Die Flucht der KryptoQueen: Ruja Ignatova gelang mit dem OneCoin-Betrug einer der größten Krypto-Betrugsfälle der Geschichte.
Die Geschichte von Ruja Ignatova, besser bekannt als „KryptoQueen“, liest sich wie ein Krimi. Seit mehr als sechs Jahren ist die KryptoQueen und Gründerin des milliardenschweren Schneeballsystems OneCoin auf der Flucht. Nun hat die internationale Fahndung einen neuen Höhepunkt erreicht. Ein Londoner High Court hat das weltweite Einfrieren ihrer Vermögenswerte angeordnet.
KryptoQueen auf der Flucht: Londoner Gericht friert Ignatovas Vermögen ein
Ein Londoner High Court hat kürzlich eine weitreichende Entscheidung getroffen: Das weltweite Einfrieren der Vermögenswerte von Ruja Ignatova. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen einen der größten Krypto-Betrugsfälle der Geschichte.
Was bedeutet das konkret? Alle Vermögenswerte, die Ruja Ignatova zugeordnet werden können, dürfen nicht mehr verwaltet oder transferiert werden. Das Ziel ist klar: Man will das von OneCoin ergaunerte Geld sicherstellen und den geschädigten Anlegern eine Chance auf Entschädigung geben. Dies berichtet Cryptopolitan in einem aktuellen Artikel.
Interessanterweise geht die Klage auf eine Initiative von OneCoin-Geschädigten zurück. Eine Gruppe von Anlegern, angeführt von Jennifer McAdam, hatte mit Hilfe der Anwaltskanzlei Mishcon de Reya eine Entschädigung beantragt. Das zeigt: Die Betroffenen geben nicht auf und nutzen alle rechtlichen Möglichkeiten.
Das Netz zieht sich zu: Ermittlungen gegen Ignatovas Umfeld
Die KryptoQueen mag auf der Flucht sein, doch die Justiz beschränkt sich nicht nur auf Ignatova selbst. Denn auch ihr Umfeld gerät zunehmend ins Visier der Ermittler. Geschäftspartner wie Robert MacDonald und Christopher Hamilton stehen ebenfalls unter Beobachtung. Selbst zwei Firmen aus Guernsey, die für Ignatova Immobiliengeschäfte abgewickelt haben sollen, sind betroffen.
Besonders interessant: Auch gegen OneCoin-Sponsoren wie Kari Wahlroos, Muhammad Zafar sowie Moynul und Monirul Islam wurde vorgegangen. Das zeigt, wie umfassend die Behörden vorgehen. Offenbar wollen sie das gesamte Betrugsnetzwerk aufdecken und zur Rechenschaft ziehen.
FBI erhöht den Druck: 5 Millionen Dollar Kopfgeld
Seit 2017 ist Ruja Ignatova wie vom Erdboden verschluckt. Die Liste ihrer mutmaßlichen Vergehen ist lang: Betrug, Geldwäsche, Verschwörung zum Betrug und Wertpapierbetrug. Trotz intensiver Fahndung gibt es bislang keine heiße Spur.
In der Krypto-Szene kursieren wilde Theorien. Lebt Ruja Ignatova noch? Ist sie dem organisierten Verbrechen zum Opfer gefallen? Oder hat sie sich durch plastische Chirurgie ein neues Gesicht und damit eine neue Identität zugelegt? Fakt ist: Bislang tappt man im Dunkeln.
Um die Fahndung anzukurbeln, hat das FBI nun einen drastischen Schritt unternommen: Das Kopfgeld auf Ruja Ignatova wurde auf satte 5 Millionen Dollar erhöht. Diese enorme Summe, die vom „Transnational Organized Crime Rewards Program“ des US-Außenministeriums zur Verfügung gestellt wird, unterstreicht die Dringlichkeit der Fahndung.
Ignatova steht nicht nur auf der Fahndungsliste des FBI, sondern auch auf der von Europol. Interessantes Detail: Laut FBI könnte sie einen deutschen Pass besitzen. Damit könnte sie in viele europäische Länder und in die Vereinigten Arabischen Emirate einreisen. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war Athen, wohin sie 2017 von Sofia aus reiste.