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Tarnkappe.info > Artikel > Studie > Dänische Handelskammer: 43% teilen ihre Streaming-Accounts

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Bildquelle: Dima Solomin, thx!, Lizenz

Dänische Handelskammer: 43% teilen ihre Streaming-Accounts

2.7.23 15:17 von Lars Sobiraj Lesezeit: 6 Min.

Laut einer neuen Studie von Dansk Erhverv, der Dänischen Handelskammer, teilen 43 Prozent der Dänen ihre Accounts von Disney+, Netflix & Co.

Inhalt

  • Streaming weltweit auf dem Vormarsch
  • Dänische Handelskammer gab Umfrage in Auftrag
  • Dansk Erhverv: Account Sharing simpel, Streaming-Preise zu hoch
  • Kommentar: Arbeitet am Angebot statt eure Kunden zu vergraulen!
  • Legale Anbieter können beim Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mithalten

Eine Studie der Dänischen Handelskammer zeigt, dass 43 Prozent der Dänen ihre Streaming-Logins mit Personen außerhalb ihres Haushalts teilen. Und das, obwohl 70 Prozent der Dänen wissen, dass dies gegen die Nutzungsbedingungen der Streaming-Anbieter verstößt. Besonders verbreitet ist das Phänomen bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren. Sie teilen ihre Logins, weil es einfach ist und weil sie Streaming-Dienste grundsätzlich zu teuer finden.

Streaming weltweit auf dem Vormarsch

Streaming über Online-Dienste hat auch in Skandinavien einen sehr hohen Anteil am gesamten Medienkonsum. Gleichzeitig teilen die Dänen ihre Logins für Streaming-, Medien- und andere Dienste so häufig wie nie zuvor. Eine neue Umfrage der Dänischen Handelskammer zeigt das Ausmaß vom Account- Sharing. Demnach geben 43 Prozent, also fast 2,1 Millionen Dänen, ihre Logins an Dritte weiter, obwohl dies nicht erlaubt ist.

Dänische Handelskammer gab Umfrage in Auftrag

Die Dänische Handelskammer ist der Ansicht, dass dies langfristig zu weniger oder schlechteren Inhalten auf dänischen Streaming-Websites führen könnte. Dazu sollen härtere Konsequenzen für die Nutzer kommen. In den USA, Spanien und Deutschland hat Netflix bereits angekündigt, aktiv mit technischen Mitteln gegen das Account-Sharing von Personen mit einem anderen Wohnsitz vorzugehen.

„Wir wissen, dass das nicht in Ordnung ist. Leider scheint sich rund um das Teilen von Zugängen eine Kultur entwickelt zu haben, die es weitgehend für akzeptabel hält. Was die Leute vielleicht vergessen ist, dass es erstens nicht erlaubt ist. Und zweitens bedeutet es, dass Unternehmen und Produzenten entweder die Quantität oder die Qualität der Inhalte einschränken müssen, wenn wir nicht das bezahlen wollen, was die Dienste und Inhalte kosten.

Bisher sind die Folgen für die Nutzer relativ gering. Aber wir sehen bereits, dass die Unternehmen beginnen, gegen das Sharing vorzugehen, und das ist natürlich ihr gutes Recht“. So kommentiert Casper Klynge, stellvertretender Direktor der Dänischen Handelskammer, die Ergebnisse der Studie.

Dansk Erhverv: Account Sharing simpel, Streaming-Preise zu hoch

Die Umfrage zeigt auch, dass die Dänen Logins vor allem deshalb weitergeben, weil sie es für einfach halten und die Abonnements teuer sind. 75 Prozent wären auch dann bereit, ihr Abonnement beizubehalten, wenn es nicht mehr möglich wäre, Logins mit Personen außerhalb des Haushalts zu teilen. Andererseits wären nur 39 % bereit, mehr für ein Abonnement zu bezahlen, wenn sie es ganz offiziell mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts teilen dürfen.

Dansk Erhverv

Die Rights Alliance, die die Interessen von Produzenten und Rechteinhabern vertritt, ist der Ansicht, dass das Ausmaß des Problems ein Handeln seitens der Industrie erfordert.

„Wir glauben, dass eine umfassende Information hilft, die niemanden im Zweifel darüber lässt, was man tun kann und was nicht. Dies in Kombination mit den technischen Maßnahmen der Dienste, die bereits umgesetzt wurden oder in Vorbereitung sind.

Aus unserer praktischen Erfahrung bei der Arbeit mit diesen Herausforderungen wissen wir, dass es tatsächlich funktioniert, wenn man technische Maßnahmen einsetzt, um unangemessenes Verhalten zu ‚unterbrechen‘ und gleichzeitig die Nutzer zu informieren und anzuleiten“, sagt Maria Fredenslund, CEO von RettighedsAlliancen.

Friends, TV-Serie

Kommentar: Arbeitet am Angebot statt eure Kunden zu vergraulen!

Weder bei Dansk Erhverv noch bei der Rights Alliance ist natürlich niemand auf die Idee gekommen, dass es mittlerweile einfach zu viele Streaming-Anbieter gibt. Und jeder von ihnen bietet dem Publikum exklusive Inhalte an. Ein Abonnement bei Amazon Prime Video, Disney+ oder Netflix reicht eben nicht mehr aus. Wer eine größere Auswahl haben möchte, hat mehrere Optionen. Man muss entweder für alle Premium-Inhalte tief in die Tasche greifen, Accounts teilen oder auf illegale Anbieter zurückgreifen. Seien es P2P-Netzwerke, Streaming-Portale, Sharehoster oder beispielsweise das Usenet für den Download.

Noch vor wenigen Jahren war der Streaming-Markt überschaubar. Inzwischen tummeln sich in Europa und anderswo immer mehr Unternehmen, die ihre selbst produzierten Filme und Serien von der Konkurrenz abgezogen haben. Aufklärung und Abschreckung sollen es nun richten. Dabei müsste man den Markt gemeinsam neu ordnen, um wieder mit den Anbietern aus der digitalen Grauzone konkurrenzfähig zu werden. Nein, das wird sicher nicht einfach, weil jedes Unternehmen nur seine eigenen Interessen verfolgt. Das weiß auch die Dänische Handelskammer. Aber es wäre notwendig.

Legale Anbieter können beim Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mithalten

Ein Jahresabo beim Sharehoster DDownload kostet derzeit gerade mal 70 Euro. Dann kann man die Medien nicht nur konsumieren, sondern ohne DRM speichern. Das billigste Abo von Netflix schlägt inklusive Werbung pro Jahr gerade mal 10 Euro weniger zu Buche. Man darf nichts speichern, hat nur einen Anbieter und muss die nervige Werbung über sich ergehen lassen.

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Hinzu kommt: Nicht nur den Dänen sind die kostenpflichtigen Zugänge zu teuer. Als sich herausstellte, dass vor allem die jüngeren Nutzer kein Problem mit dem Account-Sharing haben, wussten die Produktionsfirmen, woher der Wind weht. Es ist Gefahr in Verzug. Wenn es für die jüngere Zielgruppe mittlerweile mehr oder weniger normal ist, gegen die AGBs zu verstoßen, dann wird es in 10 Jahren für fast jeden akzeptabel sein.

Diverse Manager der Content-Industrie sind sicherlich der Meinung, dass es höchste Zeit ist, die Daumenschrauben bei den Konsumenten anzuziehen, anstatt das eigene Angebot zu überdenken. Aber gut, das kennen wir ja schon …

Anmerkung: Die Ergebnisse der Studie kann man sich hier in Dänisch ungekürzt durchlesen. Wer der Sprache nicht mächtig ist, deepL hilft.

Tarnkappe.info

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Lars Sobiraj

Über Lars Sobiraj

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.
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