Wie einst bei Wolverine: Eine frühe Workprint-Version des Minecraft-Films ist durchgesickert und verbreitet sich online.
Manchmal wiederholt sich Geschichte auf die denkbar unangenehmste Weise. Gerade erst ist der Minecraft Movie“ hierzulande erfolgreich gestartet, kräftig unterstützt durch die Mitwirkung des YouTubers Gronkh als Synchronsprecher und einer gigantischen Marketingkampagne mit McDonald’s.
Doch während sich die Kinos füllen, macht eine Nachricht die Runde, die Warner Bros. ziemlich sauer aufstoßen dürfte. Eine unfertige Version des Films (Movie Workprint) ist im Internet aufgetaucht. Und das weckt Erinnerungen an einen anderen berüchtigten Leak der Filmgeschichte.
Ein wahr gewordener Marketing-Albtraum
Der Kinostart des „Minecraft Movie“ wird mit großem Aufwand beworben. Und YouTuber Gronkh, der in der deutschen Version eine kleine Synchronrolle übernimmt, dürfte besonders viele Gaming-Fans ins Kino locken. Parallel dazu läuft eine groß angelegte Marketingkampagne mit McDonald’s. Die Fastfood-Kette bietet in über 100 Ländern ein spezielles Minecraft-Menü an. Die Erwartungen sind hoch, das Interesse riesig.
Doch dann passiert etwas, das es schon eine ganze Weile nicht mehr gegeben hat. Ein Minecraft Movie Workprint (eine in Arbeit befindliche Version des Kinofilms) haben Unbekannte illegal ins Netz gestellt. Und das ausgerechnet jetzt, wo die Werbemaschinerie noch auf Hochtouren läuft und die Produktionsfirma sowieso mit den üblichen Cam-Rip- (oder in seltenen Fällen mit den Telesync-Versionen) zu kämpfen hat, die bei großen Streifen zumeist kurz nach dem Filmstart erscheinen.
Der Leak ist daher nicht nur peinlich für die Verantwortlichen, er könnte sich auch negativ auf den finanziellen Erfolg des Films auswirken. Zwar sieht man dem Mitschnitt ebenfalls an, dass hier und da noch Bestandteile fehlen oder noch weiter bearbeitet werden müssen. Doch im Vergleich zu Wolverine ist die Qualität vergleichsweise gut ausgefallen.
Wie kam es zum Minecraft Movie Leak?
TorrentFreak berichtete Ende letzter Woche, dass das „Minecraft Movie“ als Workprint im Netz aufgetaucht ist. Solche Vorabversionen werden in der Regel für interne Testzwecke verwendet und sind nie für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Tatsache, dass viele CGI-Szenen unfertig sind, deutet darauf hin, dass der Film direkt aus der Produktionsumgebung entwendet wurde.
Wie es zu dem Minecraft Movie Leak kommen konnte, ist noch unklar. War es ein Hackerangriff? Oder hat ein Insider den Film durchgestochen? Beides ist möglich. Klar ist nur, dass hier jemand Zugang zu sensiblen Daten hatte, die nie hätten nach außen dringen dürfen.
Parallelen zum Wolverine-Leak?
Der Leak des „Minecraft Movie“ erinnert unweigerlich an den Vorfall von „X-Men Origins: Wolverine“ im Jahr 2009, als Wochen vor dem offiziellen Kinostart eine unfertige Version des Films im Netz auftauchte – ebenfalls mit unfertigen Spezialeffekten.
Auch Warner Bros., das Studio hinter dem „Minecraft Movie“, sieht sich mit den gleichen Problemen konfrontiert. Trotz verstärkter Sicherheitsvorkehrungen scheint es auch 2025 noch möglich, dass unfertige Produktionen ins Netz gelangen. Interessant ist, wie unterschiedlich die Studios mit solchen Krisen umgehen.
Während 20th Century Fox seinerzeit vergeblich versuchte, die Raubkopien aus dem Netz zu entfernen, scheint Warner Bros. auf eine Mischung aus Schadensbegrenzung und aggressiver Takedown-Strategie zu setzen. Doch das Internet vergisst bekanntlich nicht – und jeder Versuch, die Raubkopien zu beseitigen, gleicht meist einem Kampf gegen Windmühlen. Der Mitschnitt ist schon vor Tagen bei diversen öffentlichen BitTorrent-Indexern aufgetaucht und wurde schon von diversen P2P-Gruppen bearbeitet.
Hätte man den Minecraft Movie Leak verhindern können?
Das ist die entscheidende Frage. Herkömmliche Maßnahmen scheinen bei groß angelegten Filmproduktionen schon aufgrund des Aufwands immer wieder zu versagen. Längst reicht es nicht mehr aus, sich nur auf die Abschreckung oder technische Schutzmaßnahmen zu verlassen. Auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter und eine konsequente Zugangskontrollen spielen eine wichtige Rolle.
Der Minecraft Movie Leak zeigt, dass die Filmbranche noch einen weiten Weg vor sich hat. Solange sensible Daten irgendwo digital verfügbar sind, wird es immer Menschen geben, die versuchen, sich unbefugt Zugang zu verschaffen. Und das gilt natürlich nicht nur für Filme. ;)