Wenn die Betreibergesellschaft am 27. 11. die Stecker bei Mullvad Leta zieht, war es das wieder für Whoogle. Welche Alternativen gibt es?
Die anonyme Google-Suche steht wieder auf der Kippe. Der VPN-Anbieter Mullvad hat angekündigt, seinen Suchdienst Mullvad Leta am 27. November 2025 einzustellen. Dieser Dienst bildete zuletzt das Rückgrat vieler selbstgehosteter Whoogle Instanzen und sorgte dafür, dass Suchanfragen anonym über Mullvads Server liefen. Nun droht der nächste Rückschlag für alle, die Whoogle privat betreiben.
Whoogle war endlich wieder da, die Zukunft ist ungewiss
Wie wir bereits berichteten, ist Whoogle nach längerer Pause nach einem Update zurück im Netz. Doch kaum online, tauchen schon wieder Probleme auf. Der Dienst sollte eigentlich eine einfache und datenschutzfreundliche Möglichkeit bieten, Google zu nutzen, ohne dass persönliche Daten im Spiel sind. Mullvads Suchproxy Leta war dabei das zentrale Bindeglied. Er leitete alle Suchanfragen weiter und verschleierte deren Ursprung. So blieb Whoogle funktionsfähig und man blieb anonym.
Mullvad zieht sich zurück
Im Blog von Mullvad heißt es, dass Leta eingestellt wird, weil sich die Suchlandschaft stark verändert habe. Der Dienst könne langfristig nicht mithalten und verliere angeblich an Nutzen. Mullvad verweist darauf, dass sich Datenschutz auch über ein VPN in Kombination mit einem datenschutzfreundlichen Browser erreichen lässt. Für Whoogle bedeutet das dennoch einen herben Einschnitt, denn die Abhängigkeit von Mullvad Leta ist groß. Meinen frechen Vermutungen zufolge, die viele in unserer Community teilen, liegt aber der Verdacht im Raum, das Mullvad den Proxy aus finanziellen Gründen abschaltet. Der Betrieb war ihnen einfach zu teuer.
Ohne Mullvad Leta ist kein Whoogle mehr denkbar
Ohne diesen Proxy werden Suchanfragen wieder direkt an Google gesendet. Zwar lässt sich Mullvad Leta in den Einstellungen deaktivieren, doch in der Praxis ist der direkte Zugriff kaum mehr zuverlässig. Google hat in den vergangenen Jahren seine Struktur mehrfach verändert und blockiert automatisierte Zugriffe ohne JavaScript. Viele Instanzen liefern inzwischen leere Ergebnisse oder bleiben in Captchas hängen, wie Nutzer im EndeavourOS Forum berichten.
Der wackelige Zustand von Whoogle
Whoogle kämpft seit Jahren mit denselben Problemen. Immer wenn Google seine Suchseite ändert, geraten die Parser ins Wanken. Auch die Integration von Leta war keine perfekte Lösung, denn Funktionen wie Bilder oder News blieben eingeschränkt. Trotzdem sorgte der Proxy für Stabilität und machte Whoogle als Suchmaschine wieder nutzbar.
Jetzt droht der nächste Stillstand. In Foren und auf GitHub wird bereits diskutiert, ob Whoogle damit erneut am Ende ist. Betreiber von Selfhosted Whoogle-Instanzen berichten über fehlerhafte Ergebnisse und eine deutlich schlechtere Erreichbarkeit. Selbst der Entwickler sprach zuletzt davon, dass Whoogle ohne einen funktionierenden Proxy kaum noch brauchbar ist.
Alternativen mit Zukunft
Noch kann man Mullvad Leta für ein paar Tage nutzen. Wer auch später auf eine anonyme Suche nicht verzichten kann und will, sollte sich nach anderen Lösungen umsehen. SearXNG gilt derzeit als die beste Option. Die freie Metasuche kombiniert Ergebnisse vieler Quellen und arbeitet vollständig ohne Nutzertracking. SearXNG kann auf einem eigenen Server oder auf Geräten wie einem Raspberry Pi* betrieben werden und bleibt unabhängig von Googles Änderungen. Natürlich gibt es für unsere UmbrelOS-Nutzer auch wieder die Möglichkeit sie mit einem Klick in Umbrel zu installieren.
Wer zusätzlich VPN* oder Tailscale nutzt, kann die Suche nur intern verfügbar machen und so seine Privatsphäre weiter absichern. Natürlich kann man mit verbundem Tailscale auch seinen eigenen DNS, Adblocker, Navidrome undmit SearchXNG auch eine eine andere datenschutzfreundliche Suchmaschine nutzen. Wenn man Tailscale sowieso einsetzt, kann man es auch einbinden. Auch für Whoogle-Selfhoster lohnt sich der Umstieg, da SearXNG weniger anfällig für Blockaden und Captchas ist.
Das Aus von Mullvad Leta: ein Wendepunkt für die anonyme Suche
Das Ende von Mullvad Leta ist mehr als nur das Abschalten eines Dienstes. Es zeigt, wie schwierig es geworden ist, datenschutzfreundliche Alternativen aufrechtzuerhalten, wenn sie auf die Infrastruktur großer Anbieter angewiesen sind. Whoogle hat sich nach jedem Rückschlag wieder erholt, doch diesmal fehlt einfach ein stabiler technischer Unterbau.
Ob das Projekt noch einmal die Kurve bekommt, ist ungewiss. Bis dahin bleibt SearXNG die verlässlichste Alternative für alle, die ihre Suche selbst kontrollieren und ihre Daten nicht in fremde Hände geben wollen.
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