Wer die Websperren der CUII umgehen will, kann dies direkt bei seinem WLAN-Router FritzBox tun. Wir erklären es euch Schritt für Schritt.
Die Websperren zu umgehen, ist einfacher als mancher denkt! Um die Einstellungen ändern zu können, benötigt ihr das FritzBox-Kennwort. Das steht sowohl auf dem Aufkleber auf der Unterseite des Geräts als auch auf dem mitgelieferten Blatt aus festem Papier, was der Hersteller der Fritz!Box dem Karton beigefügt hat. Dabei spielt es keine Rolle, welche Version des Geräts vorliegt.
FritzBox konfigurieren – Schritt für Schritt
Dann loggt man sich mit dem Browser seinem Wahl bei https://fritz.box/ ein. Nach Eingabe des korrekten Passworts erscheint die Übersicht über alle Verbindungen, Anrufe, die Komfortfunktionen und die mit dem Router verbundenen Heimnetzgeräte. Dann wählt man in der linken Spalte den Menüpunkt Internet und dann Zugangsdaten aus. Dann wählst Du in der Mitte den Reiter DNS-Server.
Voreingestellt ist der vom Internetanbieter zugewiesene DNSv4- und DNSv6-Server, der allerdings von den DNS-Sperren der CUII betroffen ist. Dort trägt man die DNS-Server seiner Wahl ein. Dann unten rechts speichern, indem man auf „Übernehmen“ klickt, fertig! Die Fritz!Box stellt daraufhin die Verbindung kurz neu her, sodass die Änderungen wirksam werden. Ab diesem Moment löst der ausgewählte DNS-Server den gesamten Datenverkehr im Heimnetz auf.
Wichtig: Die Wahl des richtigen DNS-Servers!
Der DNS-Server speichert jede einzelne Webseite, die man im Internet besucht hat. Das heißt, die Datenspeicherung findet weiterhin statt. Aber jetzt nicht mehr bei deinem Internet-Provider, der unter die DSGVO fällt, sondern womöglich von einem US-amerikanischen Anbieter, wo es de facto kaum bis gar keinen Datenschutz gibt. Dessen sollte man sich im Klaren sein, wenn man beispielsweise die DNS-Server von Google oder Cloudflare einsetzen will. Mit dem eigenen Router FritzBox oder einem anderen hat das natürlich nichts zu tun!
Mit Sitz in der Schweiz aber leider auch nicht mehr frei von DNS-Sperren ist der Schweizer DNS-Resolver von quad9. Daneben bietet auch der Datenschutzverein Digitalcourage öffentliche IPv4 und IPv6-Server an. Häufig positiv erwähnt werden auch die DNS-Server von AdGuard und dem deutschen Anbieter DNS Forge. Im Netz findet man noch weitere halbwegs aktuelle Listen mit alternativen DNS-Adressen. Wie man sieht, gibt es viele Möglichkeiten, um bestehende Websperren zu umgehen.
Nachteile der Umstellung mit FritzBox & Co.
Egal welchen DNS-Server man wählt, die Dienstleistung ist zwar für uns kostenlos, sie generiert dem Betreiber aber andererseits Kosten. Man sollte sich also stets die Frage stellen, mit welcher Motivation jemand so etwas umsonst ins Netz stellt. Oder anders gefragt: Was wird das Unternehmen möglicherweise mit den gesammelten Daten des DNS-Servers anstellen? Zu den regulären Betriebskosten kommt ja auch noch die Möglichkeit, juristisch angegangen zu werden, um CUII-Sperren umzusetzen. Wer geht das Risiko schon aus Jux und Dollerei ein, verklagt zu werden? Und denkt bitte daran: Eure echte IP-Adresse wird weiterhin übertragen. Kein DNS-Server der Welt ist dazu geeignet, um P2P-Abmahnungen zu vermeiden! Eure echte IP-Adresse wird weiterhin übertragen, egal welchen DNS-Server ihr benutzt.
Der DNS-Server sammelt sehr viele persönliche Daten
Egal ob beim Firefox, Chrome/Brave, bei Windows 11 oder im FritzBox-Router: Ist der DNS-Server einmal geändert, gerät das Thema womöglich schnell in Vergessenheit. Und somit vergisst man die Tatsache, dass pausenlos dein exaktes Surfverhalten mit deiner IP-Adresse verknüpft und ganz woanders außerhalb unseres Einflussbereichs protokolliert wird.
Rechteinhaber lassen uns keine andere Wahl
Doch in Anbetracht der zunehmenden Websperren wird man Blogs und Seiten wie FitGirl Repacks, Nox.to & Co. nur noch besuchen können, wenn man den DNS-Server zuvor geändert hat. Zumindest ist das so, wenn man Kunde einer der großen ISPs in Deutschland ist. Folgende Unternehmen kooperieren direkt mit der CUII: 1&1, die Deutsche Glasfaser Holding, Freenet DLS, Telefónica Germany, Telekom Deutschland und last, but not least Vodafone Deutschland.
In dem Zusammenhang ist es sehr begrüßenswert, dass man die Konfiguration der FritzBox so schnell und einfach ändern kann, um der Zensur im Internet zu entgehen. Übrigens kann man mit DNS-Resolvern auch Werbung sehr effektiv blockieren. Hier der Link zu unserem Vergleichstest zwischen AdGuard DNS, Control D, NextDNS und Rethink DNS.