Stolze 228,9 Millionen Dollar fordert Backgrid von Twitter, nachdem Elon Musks Unternehmen Tausende von DMCA-Meldungen ignoriert hatte.
Die für ihre Prominentenfotos bekannte Agentur Backgrid verklagt Twitter auf Schadensersatz in Höhe von 228,9 Millionen Dollar. Der Kurznachrichtendienst von Elon Musk hatte zuvor über 6.700 DMCA-Meldungen ignoriert. Er ergriff trotz zahlreicher Hinweise keinerlei Maßnahmen gegen die Rechtsverletzungen auf seiner Plattform.
Twitter zeigte keine Reaktion auf 6.700 DMCA-Meldungen
Die Prominenten-Fotoagentur Backgrid hat am 30. Dezember 2022 eine Klage gegen Twitter bei einem Gericht in Kalifornien eingereicht. Das Unternehmen behauptet darin, mehr als 6.700 DMCA-Benachrichtigungen verschickt zu haben, auf die der von Elon Musk übernommene Kurznachrichtendienst bisher nicht reagierte.
Benutzer des sozialen Netzwerkes hatten laut Klage Tausende von urheberrechtlich geschützten Fotos von Backgrid geteilt und damit die Rechte der Agentur verletzt. Zugleich hat Twitter versäumt, die betroffenen Bilder zu entfernen und die Accounts von Wiederholungstätern zu sperren. Nun verlangt die Fotoagentur eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 228,9 Millionen Dollar.
Twitter duldet Rechtsverletzungen laut Backgrid tatenlos
Laut der Klageschrift sei Twitter dazu verpflichtet, Maßnahmen gegen Urheberrechtsverstöße einzuleiten. Doch „die weltweit führende Fotoagentur für Prominente“ wirft dem Kurznachrichtendienst vor, in Tausenden von Fällen nichts unternommen zu haben.
Einige für häufige Verstöße verantwortliche Benutzerkonten führt Backgrid sogar direkt an. Darunter laut einem Bericht von TorrentFreak beispielsweise den Account von Robert Littal (@BSO), einem Moderator und Gründer der Nachrichtenseite BlackSportsOnline.com. 73 DMCA-Meldungen entfallen allein auf seine zwischen September 2021 und November 2022 geteilten Inhalte.
Backgrid fordert 150.000 Dollar pro Bild
Gemäß Twitters eigener Copyright Policy sollte das Unternehmen eigentlich auf DMCA-Meldungen reagieren und Maßnahmen einleiten. Dazu gehört nicht nur die Entfernung rechtsverletzender Inhalte, sondern auch die Sperrung von Konten, die sich wiederholter Verstöße schuldig machen.
Doch nachdem Elon Musk nach seiner Übernahme des Dienstes zahlreiche Mitarbeiter vor die Tür gesetzt hat, könnte dem Konzern inzwischen einfach das nötige Personal fehlen, um sämtliche DMCA-Benachrichtigungen in angemessener Weise zu bearbeiten.
Die Folge ist, dass Twitter laut der Beschwerde die Rechte von Backgrid durch die unerlaubte Verwendung von „mindestens 1.526“ Prominentenbildern verletzt hat. Und diese Rechtsverletzungen habe das Unternehmen sogar „lange nachdem es über deren verletzenden Status informiert worden war“ weiterhin zugelassen.
„Der Beklagte ist sich des massiven Ausmaßes an Urheberrechtsverletzungen, die er ermöglicht und fördert, sowie der Einnahmen und Gewinne bewusst, die er durch diese Verstöße erzielt„, so die Fotoagentur weiter. Backgrid erhebt damit Anspruch auf einen Schadensersatz in Höhe von 150.000 Dollar pro Bild und damit insgesamt 228,9 Millionen Dollar.
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