Eigentor für Bar-Chef: illegale Sky Sports-Fußballspiele-Übertragung wurde teuer
Eigentor für Bar-Chef: illegale Sky Sports-Fußballspiele-Übertragung wurde teuer
Bildquelle: alphaspirit, Lizenz

Eigentor für Bar-Chef: illegale Sky Sports-Fußballspiele-Übertragungen wurden teuer

Der Lizenznehmer einer Bar in Sunderland wurde mit hohen Geldstrafen belegt, weil er illegal Fußballspiele von Sky Sports übertragen hatte.

Der Lizenznehmer von Cleo’s Bar in Sunderland im Nordosten Englands, Kenneth Craigs, muss fast 10.000 Pfund (12.000 Euro) Strafe zahlen. Ihm wurde zur Last gelegt, illegal Fußballspiele von Sky Sports ohne ordnungsgemäßes kommerzielles Abonnement ausstrahlt zu haben. Dabei setzte er die Übertragung trotz unterzeichneter Unterlassungserklärung und Verwarnung fort.

Ein Gericht hat Kenneth Craigs in zwei Fällen am 15. Oktober 2024 in Abwesenheit für schuldig befunden, in seiner Bar zweimal illegale Sky Sports-Fußballspiele ausgestrahlt zu haben. Dies solle mit der Absicht geschehen sein, die Zahlung der anfallenden kommerziellen Abonnementgebühr zu vermeiden. Sky Sports ist auch in Großbritannien legal nur für lizenzierte Lokale über eine kommerzielle Fernsehvereinbarung mit Sky Business verfügbar.

FACT erhob Anklage

FACT, Federation Against Copyright Theft, erhob vor dem Amtsgericht South Tyneside entsprechend Anklage gegen den Lizenznehmer. Demgemäß soll er seinen Kunden Sky Sports gezeigt haben, ohne über gültige kommerzielle Nutzungsvereinbarungen zu verfügen. FACT schützt als Organisation das geistige Eigentum, die Marken und Unternehmen vor Straftaten im Zusammenhang mit geistigem Eigentum.

Konkret übertrug Craigs am 7. April und 5. Mai 2024 Fußballspiele auf Sky Sports. Zu den Premiership-Spielen am 7. April übertrug Sky Sports Manchester gegen Liverpool, Sheffield United gegen Chelsea und Tottenham Hotspur gegen Nottingham Forest. Am 5. Mai traten Brighton gegen Aston Villa, Chelsea gegen West Ham und Liverpool gegen Tottenham Hotspur an.

Hinweisgeber verpfiff Bar-Besitzer

Wie Sunderland Echo berichtete, besuchten verdeckte Ermittler am Sonntag, dem 7. April, und Sonntag, dem 5. Mai, die Bar. Dort sahen sie auf bis zu fünf Fernsehern Livebilder der Spiele. Christopher Jenkins, der die Anklage im Auftrag von FACT vertrat, führte vor Gericht aus, Craigs illegales Verhalten sei durch einen Hinweis ans Licht gekommen.

Zudem ginge aus der Gerichtsverhandlung hervor, dass „Craigs zuvor sowohl schriftlich als auch in einem persönlichen Gespräch mit einem Vollstrecker – im Auftrag von Sky UK Ltd – aufgefordert worden war, die Dienste abzuschalten. Er hatte sogar eine Unterlassungserklärung unterzeichnet, machte dann jedoch eine Kehrtwende und zeigte weiterhin Spiele“.

Jenkins führte vor Gericht aus, Skys Sendetarif für gewerblich genutzte Räumlichkeiten basiere auf dem kommunalen Steuerwert der Immobilie. Er stellte fest, dass dies für Cleo’s Bar 2.285 Pfund (2.742,00 Euro) im Monat entspreche. Geld, das seiner Aussage nach auch andere Unternehmen für die legale Ausstrahlung ihrer Sendungen zahlen würden.

Nach Jenkins Rechnung hätte Kenneth Craigs „sich über 4.000 Pfund (4.800,00 Euro) an Lizenzgebühren gespart. Das ist die Höhe der Gebühr, die seine Konkurrenten hätten zahlen müssen.“ Weiterhin meinte er, infolge sollte es nach Sachlage „nicht billiger sein, das Gesetz zu brechen, als es zu befolgen.“

Illegale Sky Sports Fußballspiele-Übertragungen zogen hohe Strafen nach sich

Das Gericht stellte letztlich fest, die „Angelegenheit sei dadurch verschärft worden, dass er wiederholte Aufforderungen, die Sendung einzustellen, ignoriert habe“. Letztlich verurteilte es Kenneth Craigs wegen illegaler Sky Sports-Fußballspiele-Übertragung zu einer Geldstrafe von 5.000 £ (6.000,00 Euro). Zudem muss er „innerhalb von 28 Tagen 2.400 £ (2.880,00 Euro) an Kosten sowie eine Entschädigungszahlung von 2.000 £ (2.400,00 Euro) leisten“. Insgesamt beliefen sich damit sowohl die Zahlung der Geldstrafe als auch die weiteren Folgekosten insgesamt in Höhe von satten 9.400 £ (11.280,00 Euro).

Kieron Sharp, CEO von FACT, zeigt sich mit dem Urteil zufrieden. Er betonte:

„Dieses Urteil unterstreicht FACTs Engagement zum Schutz der Interessen unserer Rundfunkpartner. Durch Maßnahmen gegen diejenigen, die betrügerische Praktiken anwenden und Sky-Inhalte unrechtmäßig ausstrahlen, möchte FACT eine starke Abschreckung für andere Lizenzinhaber schaffen, die ähnliche Maßnahmen in Erwägung ziehen.“

Sara Stewart, Compliance-Leiterin (kommerzielle Pirateriebekämpfung) bei Sky Business, ergänzte:

„Heute ist es wichtiger denn je, die Investitionen unserer Kunden zu schützen. Unternehmen, die Sky Sports illegal übertragen, können bei unseren legitimen Sky-Abonnenten das Gefühl hinterlassen, sie würden übervorteilt. Wir besuchen jede Saison Tausende von Veranstaltungsorten, um die dort übertragenen Spiele zu überwachen und so zum Schutz der hart arbeitenden Sky-Kunden beizutragen, die aufgrund dieser illegalen Aktivitäten zu Unrecht Umsatzeinbußen hinnehmen müssen.“

Wie FACT warnte, müssen alle Eigentümer von Geschäftsräumen, die Sky-Sendungen illegal, ohne kommerzielle Nutzungsvereinbarung zeigen, mit ähnlichen Maßnahmen rechnen. Zudem könne man sie vor Zivilgerichten belangen.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.