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22 Anbieter illegaler Fire TV-Sticks erhielten Abmahnung

Diesen Monat erhielten in Irland 22 illegale Anbieter von Fire TV-Sticks und Set-Top-Boxen Abmahnungen. Die meisten Dienste gingen offline.

Im Februar verschickten Mitarbeiter von FACT, der Federation Against Copyright Theft, Abmahnungen an zahlreiche Anbieter von Fire TV-Sticks und anderen Geräten, die den illegalen Empfang von TV-Sendern und unzähligen Filmen und Serien ermöglichen. Die Anti-Piraterie-Organisation haben bereits im Jahr 1983 mehrere Hollywood-Studios gegründet. Sie soll in Großbritannien und Irland die Inhalte von Fernsehsendern und Produzenten von Kinofilmen und Serien schützen.

Viele Tatverdächtige erhielten eine Abmahnung

FACT und deren Partner verschickten im Rahmen der Aktion insgesamt 22 Abmahnungen, wobei man die Unterlassungserklärungen persönlich, per Post und per E-Mail zugestellt hat. In den Unterlassungserklärungen forderte man die Verkäufer modifizierter Fire TV-Sticks und anderer IPTV-Geräte dazu auf, alle illegalen Streaming-Aktivitäten sofort einzustellen, da sie andernfalls die Konsequenzen, einschließlich einer strafrechtlichen Verfolgung, zu tragen hätten. Zwischen dem 22. Januar und dem 2. Februar suchten die Mitarbeiter die Betreiber in Dublin, Cork, Meath, West Meath, Kilkenny, Clare, Limerick, Louth, Galway und Monaghan auf.

Amazon, Fire TV-Sticks

Klare Botschaft an Kunden und Betreiber solcher Dienste

Die Aktion zeigt bereits Wirkung: Die große Mehrheit der illegalen Streaming-Dienste haben die Admins abgeschaltet. Gegen diejenigen, die sich nicht daran halten, will man weitere Maßnahmen ergreifen. Eddy Leviten, Chief Operating Officer bei FACT, glaubt, man habe damit „eine klare Botschaft“ verschickt. Ob mit oder ohne Fire TV-Sticks, Piraterie sei ein Verbrechen, was man ernst nehmen würde.

Die Londoner Firma will auch in Zukunft die Verkaufskanäle überwachen, wo derartige Produkte und Dienstleistungen angeboten werden. Leviten hebt zudem hervor, dass sich auch die Verbraucher dem Risiko von Schadsoftware, Datenverlust und möglichem Identitätsdiebstahl aussetzen. Außerdem können natürlich auch sie strafrechtlich belangt werden.

FACT
Wenn der Briefträger 2x klingelt …

Dritte Aktionswelle gegen Anbieter illegaler Fire TV-Sticks

Dies ist bereits die dritte Durchsetzungsaktion in Irland innerhalb eines Jahres. Die ersten beiden fanden im März und im August 2023 statt. Sie sind Teil des laufenden Engagements zur Unterbindung des illegalen Streamings im Land und zum Schutz der Verbraucher vor den von Risiken, die damit verbunden sind.

Eine aktuelle Umfrage aus Irland ergab, dass einer von drei Befragten angab, der illegal streamt, dass jemand aus seinem Bekanntenkreis in Folge des illegalen Konsums von IPTV-Streams Opfer von Betrug, Abo-Abzocke oder Identitätsdiebstahl geworden sei. In Deutschland ist es genau anders herum. Hierzulande halten nur 23% der Befragten illegales Streaming für unsicher.

Zahlreiche Dienste abgeschaltet

Seit Beginn der Durchsetzungsmaßnahmen 2023 ging man mehr als 60 Zielpersonen an. Das führte dazu, dass die Betreiber die große Mehrheit der illegalen Dienste abgeschaltet hat. Der Verkauf der Fire TV-Sticks und IPTV-Geräte wurde eingestellt.

Anschließend blieben die Bildschirme von mindestens zehntausend Kunden dunkel. Die Täter einigten sich außergerichtlich mit den Rechteinhabern über eine finanzielle Kompensation. Wer nicht kooperiert, dem droht unter anderem ein Gerichtsverfahren.

Verkäufer von Fire TV-Sticks und Set-Top-Boxen verurteilt

Im September letzten Jahres wurden zwei Männer vor dem Belfast Crown Court wegen des illegalen Verkaufs von Geräten, die für die Bereitstellung von Raubkopien von Fernsehkanälen verwendet wurden, und der Bereitstellung von Streaming-Diensten (IPTV) verurteilt. Das Gericht verurteilte Padraig McVicker zu acht Monaten Gefängnis und Gary Doherty zu 175 Stunden gemeinnütziger Arbeit.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.