Krypto-Mixer
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Bildquelle: SergeyNivens, Lizenz

Tornado Cash: mutmaßlicher Entwickler in Amsterdam verhaftet

Ein 29-jähriger Mann wurde in Amsterdam wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an der Entwicklung von Tornado Cash festgenommen.

Die niederländischen Behörden haben einen 29-jährigen Mann am Mittwoch in Amsterdam festgenommen. Dieser wird verdächtigt, an der Verschleierung krimineller Finanzströme und der Erleichterung der Geldwäsche durch den Kryptowährungsdienst Tornado Cash beteiligt gewesen zu sein. Darüber berichtete u.a. CNBC.

Die Nachricht über die Verhaftung hat der niederländische Fiscal Information and Investigation Service (FIOD) bekannt gegeben, der die Finanzkriminalität im Land untersucht. Der FIOD teilte mit, dass man die Person „verdächtige, an der Verschleierung krimineller Finanzströme und der Erleichterung der Geldwäsche beteiligt gewesen zu sein“. Die Behörde nahm ihre Ermittlungen im Juni auf. FIOD schloss nicht aus, dass es in diesem Fall zu mehreren Verhaftungen kommt, da die Ermittlungen gegen Tornado Cash weiterlaufen.

Erst am vergangnen Montag hat das US-Finanzministerium den Krypto-Mixer Tornado Cash zu einer Liste sanktionierter Dienste hinzugefügt. Damit ist nunmehr allen US-Bürgern die Interaktion mit dem Mixer untersagt. Des Weiteren sind US-Vermögenswerte von Tornado Cash dem Office of Foreign Assets Control zu melden. Die US-Sanktionen folgten Vorwürfen, Tornado Cash trage dazu bei, Kapitalströme in Milliardenhöhe zu verschleiern.

Gemäß Angaben des US-Finanzministeriums hat der Krypto-Mixing-Dienst Tornado Cash Kryptowährungen im Wert von mehr als 7 Mrd. USD gewaschen. Zu den gewaschenen Geldern gehörten auch solche, die, gemäß FBI, Hacker der nordkoreanischen Lazarus-Group bei dem bisher größten bekannten Krypto-Überfall gestohlen hatten. Die Hacker erbeuteten im März diesen Jahres 620 Millionen US-Dollar aus dem Sidechain-Netzwerk Ronin hinter dem Play-to-Earn-NFT-Kryptospiel Axie Infinity.

Tornado Cash

Mixer-Dienst Tornado Cash sorgte für Verwischung der Spuren

Tornado Cash ist ein Blockchain-basierter Krypto-Mischdienst von Ethereum. Durch das Mischen der Kryptowährung ermöglicht der Onlinedienst die Verschleierung sowohl von der Herkunft, als auch von dem Ziel digitaler Zahlungen und erhöht so deren Anonymität.

CoinDesk wies auf Spekulationen in den sozialen Medien hin, dass es sich bei dem Festgenommenen eventuell um den Entwickler Alexey Pertsev handeln könnte. Laut einem Bericht von The Block hatte seine Frau dies bestätigt. Sie führte an, „dass sie über die Verhaftung ihres Mannes schockiert sei und derzeit mit Anwälten zusammenarbeite“. Sie betonte: „Mein Mann hat nichts Illegales getan“.

Die Verhaftung in Amsterdam bestätigt einmal mehr das verstärkte, weltweit behördliche Vorgehen gegen Tornado Cash und andere Krypto-Mixer. Noch im Mai diesen Jahres verhängte die USA Sanktionen gegen den Mixer-Dienst Blender.io. Strafverfolgungsbehörden wird es durch die Verwendung von Mixern erschwert, die digitalen Spuren zu verfolgen, die Kryptowährungstransaktionen mitunter mit sich bringen.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.