Das Team hat den Darknet-Marktplatz AlphaBay seit Sommer 2021 zurück an die Spitze geführt. Ganz oben stand bisher der Hydra Market.
Bezogen auf das Handelsvolumen lag bis vor ein paar Tagen im Darknet vor AlphaBay lediglich der russischsprachige Hydra Market. Anfang April nahmen deutsche Ermittler den Hydra Market allerdings vom Netz.
Im Sommer letzten Jahres ging es nach einer Pause wieder mit AlphaBay los. Den Marktplatz gab es von 2014 bis zum Jahr 2017 und nun seit August letzten Jahres wieder.
Nutzer von AlphaBay unterliegen strengen Regeln
Die Betreiber haben ihren Nutzern allerdings einige strenge Regeln auferlegt. So darf man dort grundsätzlich keinen Auftragsmord und keine Waffen käuflich erwerben. Substanzen auf Basis des Opioids Fentanyl sind dort ebenfalls verboten. In der Vergangenheit sind deswegen zahlreiche Käufer zu Schaden gekommen. Mangels einer Möglichkeit Impfstoffe gegen Covid-19 prüfen zu können, ist der Handel damit ebenfalls beim AlphaBay untersagt. Doch das ist noch lange nicht alles, die Liste der Verhaltensregeln ist lang. Bezahlen darf man ausschließlich mit dem Monero, der Sicherheit wegen.
Mehr als 340.000 angemeldete User
Die Nutzer waren anfangs besorgt, dies könne ein weiterer Honeypot der US-Behörden sein, um Kriminelle zu überführen. Doch seit der Wiedereröffnung ist nichts dergleichen passiert. Die 22.000 unterschiedlichen Einträge von über 5.200 Anbietern und mehr als 340.000 Käufer sprechen für sich selbst. Hilfreich für die Betreiber war natürlich der Umstand, dass in den vergangenen Monaten zahlreiche Mitbewerber hochgenommen wurden oder selbst freiwillig offline gegangen sind.
Für AlphaBay spricht deren fortschrittlicher DDoS-Schutz und die Tatsache, dass man den Marktplatz künftig komplett unabhängig von jeglichem Betreiber machen möchte. Für die Entwicklung hat man vorab 100.000 USD gesammelt. Die erste Demoversion des Projekts mit dem neuen Konzept hat man für den Jahreswechsel 2022/2023 angekündigt. Dann könnte die Seite weiterlaufen, selbst wenn man den Betreiber hochgenommen hat oder sich dieser vom Projekt zurückziehen möchte. So wie Rechteinhaber und Behörden trackerloses P2P-Filesharing nicht aufhalten können, so soll es künftig nicht mehr möglich sein, diesem Online-Handelsplatz im Darknet ein Ende zu bereiten.
Marktplatz ohne Betreiber geplant
Ob das möglich ist, bleibt abzuwarten. Die weitere Entwicklung von AlphaBay darf man dennoch gespannt abwarten.