Drei Jahre Haft für den Betreiber eines Dienstes für illegales IPTV. Dieses überaus harte Urteil sprach der Londoner Strafgerichtshof aus.
Der Londoner Strafgerichtshof verurteilte kürzlich einen Mann zu drei Jahren Haft. Dies geschah nach der Untersuchung eines illegalen IPTV-Dienstes, der unter zwei Namen günstigen Zugang zu Premium-Fernsehkanälen und On-Demand-Inhalten anbot. Illegales IPTV: Drei Jahre Haft, die den 34-jährigen Nishan Silva aus Hitchin aus der Grafschaft Hertfordshire betreffen. Silva stand in Verbindung mit der Verwaltung und Bereitstellung eines illegalen IPTV-Dienstes, den er unter den Bezeichnungen Andy UTV und Ultimate TV Service betrieben hat. Der Dienst ermöglichte den Zugang zu zahlreichen Pay-TV-Kanälen, so auch zu Sky in England.
Silva erschien vergangenen Donnerstag vor Gericht, nachdem er sich in einer früheren Anhörung zu mehreren Straftaten schuldig bekannt hatte. Darunter der Verkauf von Hardware, der die Urheberrechtsverletzungen ermöglicht hat. Dazu kamen zwei Fälle von Erwerb oder Verwendung von kriminellem Eigentum.
Illegales IPTV: Drei Jahre Haft – Am Anfang stand eine Strafanzeige von Sky UK
Die Polizei leitete eine Untersuchung ein, nachdem Sky UK eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des IPTV-Dienstes gestellt hatte. Die Ermittler stellten fest, dass die Plattform etwa 2.600 Nutzer hatte. Die Transaktionen wickelte man über Online-Zahlungsplattformen unter Verwendung gefälschter persönlicher Daten ab.
Auf dem eigens dafür eingerichteten Konto des Angeklagten waren seit dessen Einrichtung 256.725,96 Britische Pfund eingegangen. Das sind umgerechnet fast 300.000 Euro.
Silva entnahm Gelder zu privaten Zwecken und bezahlte vom Guthaben die Kosten für das Webhosting und für den Betrieb des IPTV-Dienstes. Die Polizei entdeckte weitere Bankkonten, die mit demselben Betrug in Verbindung standen. Diese hatte man ebenfalls mit gefälschten Ausweisdokumenten eröffnet. Silva wird nun gemäß dem Gesetz über Erträge aus Straftaten belangt, um die gestohlenen Gelder zurückzuerlangen.
PIPCU: Täter nutzte seine Intelligenz für schwere Straftaten
Detective Constable Daryl Fryatt von der Police Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) kommentierte den Fall im Rahmen der Pressemitteilung. „Silva war ein hochintelligenter Buchhalter, der sowohl sein Fachwissen als auch seine Vertrauensposition missbrauchte, um schwere Straftaten zu begehen. Diese Aktivität sollte als Erinnerung dienen, dass die PIPCU Kriminelle, die aus illegalem Streaming Profit schlagen wollen, verfolgen und ihre Aktivitäten unterbinden wird.
Es handelt sich hierbei um eine Straftat, durch die der Unterhaltungsindustrie Gelder entzogen werden – Gelder, von denen Tausende von Technikern und Support-Mitarbeitern leben. Gleichzeitig sind Endnutzer dadurch dem Risiko von Datendiebstahl, Betrug und Malware ausgesetzt. Wir werden weiterhin mit Partnern wie Sky zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass diese Aktivitäten unterbunden und die Beteiligten zur Rechenschaft gezogen werden.“
Sky UK kämpft weiter gegen Anbieter aus dem Graubereich
Matt Hibbert, Group Director of Anti-Piracy bei Sky, kommentierte das harte Urteil vom London Crown Court ebenfalls. „Wir sind der Police Intellectual Property Crime Unit dankbar, dass sie diesen Fall verfolgt. Dies zeigt, wie ernst die Gerichte diese Verbrechen nehmen. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, den Diebstahl unserer Inhalte zu unterbinden und die Verbraucher vor den Risiken zu schützen, die mit illegalem Streaming verbunden sind.“
Die legalen Anbieter sind schlichtweg zu teuer!
Beide Personen lassen dabei aber unerwähnt, dass sie dabei die Symptome und nicht die Ursachen der anhaltenden Problematik bekämpfen. Egal ob Spanien, Dänemark oder England, die Ursache des wachsenden illegalen Konsums sind die hohen Preise. Das kann man nicht nur auf die bösen illegalen Anbieter aus dem Graubereich zurückführen. Die sind nur deswegen so erfolgreich, weil ihre Abopreise deutlich günstiger sind!