ACE nimmt illegalen Streaming-Hoster Streamzz vom Netz
ACE nimmt illegalen Streaming-Hoster Streamzz vom Netz

Streamzz: ACE schaltet illegalen File-Hosting-Dienst ab

Die Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) nimmt Streamzz, einen illegalen File-Hosting-Dienst, vom Netz.

Die nach eigenen Angaben weltweit führende Anti-Piraterie-Koalition, Alliance for Creativity and Entertainment (ACE), hat im Rahmen ihrer Kampagne „zur Unterbindung des illegalen Hostings digitaler Raubkopien“ Streamzz, einen illegalen File-Hosting-Dienst vom Netz genommen. Dieser erzielte eine globale Reichweite.

Wie ACE in einer heutigen Pressemeldung mitteilte, nahm Streamzz sein Geschäft im Jahre 2019 auf. Betrieben wurde der Dienst von Ahlen, in Deutschland, aus. Ansonsten verzeichnete die Plattform mehr als 7 Millionen monatliche Besuche.

Dabei kam ein Drittel des Datenverkehrs aus Deutschland, gefolgt von den USA, dem Vereinigten Königreich, der Schweiz und Ungarn. Allerdings sah es schon am Monatsanfang so aus, als wäre der Dienst weitgehend am Ende.

Streamzz – ein Streaming-Hoster mit globaler Reichweite – ist Geschichte

Streamzz hostete und streamte mehr als 75.000 Filme und 15.000 TV-Serienepisoden. An diesen hatten ACE-Mitglieder die Urheberrechte. ACE erwähnte, dass dabei auch alle seine Mitglieder von der Piraterie betroffen gewesen waren.

Den Dienst nutzten mehr als 60 Websites, die raubkopierte Inhalte anboten. Der Streaming-Hoster Streamzz.to. stand bereits im Juli 2021 im Fokus der Ermittlungen der ACE.

Im Oktober 2020 führte Tarnkappe.info noch ein Interview mit den Betreiber von Streamzz. Dabei hoben sie den sozialen Bezug als Motivation hervor, einen Streaming-Hoster zu betreiben.

Der Interviewpartner führte damals aus: „Doch einer Gesellschaftsgruppe, die sich eben keine 10-15 EUR im Monat für solche Dienste leisten kann, sollte der Zugang zu Unterhaltung durch Filme und Serien nicht verwehrt werden. Uns geht es also auch um den sozialen Aspekt“.

Lars fragte u.a. auch danach, wo sich die Betreiber in zehn oder fünfzehn Jahren sehen. Ob sie vielleicht dann in der Sonne am Strand einer Insel liegen und leckere Cocktails schlürfen?

Darauf antwortete Streamzz: „Auch hier kann ich nur für mich sprechen: Jeder hat seine Wünsche, Vorstellungen und Träume. Aber wie es sich in Wirklichkeit entwickelt, weiß niemand. Von daher lassen wir uns einfach überraschen“.

Mit der aktuellen Entwicklung hätten die Betreiber allerdings sicher nicht so unmittelbar gerechnet.

Jan van Voorn, Executive Vice President und Global Content Protection Chief der Motion Picture Association und Leiter von ACE, betonte:

„Die Abschaltung von Streamzz ist ein erneuter Beweis dafür, dass niemand im Ökosystem der Inhaltspiraterie – ob Streaming-Dienst, Video-Streaming-Host oder irgendetwas dazwischen – über dem Gesetz steht. Wir werden Pirateriedienste aller Art ins Visier nehmen, um die globale Kreativwirtschaft zu schützen.“

Im Rahmen dieser Aktion gegen Streamzz arbeitete ACE mit Constantin Film, einem Mitglied der Koalition, zusammen. Philipp Wohlfrom, Executive Vice President International Licensing und Leiter der Anti-Piraterie-Abteilung bei Constantin Film, hebt das für sie positive Ergebnis hervor:

„Die Piraterie untergräbt weiterhin den legalen Markt und die Investitionen in neue und spannende Inhalte. Diese Aktion ist ein großer Erfolg für die Rechteinhaber in Deutschland und auf der ganzen Welt, und wir sind stolz darauf, mit der ACE zusammenzuarbeiten, um ihre laufenden Bemühungen zum Schutz des Urheberrechts und zur Bekämpfung der Piraterie zu unterstützen.“

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.