Symantec will in bestehende Abonnements von Norton 360 die Funktion Norton Crypto zum Minen von Kryprowährungen integrieren.
Symantec, der Hersteller des Antiviren-Programms Norton 360, kündigte an, eine Funktion zum Minen von Kryptowährungen integrieren zu wollen. Die Funktion namens Norton Crypto ist zurzeit nach Aussagen von Symantec limitiert auf „Benutzer, deren Geräte die erforderlichen Systemvoraussetzungen erfüllen“.
Norton Crypto ist integriert in die bestehenden Abonnements von Norton 360. Mit der neuen Funktion soll der Benutzer in die Lage versetzt werden, unkompliziert Ethereum zu minen. Allerdings hat die Sache auch einen Haken: Symantec schneidet sich ein Stück vom Kuchen ab, nämlich satte 15 % auf vom Benutzer generierte Kryptogewinne. Auch verlangt Symantec Transaktionsgebühren von variierender Höhe, wenn man die geschürften Coins auf ein anderes Wallet transferieren möchte. Somit baut sich Symantec eine Gelddruckmaschine auf, die komplett auf Kosten der Benutzer und deren Rechenleistung geht.
Norton Crypto als „opt-in“, aber eigentlich doch nicht
Wem sein Rechner nun also nach der Installation von Norton 360 noch nicht langsam genug erscheint, der kann nun mit Norton Crypto in Leerlaufphasen Ethereum minen. Laut FAQ soll das Feature zwar opt-in sein, jedoch scheint das Entfernen von Norton Crypto recht umständlich zu sein. Um den Kryptominer wieder von seinem Rechner zu entfernen, soll es nötig sein, die NCrypt.exe im Installationsordner zu löschen. Eine Option zur gezielten Deinstallation gibt es laut einigen Twitter-Usern nicht. Immerhin kann man Norton Crypto nach Belieben aktivieren und deaktivieren.
Die Reaktionen auf Twitter waren wie erwartet katastrophal. Auch Cory Doctorov meldete sich zu Wort:
Die Systemanforderungen für Norton Crypto sind wie folgt:
- nVidia-Grafikkarte mit mindestens 6 GB Grafikspeicher
- CPU mit mindestens 1 GHz
- 2 GB RAM
- 300 MB Festplattenspeicher
- Unterstützt werden Betriebssysteme ab Windows 7 SP1, Windows 8 und Windows 10
- Nicht unterstützt wird Windows 10 S und Windows auf ARM-Prozessoren
Wer sich nun denkt, moment mal, das klingt doch eigentlich gar nicht mehr nach einem Antivirus, sondern mehr nach Schadsoftware, dem kann ich eigentlich nichts entgegensetzen. Symantec war und ist immer noch dafür bekannt, nur schwer deinstallierbare Software auszuliefern. Dies ist auch hier der Fall. Hinzukommend ist, dass bei den aktuellen und erwartbaren Preisen für Strom und Hardware, insbesondere Grafikkarten, Norton Crypto vermutlich eher ein Minusgeschäft für den Benutzer ist. Freuen dürfte sich an der Geschichte nur Symantec.