Elizabeth Warren
Elizabeth Warren
Bildquelle: Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0)

Elizabeth Warren: Der Krypto-Sektor muss endlich reguliert werden!

US-Senatorin Elizabeth Warren fordert die Börsenaufsichtsbehörde SEC erneut zur Regulierung des Krypto-Sektors und von Defi-Anbietern auf.

Elizabeth Warren sprach sich schon wieder für eine stärkere Regulierung der Unternehmen des Krypto-Sektors aus. Warren hat sich im Kongress schon häufiger deswegen Verhör verschafft. Insbesondere warnt sie vor der dezentralisierten Finanzierung (Defi) als gefährlichsten Bestandteil der gesamten Krypto-Community.

Elizabeth Warren ist eine bekannte Gegnerin von Bitcoin & Co.

Schon im Juli letzten Jahres wendete sie sich schriftlich an die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC. Sie fordert von der Behörde eine schnelle und konsequente Regulierung, da man die Risiken durch die “hoch-intransparenten und volatilen” Kryptowährungen stoppen müsse. Das ständige Auf und Ab des Kurses der Kryptowährungen können selbst Blockchain-Fanatiker nicht beschönigen. Doch zumindest die Transaktionshistorie der von Ms. Warren verdammten Blockchain könnte nicht viel transparenter sein.

Miner sollen ihren Energieverbrauch melden

Mining

Zudem forderte Elizabeth Warren zu Beginn dieses Jahres die US-Miner dazu auf, ihren Energieverbrauch bei der Berechnung der Kryptowährungen offen zu legen. Von anderen Industriezweigen hat man in den USA von derartigen Forderungen noch nie etwas gehört.

Kritiker munkeln, die verlangte Öko-Bilanz sei nur ein Vorwand, um noch mehr Argumente gegen diesen Wirtschaftszweig in die Finger zu bekommen. Mehr als einmal sah Warren den Bitcoin als Ursache von mangelndem Verbraucherschutz, Terrorismusfinanzierung und anderen Missständen an.

Defi-Sektor laut Warren besonders gefährlich

Nun äußerte Elizabeth Warren ihre Bedenken bezüglich der Krypto-Verleihfirmen. Yahoo! finance Life hatte sie anlässlich des Konkurses mehrerer derartiger Firmen vor die Kamera geholt. Warren betonte letzte Woche im Interview:

„Der Kongress muss handeln, aber die SEC hat die Verantwortung, ihre Befugnisse zu nutzen, um Leitplanken zu setzen und gegen Krypto-Akteure vorzugehen, die die Regeln brechen. Ich habe die Alarmglocken in Bezug auf Kryptowährungen geläutet und auf die Notwendigkeit strengerer Regeln zum Schutz der Verbraucher und der finanziellen Stabilität hingewiesen. (…)

Zu viele Krypto-Firmen haben es geschafft, Kunden zu betrügen und gewöhnliche Investoren im Regen stehen zu lassen, während sich Insider mit ihrem Geld davonmachen.“

Elizabeth Warren

Aufhänger des Gesprächs war die Insolvenz des Krypto-Kreditgebers Celsius Network. Zuvor hatte das Portal für seine Kunden jegliche Abhebungen eingefroren. Eine Woche davor beantragte der Wettbewerber Voyager Digital Insolvenzschutz (siehe Tweet oben). Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit nannte das Unternehmen die schwierige Lage auf den Kryptomärkten und den Kreditausfall des bankrotten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital.

Der Demokrat Gary Gensler, der Vorsitzende der SEC, wird von Warren wiederholt dafür kritisiert, dass unter dem Strich zu wenig in Sachen Regulierung vorangehen würde. Im Mai kündigte die SEC an, man werde die Größe der Krypto-Einheit ihrer Durchsetzungsabteilung nahezu verdoppeln.

Mehrere Krypto-Verleihfirmen sind zahlungsunfähig

Der Demokratin Elizabeth Warren geht das alles nicht schnell genug. Nach ihrer Ansicht sei die dezentralisierte Finanzierung (Defi) der gefährlichste Teil des Krypto-Sektors. Die Regulierungs-behörden müssen gegen Stablecoins und Defi-Plattformen vorgehen, „bevor es zu spät ist„, fordert sie gebetsmühlenartig in der Öffentlichkeit.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.