Die Copyright-Hüter von BREIN haben sich mit einem "berüchtigten" Usenet-Uploader geeinigt. Außerdem hat man mehrere NZB-Indexer geschlossen.
Die Antipiracy-Organisation BREIN war mal wieder fleißig. Erneut schloss man einen Vergleich mit einem von ihnen „ermittelten illegalen Uploader“.
BREIN ging gegen Musik-Uploader vor
Man wirft dem Tatverdächtigen vor, urheberrechtlich geschützte Werke im Binärbereich des Usenet hochgeladen zu haben. Anschließend machte er seine Dateien über NZB-Indexseiten öffentlich zugänglich. Der Nordholländer konzentrierte sich auf populäre Musik, darunter viel niederländisches Repertoire.
Er tauchte immer dann auf neuen Usenet-Portalen auf, wenn eine vorherige Seite wegen eines Streits oder im Auftrag von BREIN zusammengebrochen war. Der Musik-Uploader war bis zu seiner Aufdeckung unter verschiedenen Pseudonymen tätig.
Im August beschloss der populäre NZB-Indexer Newzbin, nach juristischen Auseinandersetzungen von BREIN mit anderen Site-Admins und Uploadern die eigene Tätigkeit einzustellen. Wie drücken es die Moralwächter von BREIN so schön aus:
„Diejenigen, die nicht wissen, wann sie aufhören müssen, können weiterhin unsere Aufmerksamkeit genießen.“
[em tweet= 1431205716426174472]
NZB-Indexer zur Aufgabe gezwungen
Zudem hat BREIN kürzlich gleich mehrere NZB-Indexer vom Netz genommen. Namen hat man in der Pressemitteilung leider keine genannt. Die Kollegen von Tweakers sprechen in ihrer Berichterstattung von der Website Nzbxs.com.
Man schrieb die Betreiber an und forderte sie auf, ihre Tätigkeit einzustellen und eine Verzichtserklärung mit einer Strafklausel in Höhe von 500 € zu unterzeichnen. Zudem sollen sie eine Kostenentschädigung zahlen, deren Höhe von den Umständen des Falles abhängt.
Usenet-Provider als weiteres Ziel
Doch auch die Usenet-Provider, von denen es in den Niederlanden noch immer viele gibt, befinden sich im Fadenkreuz der Organisation. „Wir gehen nicht nur gegen rechtsverletzende Uploader und Indexierungsseiten vor, auch kommerzielle Usenet-Anbieter müssen infolge Verantwortung übernehmen“, sagte Tim Kuik, der Direktor von BREIN. Gemeint ist beispielsweise News-Service Europe (NSE) und einige mehr. Das Verfahren läuft schon seit dem Jahr 2009. In ein paar Monaten erwartet man das Urteil vom Obersten Gerichtshof der EU in der Causa BREIN vs. NSE. Dann steht fest, ob man die NSE-Betreiber für das Verhalten ihrer Nutzer haftbar machen kann, oder eben nicht.
Tarnkappe.info