Hilfsprojekt Labdoo unterstützt mit gespendeten Laptops u.a. Schulen
Children learning computer science.
Bildquelle: jovannig, Lizenz

Schenke Labdoo jetzt Deinen alten PC oder Dein Notebook!

Das gemeinnützige Hilfsprojekt Labdoo unterstützt mit gespendeten Laptops u.a. Schulen oder Waisenhäuser weltweit.

Auch bei Labdoo weiß man: Die Zeit nach Weihnachten ist die, in der viele Laptops und Desktop-PCs weggeworfen werden. Die Geräte haben Staub angesetzt, starten oder laufen nicht mehr so schnell. Doch was tun mit der alten Hardware? Doch es tauchen noch andere Fragen auf. Wie kann ich als Spender verhindern, dass meine Daten aus der Festplatte extrahiert und für kriminelle Zwecke missbraucht werden?

Labdoo benutzt quelloffene Software

Im gemeinnützigen Verein Labdoo.org haben sich zahlreiche Helfer zusammengeschlossen zum Zweck einer weltweiten Initiative. Die Teilnehmer sammeln dabei nicht mehr genutzte Laptops, E-Book-Reader, Tablet-PCs etc. und bereiten diese mit Ubuntu (Linux) und Lernsoftware nebst geeigneten Inhalten auf. Die fertig installierten Geräte gibt man weltweit unter anderem an Hilfsbedürftige direkt, an Schulen oder Waisenhäuser.

Tausende ehrenamtliche Mitarbeiter beteiligen sich an dem gemeinnützigen Hilfsprojekt Labdoo. Dabei sammeln die Beteiligten von Privatpersonen oder Unternehmen ausgemusterte Laptops ein. Sie bereiten diese Spenden neu auf.

Dabei löschen sie alle noch vorhandenen Daten professionell und überschreiben die Festplatte mehrfach, um eine Wiederherstellung zu verhindern. Anschließend spielen sie die Linux-Distribution Ubuntu auf. Dazu gesellt sich kindgerechte Lernsoftware und passende Inhalte. Aufgespielt wird bei Bedarf auch barrierefreie Software speziell für Menschen mit einer Behinderung.

Schulen, Kinder- und Jugendprojekte profitieren von Laptop-Spenden

Labdoo

Danach gelangen die Rechner völlig kostenfrei an Schulen sowie Kinder- und Jugendprojekte (Edoovillages) in aller Welt. Schulen und Projekte im In- und Ausland erhalten diese IT-Spenden auf Antrag.

Labdoo informiert darüber, dass Freiwillige die Laptops sicher verpackt mit auf Reisen nehmen. Flugpaten transportieren die abgegebenen Geräte CO2-neutral mit an die Zielorte und holen zudem defekte Hardware zwecks Reparatur oder Recycling ab.

Diesbezüglich melden sich bei Labdoo Menschen, die „sowieso nach Kenia oder Indien fliegen und bereit sind, die Laptops mitzunehmen und an den Schulen vor Ort abzugeben“. Dabei nutzt das Projekt quasi Flugreisen, „die so oder so stattfinden, um mit dem Transport kein zusätzliches CO2 auszustoßen“. Die Flugpaten übergeben die Geräte am Zielort den Projektverantwortlichen.

Labdoo und Techniker von „Ingenieure ohne Grenzen“ installieren, betreuen und schulen die Kindern an den Notebooks. Spender können „über die Homepage den Weg ihres Laptops verfolgen“.

Nach Angaben auf der Website labdoo.org engagieren sich die Helfer des Projektes in mehr als 135 Ländern auf allen Kontinenten. Über 600.000 Schüler in der ganzen Welt haben sie auf diese Weise bereits „Zugang zu Bildung und digitaler Teilhabe“ ermöglicht. Um bei der Gestaltung und Umsetzung flexibel zu bleiben, organisieren sich die Gruppen mit ihren Standorten eigenverantwortlich.

Labdoo
Labdoo.org Logo

Nachhaltigkeit wird bei Labdoo groß geschrieben

Solch eine Spende hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen verlängert sich die Einsatzdauer der ausrangierten Geräte. Zum anderen werden zusätzlich wertvolle Ressourcen unseres Planeten gespart, Elektroschrott wird so vermieden. Durch die aktive Mithilfe können die Schüler zudem von einer besseren Bildung profitieren. Zugleich öffnen sich ihnen mehr Möglichkeiten für ihre Zukunft.

Eine entsprechende Abgabe ist an jeder Annahmestelle im Bundesgebiet möglich. Die ehrenamtlichen Helfer von Labdoo registrieren dabei alle Geräte. Die Spender erfahren auch, wo ihr gespendeter Laptop zum Einsatz kommt. Labdoo können Menschen auf viele Wege unterstützen. Dies ist einerseits möglich mit der verschenkten Hardware. Zum anderen als technischer Helfer, als Annahmestelle, außerdem als Flugpate oder als Antragssteller, der ein Projekt vermittelt.

Ingenieure ohne Grenzen

Ralf Hamm, Vereinsvorsitzender von Labdoo in Deutschland, verdeutlicht in einem Interview bei GEO, dass jeder gespendete Laptop rund 6,5 Gramm Kobalt, 0,2 Gramm Gold und ein Gramm Silber einspart. Außerdem können 500 Kilogramm CO2 und 1.500 Liter Wasser bewahrt werden.

Funktionierende Geräte sind viel zu schade, um in der Schublade zu liegen oder direkt in die Entsorgung zu gelangen“.

Ralf Hamm sprach kürzlich auch mit dem WDR über die Arbeit der Hilfsorganisation. Er informierte darüber, dass Labdoo bereits seit 2010 als Projekt in Kalifornien entstanden sei. Schnell ging die Idee dann im Netz viral. Sie verbreitete sich im Laufe der Jahre auf der ganzen Welt.

Ralf Hamm rief Hilfsprojekt in Deutschland ins Leben

Seit 2012 gibt es das Projekt auch in Deutschland. Ralf Hamm baute hier in Eigeninitiative das Hilfsnetzwerk auf. Für sein Lebenswerk wurde Hamm aktuell mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet. Hamm fürte aus, wie er persönlich zu Labdoo gefunden hat:

„Ich konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten und habe dann was gesucht, das ich im IT-Bereich machen kann. Und dann habe ich Labdoo gefunden.“

Zunächst habe Hamm „mehr als 16.000 Laptops, Computer und Tablets mit dem Hilfsprojekt Labdoo.org allein in Mülheim und Umgebung gesammelt“. Er trug die ausrangierten Geräte hierbei von Privatleuten und Unternehmen zusammen, reparierte sie, installierte eine Lernsoftware und spendete sie „vor allem an Kinder und Jugendliche, die sich sonst keinen Computer leisten könnten“. Der 63-Jährige verdeutlicht:

„In Deutschland haben wir schon mehrere tausend Rechner verteilt […] zum Beispiel an Geflüchtete, die die Computer für Deutschkurse brauchten und auch an Flutopfer“.

Mach mit, verleihe Deinem Gerät jetzt ein zweites Leben!

Hier kannst Du mit den Verantwortlichen von Labdoo in den direkten Kontakt treten. Sie kümmern sich wie schon gesagt, von der Abholung, Bearbeitung, Versand und Verteilung um alles weitere.

Wer weiß, vielleicht kannst Du mit Deinem alten Notebook noch einer Schülerin oder einem Schüler irgendwo auf der Welt ein Lächeln auf die Lippen zaubern? Ein Versuch ist es wert. Und es wäre allemal besser, als das gute Stück einfach in den Müll zu werfen.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.