Neue Maßnahmen im Kampf gegen Streaming-Piraterie: TotalSportek landet auf der deutschen Sperrliste der CUII.
In Deutschland werden die Maßnahmen gegen Streaming-Piraterie und zur Sperrung von Piraterie-Seiten weiter verschärft. Eine der jüngsten Ergänzungen der Sperrliste betrifft die bekannte Sport-Streaming-Plattform TotalSportek, die unlizenzierten Zugang zu Sportereignissen bietet.
Die CUII: Hüter des digitalen Urheberrechts
Seit 2021 gibt es in Deutschland eine besondere Stelle: die Clearingstelle Urheberrecht im Internet, kurz CUII. Diese Einrichtung ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen großen Internetanbietern und Rechteinhabern. Ihr Ziel? Internetseiten wie TotalSportek, die systematisch gegen das Urheberrecht verstoßen, zu identifizieren und zu sperren.
Die CUII arbeitet nicht im luftleeren Raum. Sie prüft die Meldungen der Rechteinhaber sorgfältig und entscheidet dann, ob eine Sperrung gerechtfertigt ist. Im Fall von TotalSportek kam die CUII zu dem Schluss: Ja, diese Seite betreibt Streaming-Piraterie und verletzt damit wiederholt Urheberrechte. Alle bisherigen Versuche, sie vom Netz zu nehmen, sind gescheitert. Eine Sperrung war daher der logische nächste Schritt.
Nicht jede Website, auf der ein urheberrechtlich geschütztes Bild auftaucht, ist betroffen. Die CUII konzentriert sich auf die großen Fische: Plattformen wie z.B. CannaPower oder Torrent-Seiten, die hauptsächlich raubkopierte Inhalte anbieten oder auf solche verlinken.
Interessant: Die genaue Liste der gesperrten Domains bleibt offiziell unter Verschluss. Zwar werden die Entscheidungen der CUII veröffentlicht, aber pikante Details wie Domainnamen oder Namen der Rechteinhaber werden geschwärzt.
TotalSportek: Ein Gigant illegaler Streams
TotalSportek hat sich einen Namen gemacht – leider nicht im positiven Sinne. Die Plattform bietet Zugang zu zahlreichen Sportereignissen, verfügt aber nicht über die nötigen Lizenzen. Das blieb nicht unbemerkt. In Frankreich und Kenia hat man TotalSportek bereits gesperrt. Die US-Handelsbehörde stufte sie sogar als „berüchtigt“ ein. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Nun hat es die illegale Sport-Streaming-Seite auch in Deutschland erwischt. Ein anonymer Sportrechteinhaber hatte den Antrag gestellt und die CUII gab grünes Licht für die Sperrung. Besonders brisant: Obwohl sich die Seite nicht speziell an deutsche Nutzer richtete, bot sie deutschsprachige Streams an – ein klarer Verstoß gegen hiesiges Recht.
Katz-und-Maus-Spiel mit den Betreibern
Bevor der Stecker gezogen wird, müssen die Rechteinhaber alle Register ziehen, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Im Fall von TotalSportek war das ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst ein Privatdetektiv biss sich die Zähne aus. Weder Betreiber noch Host-Provider waren ausfindig zu machen. Abmahnungen liefen ins Leere, Anfragen bei Domain-Registraren oder TLS-Zertifikatsanbietern führten ebenfalls in die Sackgasse.
Doch die Debatte ist noch lange nicht beendet. Kritiker bezweifeln die Wirksamkeit solcher Sperren und warnen vor möglichen Einschränkungen der Netzfreiheit. Befürworter sehen darin einen notwendigen Schritt zum Schutz kreativer Arbeit.
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