Scheinbar sieht RTL in Piraterie eine Bedrohung für sein Geschäft. So zumindest lassen es die Worte des Vorsitzenden der ACE vermuten.
Insgesamt elf neue Mitglieder hat die Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) kürzlich aufgenommen – darunter auch RTL Deutschland. Wenn man dem Vorsitzenden der Anti-Piraterie-Organisation glauben will, sieht der deutsche TV-Sender in Pirateriediensten offenbar eine Bedrohung für sein Geschäft.
Die ACE hat 11 neue Mitglieder – darunter auch RTL Deutschland
Die ACE hat elf neue Mitglieder aufgenommen. Damit zählt die Organisation, die sich selbst als „weltweit führende Koalition gegen Piraterie“ bezeichnet, nun insgesamt 52 Unternehmen, die sich ihr angeschlossen haben. Neben France Televisions und OSN gehört auch RTL Deutschland zu den prominenteren Neuzugängen.
Laut einem Bericht von Digital TV Europe stammen sieben der elf neuen Mitglieder aus Lateinamerika. Insgesamt habe die ACE damit in diesem Jahr bereits 18 neue Unternehmen aufgenommen. Einige davon mit Fokus auf Piraterie von live übertragenen Sportveranstaltungen.
Damit reiht sich RTL Deutschland unter großen Unternehmen aus dem Vorstand der ACE ein. Dazu zählen Amazon, Apple TV+, NBCUniversal, Netflix, Sony Pictures Entertainment, Paramount, Walt Disney und Warner Bros.
RTL sieht sein Geschäft offenbar durch Piraterie bedroht
„Ich bin sehr stolz auf das Wachstum der ACE in diesem Jahr, was ein deutliches Zeichen dafür ist, welchen Einfluss sie auf die Bekämpfung der illegalen Piraterie hat„, teilte Charles Rivkin als Vorsitzender der ACE mit, der zugleich Vorsitzender und CEO der Motion Picture Association (MPA) ist.
Jedes neue Mitglied, also auch RTL, habe „aus erster Hand erfahren, welche Bedrohung die Piraterie für ihr Geschäft darstellt, und sie haben erkannt, dass der Beitritt zur ACE der effektivste Weg ist, diese Bedrohung zu bekämpfen. Mit jedem neuen Mitglied wird die ACE stärker und besser gerüstet, um die Kreativwirtschaft zu schützen„, erklärte Rivkin weiter.
Laut Jan van Voorn, dem Leiter der ACE, möchte die Organisation ihre „globale Reichweite und ihren Einfluss weiter ausbauen„. Ihr primäres Ziel sei es, illegale Unternehmen zu verfolgen und auszuschalten. „Um es klar zu sagen: Wir stehen erst am Anfang„, zeigte sich van Voorn optimistisch.
ACE stärkt ihre Position im Kampf gegen Piraterie fortlaufend
Durch stetige Erweiterung ihres globalen Netzwerkes, zu dem jetzt auch RTL zählt, verschafft sich die ACE eine immer bessere Position im Kampf gegen Pirateriedienste. Partnerschaften mit lokalen Behörden sowie Europol und Interpol spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, um Strafverfolgungsoperationen auf der ganzen Welt zu koordinieren.
Doch nicht nur Rechteinhaber fahren durch Piraterie vermeintliche Verluste ein. Auch für Verbraucher sind die kostenlosen Inhalte oftmals ein Problem, da diese nicht selten Malware im Gepäck haben. Identitätsdiebstahl, finanzielle Verluste sowie ein irreversibler Datenverlust sind häufig die Folge.
Welche Auswirkungen eine tägliche Dosis RTL langfristig auf Konsumenten haben kann, lassen wir an dieser Stelle mal außen vor.