Grafik von Elon Musk
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Twitter will Elon Musk verklagen

Elon Musk gibt bekannt, von seinem Deal mit Twitter zurückzutreten. Der Kurznachrichten-Dienst reagiert und droht damit, Musk zu verklagen.

Elon Musk hat beschlossen, Twitter nicht mehr zu übernehmen. Seine Entscheidung teilte Musk dem Unternehmen am Freitag mit. Der Kurznachrichten-Dienst aus San Francisco reagierte prompt und kündigte an, Elon Musk zu verklagen, um den Abschluss seines Übernahmeangebots falls nötig zu erzwingen.

Elon Musk: irreführende Angaben zu Spam- oder Fake-Konten

Elon Musk will aus Kaufvertrag aussteigen

Dass Elon Musk kein leichter Verhandlungspartner ist, dürfte mittlerweile bekannt sein. Twitter musste sich in den vergangenen Wochen und Monaten so manch einen Vorwurf von Elon Musk gefallen lassen.

Einer der Hauptgründe für die nicht sonderlich überraschende und endgültige Absage an Twitter dürften demnach die bereits ins Feld geführten Vorwürfe zu falschen und irreführenden Angaben zu Spam- oder Fake-Konten bei Twitter gewesen sein.

Zur Begründung verwiesen seine Anwälte auf angeblich unzureichende Angaben zur Zahl von Fake-Accounts, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.

spiegel.de

Bret Taylor: „Wir sind entschlossen, die Transaktion zu den vereinbarten Bedingungen abzuschließen“

Der Verwaltungsratschef des Kurznachrichtendienstes, Bret Taylor, hingegen zeigt sich kämpferisch. Taylor ließ mitteilen, dass man den Kauf mit rechtlichen Schritten durchsetzen wolle.

Wir sind entschlossen, die Transaktion zu dem Preis und den Bedingungen abzuschließen, die mit Herrn Musk vereinbart wurden, und planen, rechtliche Schritte einzuleiten, um die Fusionsvereinbarung durchzusetzen.

Wir sind zuversichtlich, dass wir uns vor dem Delaware Court of Chancery durchsetzen werden.

Bret Taylor

Die Aktien von Twitter und Tesla verlieren umgehend an Wert

Was nun folgen dürfte, ist ein langer gerichtlicher „Kampf der Titanen“. Und so ist es wenig verwunderlich, dass sowohl Tesla als auch die Twitteraktien bereits gestern nochmals an Wert verloren haben.

Der bekannte Wall-Street-Analyst Dan Ives hat dazu seine ganz eigene Meinung und befindet den Deal als „von Anfang an fragwürdig“.

Seiner Meinung nach dürfte die Börse über dieses Ende erleichtert sein. Beide Seiten haben einiges zu verlieren. Und wenn sich Twitter nun auch kämpferisch zeigt und den Deal um jeden Preis durchdrücken möchte, dürfte es sehr schwer werden.

Diese Situation hat die Tesla-Aktie stark belastet, und die Börse wird erleichtert sein, dass dieses dunkle Kapitel vorerst abgeschlossen ist. Nächster Schritt – Game of Thrones – Gerichtsstreit zwischen Musk und dem Twitter-Vorstand

Dan Ives

Ein fast schon epischer und sicherlich sehr teurer Gerichtsstreit dürfte es werden. Aber immerhin geht es für Twitter um eine satte Summe und einen wichtigen Deal.

Wie auch immer der epische „Game of Thrones – Gerichtsstreit“ zwischen Musk und dem Twitter-Vorstand ausgehen mag. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Und wenn man auch am Ende nur die Auslösegebühr von einer Milliarde Dollar bekommt. Alles ist besser, als monatelang im Ungewissen zu tappen und nach der Pfeife eines exzentrischen Milliardärs tanzen zu müssen.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.