Ein Fußball liegt im Netz auf einem DAZN-Logo
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Bildquelle: Raffmaster, Lizenz

DAZN vs. Raubkopierer: Streaming-Dienst kämpft gegen Piraterie

Zuerst zog DAZN saftig die Preise an, jetzt geht das neue ACE-Mitglied auch noch mit einer neuen Task-Force gegen Sport-Piraterie vor.

Einst wollte DAZN den Zugriff auf das Streaming von Sport-Inhalten erschwinglicher machen, doch nach saftigen Preiserhöhungen trat das Unternehmen jetzt auch noch der Anti-Piraterie-Koalition ACE bei. Statt sein Geschäftsmodell zu überdenken, geht der Anbieter nun gegen all jene Raubkopierer vor, die ohnehin nicht bereit sind, eines der immer teureren Sport-Streaming-Abos abzuschließen.

Erst erhöht DAZN die Preise, dann kämpft es gegen Piraterie

Der Streaming-Anbieter DAZN scheint sich zunehmend von seiner Mission, einen erschwinglichen Zugang zu Live- und On-Demand-Sportinhalten zu bieten, zu entfernen. So hatte er schon im letzten Jahr seine Preise kräftig angezogen. Angesichts der teuren Lizenzen, die für das Streaming großer Sportereignisse fällig sind, verwundert dies jedoch kaum.

In diesem Jahr stehen abermals weitere Preiserhöhungen für die angebotenen Abos im Raum. Darüber hinaus bietet der Streamingdienst einige besonders teure Sportereignisse ohnehin nur noch als Pay-per-View-Option an. In den regulären Abonnements sind diese folglich nicht mehr enthalten.

Damit begeisterte Sport-Fans sich nicht weitaus günstigeren illegalen Angeboten zuwenden, ist DAZN jetzt auch noch der Anti-Piraterie-Koalition „Alliance for Creativity and Entertainment“ (ACE) beigetreten. Folglich geht der Streaming-Anbieter von nun an gemeinsam mit Dutzenden anderer Unternehmen gegen Raubkopierer vor.

Neue Task-Force der ACE soll illegales Streaming von Sport-Events bekämpfen

Als Beweggründe für den Beitritt führt Shay Segev, der CEO der DAZN Group, mitunter die “gute Erfolgsbilanz”, den “guten Ruf” sowie die Erfahrung der ACE in der Durchführung effektiver Anti-Piraterie-Maßnahmen an. Ohnehin sehe er in den illegalen Streamsein Branchenproblem, das sich negativ auf alle Sportarten und Sportfans auswirkt und eine globale konzertierte Aktion erfordert, um es sinnvoll anzugehen.

Zusammen mit der Bekanntgabe des neuen Mitglieds rief die ACE eine neue Task-Force ins Leben. Diese diene der gezielten Bekämpfung der “wachsenden Bedrohung” durch Sport-Piraterie und bestehe derzeit nur aus der beIN Media Group und DAZN. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Koalition langfristig noch weitere Rechteinhaber ins Boot holt.

Jan van Voorn, der Leiter der ACE, zeigte sich erwartungsgemäß erfreut über den Neuzugang:

“Mit jedem neuen Mitglied wird unser globales Netzwerk leistungsfähiger und effektiver bei der Bekämpfung von Piraterie-Anbietern, die die Medien-, Unterhaltungs- und Live-Sportwirtschaft und die Verbraucher bedrohen.”

Jan van Voorn

Nicht die Piraterie-Dienste ziehen DAZN das Geld ab

Obwohl DAZN die Preise bereits kräftig angezogen hat, macht das Unternehmen nach wie vor Verluste. Wie TorrentFreak berichtet, steht seit dem Start des Dienstes im Jahr 2016 ein dickes Minus auf dem Konto des Streaming-Anbieters. Dieses belaufe sich inzwischen auf mehr als 6 Milliarden US-Dollar. Ein operativer Verlust von 1,3 Milliarden Dollar sei allein im Jahr 2021 entstanden.

Grund dafür sind die teuren Übertragungsrechte für Sportveranstaltungen. Insbesondere der Erwerb der Rechte für die Live-Übertragung beliebter Fußballspiele in Deutschland, Italien, Spanien oder dem Vereinigten Königreich schlägt jedes Mal eine milliardenschwere Kerbe in die Bilanz des Dienstes.

Ob der Kampf gegen Piraterie-Angebote daran jemals etwas ändert und DAZN mehr Geld in die Kassen spült, bleibt jedoch fraglich. Sport-Fans zum Abschluss immer teurerer Abos zu nötigen, dürfte jedoch allenfalls für Verärgerung sorgen. Immerhin scheint bei der EU-Kommission inzwischen jemand verstanden zu haben, wo das Problem liegt.

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Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.