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Elon Musk bietet für Twitter-Kauf 41 Milliarden Dollar

Mit den Worten „Twitter hat ein außerordentliches Potenzial. Ich werde es erschließen." bot Elon Musk für Twitter 41,4 Milliarden Dollar.

Der CEO von Tesla und SpaceX, Elon Musk, gab am 4. April bekannt, dass er ab dem 31. Januar fast täglich Aktien gekauft habe. Insgesamt erwarb er so einen Anteil von immerhin 9,2 Prozent an Twitter. Aktuell jedoch machte Musk ein Angebot, Twitter zu kaufen. In einem Übernahme-Vorschlag veranschlagte er den Wert des Social-Media-Riesen auf 41,4 Milliarden US-Dollar. Nach Bekanntgabe des Angebots stiegen die Twitter-Aktien im vorbörslichen US-Handel um ca. 14 Prozent. Der Tesla-Chef zählt mit über 80 Millionen Follower bei Twitter zu den populärsten Usern des Dienstes.

Twitter Inc. gab bekannt, dass Musk, der größte Anteilseigner des Unternehmens, dem Unternehmen am Mittwoch ein Angebot vorgelegt habe. Dieses enthielt einen Vorschlag zum Kauf der restlichen Twitter-Aktien, die er noch nicht besitzt. In einer Erklärung vom Donnerstag antwortete das Unternehmen, dass „der Vorstand von Twitter den Vorschlag sorgfältig prüfen wird, um die Vorgehensweise zu bestimmen, die seiner Meinung nach im besten Interesse des Unternehmens und aller Twitter-Aktionäre ist.“

Demgemäß bietet Elon Musk laut Dokumenten für die US-Börsenaufsicht SEC den Aktionären 54,20 Dollar pro Twitter-Aktie. Dies entspräche 54 Prozent mehr als die Aktien noch am 28. Januar gekostet hatten, bevor Musk begann, in Twitter zu investieren. Zudem bedeutet es einen Aufschlag von 38 Prozent auf den Schlusskurs vom 1. April, bevor Musks Investition öffentlich bekannt wurde.

Elon Musk startet Twitter-Kauf-Angebot

Insgesamt will Musk 41,4 Milliarden Dollar bezahlen. Er betont, dass der genannte Preis sein erstes und zugleich auch letztes Angebot sei. Twitter hat allerdings mehrere Finanzinvestoren als große Anteilseigner. Diese halten jeweils Anteile zwischen zwei und acht Prozent. Folglich würde es also nicht reichen, nur wenige der Großaktionäre für einen Verkauf zu gewinnen.

Elon Musk teilte dem Vorstandsvorsitzenden von Twitter, Bret Taylor, in einem „besten und endgültigen“ Angebot mit:

“Ich habe in Twitter investiert, weil ich an sein Potenzial als Plattform für die freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt glaube. Und weil ich glaube, dass die freie Meinungsäußerung ein gesellschaftliches Gebot für eine funktionierende Demokratie ist. Seitdem ich meine Investition getätigt habe, ist mir jedoch klar, dass das Unternehmen in seiner jetzigen Form weder gedeihen noch diesem gesellschaftlichen Imperativ dienen wird. Twitter muss als privates Unternehmen fungieren.“

„Twitter hat ein außerordentliches Potenzial. Ich werde es erschließen. […] Wenn der Deal nicht zustande kommt, da ich weder Vertrauen in das Management habe, noch glaube, dass ich den notwendigen Wandel auf dem öffentlichen Markt herbeiführen kann, müsste ich meine Position als Aktionär überdenken. Das ist keine Drohung. Es ist einfach keine gute Investition ohne die Änderungen, die vorgenommen werden müssen.“

Musk beauftragte Morgan Stanley, ihn bei dem Übernahmeangebot zu beraten. In einem Tweet neben einem Link zur Securities and Exchange Commission schrieb Elon Musk nur: „Ich habe ein Angebot gemacht“. Musk hatte erst vor 10 Tagen bekannt gegeben, dass er einen Anteil von 9,2 Prozent an Twitter erworben hatte und die Plattform genutzt hätte, um eine Vielzahl von Änderungen vorzuschlagen.

 

Musk lehnte Verwaltungsratsposten ab

Das Unternehmen reagierte daraufhin schnell und bot Elon Musk einen Sitz im Vorstand an, im Gegenzug für ein Stillhalteabkommen, das seine Beteiligung auf unter 15 Prozent des Unternehmens beschränkte. Doch nur wenige Tage später teilte Musk dem Twitter-CEO Parag Agrawal mit, dass er das Angebot ablehne.

Noch am Anfang dieser Woche wurde Elon Musk von Twitter-Investoren verklagt, weil er die Offenlegung seiner Twitter-Beteiligung zu spät eingereicht hatte. Die Bundeshandelsgesetze schreiben vor, dass Anleger die Securities and Exchange Commission innerhalb von 10 Tagen informieren müssen, wenn sie eine Beteiligung von mehr als 5 Prozent an einem Unternehmen erwerben.

In der Klage heißt es:

„Indem Musk seinen Eigentumsanteil nicht rechtzeitig offengelegt hat, konnte er Twitter-Aktien während des Sammelklagezeitraums günstiger erwerben“.

Nach einer zustande gekommenen Übernahme wolle Mask Twitter von der Börse nehmen, weil der Dienst nur so das Potenzial als Plattform für Redefreiheit ausschöpfen könne, kündigt Elon Musk an.

Auch Kim Dotcom reagierte auf Elon Musks Ansage per Twitter:

Update vom 14.4.

Wie Reuters aktuell berichtet, lehnte der saudi-arabische Investor Prinz Alwaleed bin Talal, als einer der Hauptaktionäre auf Twitter, am Donnerstag das Übernahmeangebot von Elon Musk ab. Er teilte mit:

„Ich glaube nicht, dass das vorgeschlagene Angebot von Elon Musk (54,20 US-Dollar pro Aktie) angesichts seiner Wachstumsaussichten dem inneren Wert von Twitter nahe kommt“.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.