverfügung zum Nutzen von Sky und umfangreiche Durchsetzungsmaßnahmen in ganz Irland.

IPTV-Kunden finanzierten das organisierte Verbrechen

iptv

Kieron Sharp, CEO von FACT, kommentierte: „Illegale IPTV-Anbieter verstoßen gegen das Gesetz und setzen die Verbraucher einem echten Risiko durch Malware, Datenkompromittierung und Identitätsdiebstahl aus. Verbraucher, die für Piratendienste bezahlen, sollten auch wissen, dass sie damit oft Gruppen des organisierten Verbrechens finanzieren“.

Matt Hibbert von Sky UK kommentierte ebenfalls die vollzogene IPTV-Razzia. „Wir wissen, wie wichtig es ist, mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten, um das Problem des illegalen Streamings anzugehen.“ Man sei FACT und den Strafverfolgungsbehörden für ihre Unterstützung dankbar. „Wir bei Sky setzen uns leidenschaftlich dafür ein, unsere Inhalte zu schützen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Verbraucher die Inhalte, die sie lieben, frei von Risiken genießen können, die illegale Streams mit sich bringen können.“

Wie wir bereits berichtet haben, hat man kürzlich auch die PR-Kampagne namens BeStreamWise.com aka Malstreams gestartet. Sie läuft derzeit in Großbritannien und Irland. Die Kampagne wurde in Zusammenarbeit mit den führenden Organisationen aus der Sport-, Film- und Fernsehbranche ins Leben gerufen und finanziert.

Sie soll die Konsumenten sensibilisieren, wenn es um die Nutzung von illegalen Streaming– und IPTV-Websites geht.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.