Witcher 4-Scam, Porno-Abmahnungen für Omas und Demoszene-Musik: die Glosse im April macht munter. Wir vertreiben euer Fresskoma nach Ostern!
Cybercrime, Gaming-Scams und Porno-Abmahnungen: Das heimische Sofa ist ein brandgefährlicher Ort. Die April-Glosse erklärt schonungslos warum. Wir geben euch Tipps, wie ihr nach dem österlichen Schokohasen-Marathon wieder in Schwung kommt.
Aufwachen: Die Glosse im April als Muntermacher!
Ostern ist lange überstanden, die Verwandtschaft zurück ins Auto gesetzt und (hoffentlich) bis Weihnachten verabschiedet. Oft folgt nach all dem Trubel der große Durchhänger – wenn ihr euch regelmäßig nach den Feiertagen so richtig urlaubsreif fühlt, seid ihr also in bester Gesellschaft. Aber Vorsicht: Das Gefährlichste, was ihr jetzt tun könnt, ist, auf der Couch zu versacken. Und wir reden hier nicht von Bewegungsmangel und exzessivem Schoko-Konsum – die wahren Risiken liegen ganz woanders!
Wo genau, erfahrt ihr in der April-Glosse. Sie arbeitet Unterhaltsames, Intimes und Illegales aus dem vergangenen Monat auf. Und sie gibt Tipps, wie ihr euren inneren Schweinehund bei den bunt bemalten Eiern packen und euch vom Sofa loseisen könnt. Na ja – wenigstens für eine Weile.
The Witcher 4 Scam und anderer Gaming-Ärger
Sehr beliebt beim Post-Feiertags-Chillen im heimischen Wohnzimmer ist gemütliches Zocken. Einige Fans von „The Witcher“ tappten in Vorfreude auf diese Aktivität allerdings in eine fiese Falle. CD Projekt RED, das Entwicklerstudio hinter der Witcher-Reihe, veröffentlichte Mitte April eine Warnung bezüglich gefakter Beta-Test-Einladungen zu The Witcher 4. Dahinter verbarg sich ein klassischer Phishing-Versuch.
Die für Fans bittere Realität: Ein Beta-Programm für The Witcher 4 existiert bislang noch nicht. Solltet ihr also eine entsprechende Einladungs-Mail oder eine Nachricht über soziale Netzwerke erhalten haben, steckte dahinter der Versuch, sensible Daten abzugreifen oder Schadcode auf eure Rechner zu schleusen. Die richtige Reaktion: Löschen beziehungsweise ignorieren. Und auch bei künftigen Einladungen erst mal checken, ob die Testphase wirklich schon begonnen hat. Das ist leider traurige Realität und kein Scherz innerhalb der Glosse im April.
Dass sich solche und ähnliche Witcher Scams wiederholen, ist sehr wahrscheinlich – denn bis zum frühesten zu erwartenden Release-Termin 2027 ist noch jede Menge Zeit. Ein weiterer Dauerbrenner unter den Gaming-Gefahren sind Abmahnungen, aktuell zum Beispiel zu S.T.A.L.K.E.R. 2, Saints Row oder Dead Island 2. Welche Games derzeit sonst noch im Mittelpunkt der Abmahnungen durch RKA Rechtsanwälte stehen, schlüsselt ein Artikel zu Abmahnfalle 2025 auf.
Porno-Schock: Unschuldslämmer und wilde Häschen
Eine weitere Abmahn-Gefahr (nicht nur) für Couch-Potatoes: Pornografie. Ausgerechnet am Ostermontag berichteten wir auf Grundlage eines kostenpflichtigen Beitrags der BILD-Zeitung über derlei zügellose Ausschweifungen. Darüber, ob sich das Wort „zügellos“ nun allerdings auf die abgemahnte Person – eine 62-Jährige Großmutter und Stiftungsmitarbeiterin – oder doch eher auf die abmahnende Kanzlei anwenden lässt, darf sich zum Glück jeder seine eigene Meinung bilden.
Stolze 650 Euro sollte die Frau laut bild.de auf den Tisch legen, nachdem sie angeblich einen einzigen Film mit dem Titel „Die Orgasmen meiner Frau“ über eine Tauschbörse heruntergeladen und gleichzeitig anderen Usern zur Verfügung gestellt hatte. Die 62-Jährige stritt das vehement ab („Ich weiß gar nicht, wie man solche Filme herunterlädt„).
Die Beweisgrundlage für die Abmahnung laut Bild: eine IP-Adresse. Die ist natürlich nicht mit der abgemahnten Frau als Person gleichzusetzen, kann aber eben doch zu Erklärungsnot führen. Vor allem dann, wenn – wie wohl auch in diesem Fall – gleich mehrere Bekannte das WLAN-Passwort kennen.

Ein Einzelfall ist das bei Weitem nicht: Besonders im Erotikbereich klingeln auch 2025 weiterhin regelmäßig die Kassen geschäftstüchtiger Kanzleien. Oft sind die Beweise dünn und die Beschuldigten völlig überrumpelt. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man sich in solchen Situationen richtig verhält.
Die tarnkappe-Glosse im April mit ein paar Tipps gegen Panik und teure Fehler:
- Den Brief nicht ignorieren: Auch wenn die Schreiben standardisiert wirken gilt es die angegebenen Fristen zu beachten!
- Keine voreiligen Zahlungen: Auf keinen Fall die geforderte Summe bezahlen, bevor ein Jurist deiner Wahl den Fall ausführlich geprüft hat.
- Keine Original-Unterlassungserklärung unterschreiben: Diesen Vertrag hat die abmahnende Kanzlei absichtlich sehr weitreichend formuliert. Einmal unterschrieben und verschickt, hat man zahlreiche Rechte freiwillig aufgegeben!
- Fachanwalt konsultieren: Am besten jemanden einschalten, der Fachanwalt für Medienrecht ist. Den gibt es zwar nicht umsonst, aber eine modifizierte Unterlassungserklärung kann helfen, Kosten zu sparen.
- Ruhe bewahren: Zahlreiche Abmahnungen sind angreifbar. In vielen Fällen kann euer Anwalt außerdem die Höhe der Forderung der Gegenseite reduzieren.
Nicht nur nach Ostern ist ein VPN sinnvoll!
Na, schon wieder alles abgespeckt, was ihr an 7-Gänge-Menüs und schokoladigen Zwischenmahlzeiten über Ostern gemümmelt habt? Damit euer Geldbeutel keine Diät machen muss, empfiehlt sich die Nutzung von einem Virtual Private Network (VPN). PrivadoVPN bietet momentan allen Filesharern und Streaming-Nutzern einen waschechten Kampfpreis an!!! Derzeit kostet das Abo über zwei Jahre gerade mal 1,11 Euro im Monat!* Nach Abschluss gehören unangenehme Dinge wie CUII-Sperren, Geoblocking oder die Folgen einer möglichen Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung unter Schwarz-Rot der Vergangenheit an.
Die Glosse im April mit Datenlecks und Dating-Tipps
Eine naheliegende Idee ist nun, Frühlingsgefühlen statt beim Filmschauen lieber im echten Leben freien Lauf zu lassen. Der Weg zum ersten persönlichen Kennenlernen führt heute oft über digitales Dating. Leider lauern auch hier Gefahren – zum Beispiel in Gestalt gigantischer Datenlecks.
Wie Anfang April über einen Artikel auf der Plattform Cybernews publik wurde, entdeckten Sicherheitsforscher bereits im Januar rund 1,5 Millionen pikante Fotos aus fünf Dating-Apps ungeschützt im Netz (merke: Ungeschützt ist in diesem Zusammenhang nie gut!).
Die Zielgruppe der Apps: Personen aus den LGBTQ+-, BDSM- und Sugar-Daddy-Communities. Menschen also, die ihr Privat- und Liebesleben oft aus Selbstschutz nicht an die große Glocke hängen. Dennoch mussten sie möglicherweise mehrere Monate mit der freien Zugänglichkeit ihrer intimen Fotos leben: Laut Cybernews teilte die verantwortliche App-Entwicklerfirma der Redaktion erst kurz nach Veröffentlichung des Artikels mit, dass das Leak behoben sei.
Natürlich kann es auch ganz anders laufen. Falls das Real-Life-Dating super klappt und ihr am Ende gemeinsam wieder auf bequemen Polstern landet, habt ihr vielleicht Lust auf einen Film. Neein – nichts mit wilden Häschen! Dann schon eher so etwas wie die Videospielverfilmung des Computerspiels Minecraft, die am 3. April Premiere in deutschen Kinos hatte und von der eine frühe Workprint-Version bereits vor dem Kinostart im Netz landete.
Der Klassiker: Streaming und Warez
A propos Filme und Streaming: Derzeit macht der US-Filmverband MPA mächtig Druck auf Dutzende englischsprachige Piraten-Streaming-Websites. Wie wir vergangene Woche berichteten, gingen beim kalifornischen Bezirksgericht kürzlich unzählige DMCA-Auskunftsansprüche ein. Darin fordert der Filmverband vom Cloudhoster Zenlayer, vom Domain-Registrar Tonic und dem CDN-Dienstleister Cloudflare die Aufdeckung der Kundendaten der illegalen Streaming-Portale. Angriffsziele sind neben dem populären P2P-Indexer 1337x.to eine bunte Mischung aus neuen und etablierten Sites (z.B. netmovies.to, 1hd.to, binged.to, freeky.to oder freek.to).
In der Konsequenz wird die Lebensdauer der einzelnen Piraten-Portale immer kürzer. Das Erstellen der aktuellen Streaming-Liste für deutschsprachige Kinofilme hat gezeigt, dass dies hierzulande genauso gilt: Filme illegal streamen war im April 2025 gar nicht mehr so einfach, und die Tendenz wird sich wohl fortsetzen. Wenn man schließlich doch fündig wird, braucht man meist einen verlässlichen VPN*, um die Inhalte anzuschauen.
Ebenso wie der Druck auf Streaming- nimmt auch jener auf Warez-Portale und IPTV-Anbieter zu. WIPO ALERT, eine Domainsammlung rechtswidriger Websites gegen Piraterie, wuchs im April um Tausende neuer Einträge und entwickelt sich nach Lars‘ Einschätzung immer mehr zu einer internationalen UNO-Koordinationsplattform für Netzsperren.
Gelbes vom Ei: Musik & mehr für den Mai
So vielfältig die Meinungen zum Thema Warez und Co. sind, so unterschiedlich waren auch die April-Beiträge bei der Tarnkappe dazu: Die Warez-Toplists 2025 und eine aktuelle Webwarez-Forenübersicht koexistierten friedlich mit einem Artikel, der sich mit dem Verlust von Arbeitsplätzen durch Piraterie auseinandersetzte.
Unabhängig davon, wie ihr persönlich dazu steht: Die Nachricht, dass die Finanzierung des Tor-Netzwerks vorerst gesichert ist – und zwar komplett unabhängig von Trumps Willkür und Regierungsgeldern – dürfte die meisten gefreut haben. Denn anonymes Surfen bedeutet Handlungsfreiheit auf vielen Ebenen und kann für Menschen in Unrechtsstaaten sogar überlebenswichtig sein.
Kontrollieren wir jetzt mal, ob in dieser Glosse alles vorkam, was laut Süßigkeiten-Industrie zu Feiertagen dazugehört. (Gefährliches) Spiel? – Check. (Zu viel) Schokolade? – Definitiv. Spannung? – Doch, ja. Nun muss noch ein bisschen Spaß sein! Tagaus und tagein das Tanzbein schwingen könnt ihr zum Beispiel zu frischer Demoszene-Musik. Das Beste daran: Der Download des aktuellen Demovibes-Mixtapes ist kostenlos und völlig legal. Wer mag, kann mit den 15 Mixtapes plus drei LiveActs bis in den Mai und noch viel länger tanzen!
Auch ein Frühjahrsputz kann (bei entsprechender Veranlagung) spaßig sein. Falls euer Rechner einen braucht, sei euch Sunnys Windows-Optimier-Anleitung mit WinScript empfohlen. WinScript wirft alles raus, was ihr nicht braucht aber Microsoft drin haben will, um möglichst jeden eurer Mausklicks zu überwachen.
Genug Anregungen, um in Schwung zu kommen, habt ihr jetzt. Für was auch immer ihr euch entscheidet: Wir wünschen viel Spaß und einen erfolgreichen Sprung in den Mai. Mümmelt die letzten Schokoeier bevor sie schmelzen. Und genießt die Sonne – aber nicht nur durchs Fenster! Bis zum nächsten satirischen Monatsrückblick (= Glosse) in einem Monat!
Eure Olivia von tarnkappe.info!
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