Spanische Nationalpoöizei zerschlägt illegales IPTV-Netzwerk
Spanische Nationalpoöizei zerschlägt illegales IPTV-Netzwerk
Bildquelle: michaklootwijk, Lizenz

IPTV-Netzwerk in Spanien zerschlagen: Niederländer verhaftet

Die spanische Nationalpolizei zerschlägt ein IPTV-Netzwerk. Per illegaler Verbreitung audiovisueller Inhalte erwirtschaftete es ~ 5.300.000 €.

Im Rahmen einer Operation zur Zerschlagung eines IPTV-Netzwerks, das der illegalen Verbreitung von IPTV-Inhalten diente, hat die spanische Nationalpolizei in Málaga, Oviedo, Las Palmas de Gran Canaria und Madrid acht Personen festgenommen. Zudem haben die Beamten zwei Hausdurchsuchungen durchgeführt. Sie sperrten 16 Websites zur Verbreitung, Aufzeichnung und Speicherung von IPTV-Inhalten sowie die Server.

Laut einer Erklärung der Nationalpolizei soll die Organisation seit 2015 mit mehr als 130 internationalen Fernsehkanälen und Tausenden von Filmen und Serien fast fünfeinhalb Millionen Euro eingenommen haben. Das Angebot hätten die Betreiber Menschen auf der ganzen Welt zugänglich gemacht. Benutzer, die aktuell versuchen, auf diese Websites zuzugreifen, werden auf eine Site mit Sperrbanner der Nationalpolizei umgeleitet.

ACE geht mit Anzeige gegen illegales IPTV-Netzwerk vor

Die Ermittlungen nahmen ihren Anfang im November 2022 mit einer Anzeige durch Mitglieder der Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) gegen die Verantwortlichen des IPTV-Dienstes TVMucho (auch bekannt als Teeveeing). Die Anti-Piraterie-Koalition führte dabei an, dass die Sites angeblich audiovisuelle Inhalte vermarkte, die ihre geistigen Eigentumsrechte verletzten.

Daraufhin führten Spezialisten der Zentraleinheit für Cybercrime komplexe Computer- und Bankermittlungen durch. Die Spur der untersuchten Websites führte die Beamten zu mehreren Unternehmen. Diese wurden registriert, kontrolliert und betrieben vom Hauptverdächtigen, einem niederländischen Staatsbürger.

Operation Black Out: Einstellung illegalen IPTV-Netzwerks
IPTV-Netzwerk im Brennpunkt polizeilicher Ermittlungen – Depositphotos, maxkabakov, thx.

Der Niederländer soll damit ein Geschäfts- und kriminelles Netzwerk geleitet haben, das hauptsächlich aus Personen bestand, die auf Gran Canaria ansässig waren. Mit dieser an sich legalen Unternehmensstruktur konnte er mehr als 5,3 Millionen Euro verdienen.

Weltweiter Vertrieb von mehr als 130 internationalen Fernsehkanälen

Die Nationalpolizei geht davon aus, dass diese Organisation modernste Technologie verwendet hat. Damit hat sie in zahlreichen Ländern über Satellit ausgestrahlte Signale abgefangen. Anschließend haben die Betreiber die Multimediainhalte verstärkt, entschlüsselt und illegal verbreitet. Insgesamt hat der Betreiber auf diese Weise Menschen auf der ganzen Welt über 130 internationale Fernsehkanäle und Tausende von Filmen und Serien zugänglich gemacht.

Illegaler Service punktet mit Niedrigpreisen

Für den Service der Bereitstellung des IPTV-Netzwerks berechneten die Betreiber jedem ihrer über 14.000 Abonnenten je nach Art des Abonnements zwischen 10 und 19 Euro pro Monat. Pro Jahr fielen dabei zwischen 90 und 169 Euro pro Jahr an. Das führte letztlich zu einer Verletzung der Rechte der Autoren, Produzenten und Vertreiber dieser künstlerischen Werke.

Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden die Mitglieder dieses IPTV-Netzwerks festgenommen, die verantwortliche Positionen innehatten. In Spanien kam es gleichzeitig zu zwei Durchsuchungen, eine in Las Palmas de Gran Canaria und die andere in Madrid. Dabei stellte die Polizei ein Fahrzeug und zwei Computer sicher. Darüber hinaus sperrten die Beamten einen Betrag von rund 80.000 Euro auf Bankkonten.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.