Bereits seit Monaten testet Microsoft intern den Einsatz von ChatGPT in seiner Suchmaschine Bing. Eine Chance gegen die Dominanz von Google?
Microsoft scheint schon seit Monaten interne Tests zur Integration von ChatGPT in seine eigene Suchmaschine durchzuführen. Während Google in der künstlichen Intelligenz (KI) eine Gefahr für seinen Suchalgorithmus sieht, könnte sich dies für Bing als Chance entpuppen. Doch das Schadenspotenzial ist ebenfalls enorm.
OpenAI-Chatbot: Gefahr für Google wird zur Chance für Bing
Die Diskussionen um den KI-basierten Chatbot ChatGPT reißen nicht ab. Einige lieben ihn, andere hassen ihn. Google zeigte sich zuletzt besorgt darum, dass die Software eine Gefahr für seinen marktbeherrschenden Suchalgorithmus darstellen könnte. Microsoft hingegen scheint für sich eine Chance darin zu erkennen, um mit seiner eigenen Suchmaschine Marktanteile zu gewinnen.
Denn wie Bloomberg berichtet, scheinen sich die Redmonder derzeit auf einen Einbau von ChatGPT in Bing vorzubereiten. Laut einer anonymen Quelle setze das Unternehmen darauf, dass die kontextbezogenen Antworten der KI zu einer besseren Qualität der Suchergebnisse führen. Das wiederum animiere mehr Internetnutzer zur Verwendung der Microsoft-Suchmaschine.
Jedoch sei das Timing dabei ein wichtiger Aspekt. Wann genau der Konzern den Chatbot auf die Bing-User loslässt, hänge mitunter davon ab, wie sich die Genauigkeit seiner Antworten in nächster Zeit entwickelt. Es sei jedoch davon auszugehen, dass der Softwaregigant zunächst einen ersten Test an einer begrenzten Anwenderzahl durchführen wird.
Aber auch die Integration der Software in die Suchmaschine sei für Microsoft voraussichtlich noch eine zeitraubende Herausforderung. Und das, obwohl der Konzern bereits seit einigen Monaten interne Tests mit dem Chatbot von OpenAI durchführe.
ChatGPT könnte der Microsoft-Suchmaschine auch schaden
Die öffentliche Verfügbarkeit von ChatGPT ist für Testzwecke bereits seit November 2022 gegeben. Seitdem dominiert das Projekt regelmäßig die Schlagzeilen und heizt völlig neue Debatten rund um den Einsatz von künstlicher Intelligenz an.
Ob Quellcode für ein Softwareprojekt, neue Rezepte für den kleinen Hunger zwischendurch oder authentisch wirkende Schulaufsätze – der Chatbot hat für alles eine Lösung. Nur leider ist diese nicht immer korrekt, auch wenn es auf den ersten Blick oftmals so scheint.
Dieser Mangel an Zuverlässigkeit kann so manch einem Projekt schwer zu schaffen machen. Und auch Microsoft dürfte vorerst sicherstellen, dass der Chatbot den Ruf seiner Suchmaschine nicht beschädigt, bevor der Konzern ihn auf seine Benutzer loslässt.
Bereits im Dezember warnte der OpenAI-Vorstandsvorsitzende Sam Altman, es sei ein Fehler, „sich jetzt bei irgendetwas Wichtigem darauf zu verlassen.„
Anderen Vorhaben hingegen, die auf wenig Präzision angewiesen sind, eröffnet ChatGPT völlig neue Möglichkeiten. Dabei sollten Anwender jedoch stets im Hinterkopf behalten, dass sich diese Technologie noch in einer frühen Testphase befindet.
Da Microsoft bereits in anderen Projekten wie dem Copilot von GitHub umfassend mit OpenAI kooperiert, ist eine Integration der KI in seine Suchmaschine ziemlich naheliegend.