Nur Bargeld & der Monero ist anonym.
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Bildquelle: BBKUSHED

Perfect Privacy lehnt Bezahlung mit Bargeld ab

Im Forum von Perfect Privacy wird schon längerfristig nach einer Bargeldbezahlung gefragt. Wir haben beim Betreiber einfach mal nachgehakt.

Perfect Privacy (PP) kann oder will sich derzeit zu keiner Bezahlung per Bargeld entschließen. Die Schweden von Mullvad machen es, doch sonst lässt sich kaum ein VPN-Anbieter darauf ein. Im hauseigenen Forum haben in den letzten Jahren immer wieder Nutzer danach gefragt. Wer dann noch eine anonyme E-Mail-Adresse zur Übermittlung der Zugangsdaten nutzt, wäre beim Vertragsabschluss komplett anonym.

Bargeldbezahlung bei Perfect Privacy = mehr Risiko & Aufwand!

In der Vergangenheit hieß es häufiger im Forum als Antwort, man solle doch alternativ mit PayPal bezahlen. Doch das ist alles andere als anonym, weil PayPal sehr gerne mit den Behörden kooperiert. Wir haben bei Perfect Privacy nachgehakt, woran es diesbezüglich hakt. Ein Mitarbeiter schrieb uns:

„Das hängt nicht mit dem Umzug nach Deutschland zusammen. Es würde schlicht ein Mehraufwand für uns bedeuten, auch buchhalterisch. Ich nehme an, dass Mullvad da mehr Kapazitäten hat. Aber wir sagen schon seit Jahren, dass es auch einfach nicht nötig ist mit Bargeld zu bezahlen. Wenn man Perfect Privacy benutzt, sieht auch der ISP, dass man mit unseren Servern verbunden ist. Er sieht aber aufgrund der Verschlüsselung nicht, was der jeweilige Nutzer macht.

Bargeld würde möglicherweise falsches Klientel anziehen

Wir können bei etwaigen Anfragen auch nicht zuordnen, welcher Nutzer zu welcher Zeit eine bestimmt IP hatte. Wir fragen uns auch ernsthaft, was die Nutzer denn so vorhaben, wenn sie mit Bargeld bezahlen. Eine nukleare Sprengstoffexplosion herbeiführen oder Schlimmeres? Wir von Perfect Privacy befürchten einfach, dass wir damit Kunden anziehen, die man eigentlich nicht möchte. Auch so haben wir schon genug zu tun mit Anfragen aller Art, um es mal vorsichtig zu formulieren. Wir wollen die Privatsphäre aller unserer Nutzer schützen* und wollen das auch langfristig gewährleisten können.“

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Perfect Privacy: Bezahlung mit Kryptowährungen keine Lösung

Für Cyberkriminelle gab es bis vor vier Jahren als Anlaufpunkt beispielsweise SecureVPN.to, bis der Betreiber die Stecker überraschend gezogen hat. Natürlich würde Perfect Privacy neben Datenschützern ohne Frage auch jede Menge Cyberkriminelle anziehen, wenn gänzlich anonyme Abonnements möglich wären. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass PP technisch gesehen stets auf dem neuesten Stand war* und die Sicherheit seiner Nutzer immer optimal abgesichert hat, wäre eine wirklich anonyme Bezahlung für diverse User wünschenswert.

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Zwar ist die Zahlung per Bitcoin Cash, Bitcoin Gold, Litecoin etc. möglich. Doch das ist in Anbetracht der Transparenz der Blockchains eben nicht anonym. Zudem lehnt man die Begleichung der Rechnung per Monero ab, was man diesem Foreneintrag entnehmen kann.

Einer der Moderatoren formulierte die Begründung im Januar 2018 in dieser Form:

„Ich habe die Coins genannt, die unsere Wallet unterstützt. Sowas wie Monero wird dermaßen selten angefragt, das es sich nicht mal für uns lohnt die 5 Minuten zu investieren, um den Client zu installieren. ;-)

Und überhaupt: Wir bieten das auch nur an, da BitPay derzeit nur Clients mit Paymentprotokoll unterstützt werden und wir deswegen auch erstmal für die anderen Leute erstmal den manuellen Weg als Problemlösung anbieten wollten. (…)“.

Der Monero würde den perfekten Datenschutz garantieren

Doch irgendwelche Transfers bei BitPay ohne Aufdeckung der eigenen Identität bietet der US-amerikanische Zahlungsdienstleister nicht an. Doch zurück zu PP: Gerade beim Standort Hamburg würde man mit dem Angebot einer gänzlich anonymen Bezahlung sehr viel Ärger mit diversen Behörden riskieren. Und gerade weil Perfect Privacy deutlich kleiner ist als Mullvad, will man derartige Risiken offenkundig nicht eingehen.

diva.exchange, Monerokon

Bei Mullvad hatte die kriminelle Nutzung des VPN durch mehrere Nutzer letzes Jahr eine Razzia zur Folge. Vielleicht würde man das Ganze bei Perfect Privacy anders sehen, könnte man mehr bezahlte Angestellte von den bestehenden Umsätzen einstellen.

Doch andere kleine VPN-Provider wie hide.me* oder PrivadoVPN* lehnen die Bargeldbezahlung ja auch ab. Und die meisten großen Vertreter würden schon aufgrund ihrer bereitwilligen Kooperation mit den Behörden nicht auf derartige Ideen kommen. Was also kann man tun, wenn man gar keine Angaben bei der Buchung des VPN-Tarifs machen will?

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.