Rund eine halbe Million europäische Abonnenten spülten den Betreibern des IPTV-Dienstes jedes Jahr etwa 3.000.000 Euro Gewinn in die Kasse.
EUROPOL und die spanische Polizei haben in einer gemeinsamen Aktion vier Betreiber eines illegalen IPTV-Dienstes mit rund einer halben Million an aktiven Nutzern aus ganz Europa festgenommen. Ihr umfangreiches Streamingangebot ist über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt herangewachsen. Letztendlich spülte die Plattform den Betrügern rund 3 Millionen Euro Gewinn pro Jahr in die Kassen.
EUROPOL und spanische Polizei schalten IPTV-Plattform ab
In Zusammenarbeit mit EUROPOL hat die spanische Polizeibehörde Policía Nacional einen großen IPTV-Piratendienst abgeschaltet. Die Plattform, deren Namen die Behörden bisher nicht mitteilten, soll rund eine halbe Million Nutzer in ganz Europa mit zahlreichen Live-TV-Kanälen sowie Tausenden von Titeln in einer VOD-Bibliothek versorgt haben.
Durch ein Netz bestehend aus mindestens 95 Resellern an verschiedenen europäischen Standorten nahmen die Betreiber des IPTV-Dienstes jährlich mehr als 3 Millionen Euro ein. Wie TorrentFreak berichtet, hat die spanische Polizei insgesamt zehn Administrationspanels deaktiviert, die mit 32 Servern in Frankreich, Spanien und den Niederlanden verbunden waren.
Dieser Schlag kam unmittelbar nachdem italienische Behörden erst vor wenigen Tagen bei einer Razzia das größte illegale Streaming-Netzwerk Italiens zerschlagen hatten.
Piraterieplattform war bereits über ein Jahrzehnt verfügbar
An den betroffenen Standorten haben die spanischen Beamten „illegale Fernsehinhalte“ sowie für den Betrieb der IPTV-Plattform erforderliche Computerausrüstung vorgefunden. Darüber haben die Betreiber ihren Abonnenten Zugang zu 2.600 Live-TV-Kanälen gewährt. Und auch eine Bibliothek, bestehend aus 23.000 Filmen und Fernsehsendungen, war Bestandteil des Angebots.
Laut Angaben der spanischen Polizei soll der IPTV-Dienst bereits seit mindestens einem Jahrzehnt verfügbar gewesen sein. Ursächlich für die im Jahr 2020 gestarteten Ermittlungen war eine Beschwerde der Alliance for Creativity and Entertainment (ACE). Diese habe demzufolge ein Netzwerk aufgedeckt, das bereits seit 2012 in betrügerischer Weise Videoinhalte vermarktete.
3 Millionen Euro Jahresgewinn durch IPTV-Abonnements
Die IPTV-Plattform vertrieb illegale Abonnementpakete über ihre Webseiten. Ein Netz, bestehend aus mehr als 95 Wiederverkäufern, soll die Abonnements schließlich an mehreren europäischen Standorten an den Mann gebracht haben. Darunter Spanien, Großbritannien, Malta, Portugal, Zypern und Griechenland.
Den jährlichen Gewinn des Dienstes schätzen die Behörden derzeit auf rund 3 Millionen Euro. Das Geld sei den Ermittlern zufolge an verschiedenen Orten gewaschen worden. Es diente mitunter der Finanzierung von Luxuswohnungen in Malaga sowie der Gründung neuer Unternehmen zur Unterstützung krimineller Aktivitäten.
Neben der IT-Ausstattung und zahlreichen Unterlagen des IPTV-Dienstes beschlagnahmten die Behörden Bargeld in Höhe von 2.800 Euro sowie zwei hochwertige Fahrzeuge im Wert von rund 180.000 Euro. Zudem nahmen die Beamten vier Personen fest und froren insgesamt acht Bankkonten ein.
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