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Bildquelle: Ravi Sharma

Jane Manchun Wong zeigt Twitters neues Verifizierungs-Label

Ein neues Verifizierungs-Label im Twitter-Profil soll laut Jane Manchun Wong die Echtheit der Benutzer hervorheben. Eine Reaktion auf Musk?

Die Frontend-Entwicklerin Jane Manchun Wong macht auf zwei neue Twitter-Funktionen aufmerksam, die sich gerade in der Testphase befinden. Bei einer dieser Funktionen handelt es sich um ein neues Verifizierungs-Label im Profil. Eine Antwort auf Elon Musks Vorwürfe?

Jane Manchun Wong teilt zwei neue Twitter-Funktionen

Die Debatte um die Twitter-Übernahme durch Elon Musk hinterlässt offenbar Spuren. So experimentiert Twitter derzeit mit einer neuen Funktion, die die Echtheit seiner Anwender erkennbarer machen soll. Wer eine verifizierte Telefonnummer bei dem Kurznachrichtendienst hinterlegt hat, erhält wohl in Zukunft eine entsprechende Markierung in seinem Profil. Die Twitter-Nutzerin und Frontend-Entwicklerin Jane Manchun Wong machte durch einen Tweet auf die neue Funktion aufmerksam.

Um den blauen Haken hinter seinem Profilnamen zu erhalten, war auch zuvor schon eine Verifizierung der eigenen Telefonnummer erforderlich. Die neue Funktion macht diese Absicherung erstmals für die breite Masse verfügbar. Dies kann Benutzern dabei helfen, die Vertrauenswürdigkeit eines Tweets besser einschätzen zu können. Für andere Apps gehören derartige Verifizierungen längst zum Standard, da dies die Qualität der Inhalte deutlich erhöht.

Weiterhin arbeitet Twitter laut Jane Manchun Wong offenbar daran, an einzelnen Tweets die Anzahl der Views anzuzeigen. Somit können Benutzer in Zukunft sehen, wie viele Accounts den eigenen Tweet gesehen haben. Jedoch ist bisher noch ungewiss, ob diese Information für alle Benutzer sichtbar wird, oder nur für den Absender des jeweiligen Tweets.

Jane Manchun Wong zeigt Anzahl der Views auf ihren Tweet
Jane Manchun Wong zeigt Anzahl der Views auf ihren Tweet / Quelle: Screenshot von Twitter

Ist das Verifizierungs-Label eine Reaktion auf Musks Vorwürfe?

Der Streit mit Elon Musk scheint den Wunsch in Twitter geweckt zu haben, an der Qualität seiner Benutzerbasis zu arbeiten. Denn der Tesla-Chef warf dem Kurznachrichtendienst vor, deutlich mehr Fake- und Spam-Accounts zu beheimaten, als Twitter im Rahmen der Übernahme angab. Das Unternehmen behauptete, es handle sich dabei um weniger als 5 Prozent aller Konten. Die von Jane Manchun Wong geteilten Funktionen gießen nun frisches Öl ins Feuer.

Ursprünglich wollte Musk Twitter für über 40 Milliarden US-Dollar übernehmen. Nachdem er glaubhaft machen konnte, dass er die finanziellen Mittel für den Kauf tatsächlich aufzubringen vermochte, stimmte auch die Unternehmensführung von Twitter dem Deal zu.

Doch Anfang Juli entschied sich Musk, von dem Deal zurückzutreten, da er die von Twitter angegebene Anzahl von Fake- und Spam-Accounts für unrealistisch hielt und Twitter nicht bereit war, ihm einen ausreichenden Zugang zur Prüfung der Zahlen bereitzustellen. Letztendlich mündete das Unterfangen in einem Rechtsstreit, der nach aktuellen Erkenntnissen im Oktober vor einem Gericht in Delaware ausgetragen werden soll.

Fraglich bleibt jedoch, warum Twitter an den von Jane Manchun Wong vorgestellten Funktionen arbeitet, die die Qualität der Nutzerbasis verbessern sollen, wenn das Unternehmen doch so überzeugt davon ist, dass es weniger als 5 Prozent Fake- und Spam-Accounts auf seiner Plattform hat. Könnte dies vielleicht als ein kleines Zugeständnis zu werten sein, dass die Zahlen letztendlich doch ein wenig „überoptimiert“ waren?!

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.