Ein Usenet-Uploader von der nordholländischen Küste zahlt fast 11.000 €, um weiteren Strafen zu entgehen. Außerdem muss er Mittäter verraten.
Nach Informationen der Antipiraterie-Vereinigung BREIN war der Mann aus Alkmaar über viele Jahre hinweg als Usenet-Uploader tätig. Er tat dies mit verschiedenen Pseudonymen und als Administrator verschiedener Websites. Mit den Uploads verdiente er zwar kein Geld. Nach Ansicht der Rechteinhaber habe er dennoch damit einen großen Schaden angerichtet. Für BREIN sind Usenet-Uploader als auch die kostenpflichtigen Provider ein regelrechter Dorn im Auge.
Tatverdächtiger hat damit kein Geld verdient
Mitarbeiter von BREIN sprachen mit dem Tatverdächtigen. Dem Treffen waren umfangreiche Recherchen zu seiner Identität, Namen, der Adresse etc. vorausgegangen.
Beeindruckt von den möglichen rechtlichen Schritten entschied sich der Mann zu einem Vergleich. Er verpflichtete sich dazu, BREIN mit Informationen über weitere Aktive im Usenet zu beliefern. Außerdem bezahlte er 10.800 Euro und unterzeichnete eine Unterlassungserklärung. Sollte er erneut als Usenet-Uploader tätig werden, werden automatisch täglich 2.500 € oder alternativ ein Höchstbetrag von insgesamt 50.000 € fällig.
Sollte sich später herausstellen, dass er nachweislich entgegen der Unterlassungserklärung Einkünfte aus den illegalen Tätigkeiten erzielen sollte, wird man die straf- und zivilrechtliche Entlastung aufheben.
Mehrere Usenet-Uploader stellten aus Angst ihr Hobby ein
Im vergangenen Jahr haben einige Usenet-Uploader als auch Administratoren verschiedener Websites ihre Praktiken spontan eingestellt. Nach eigenen Angaben war die zunehmende Strafverfolgung von BREIN der Grund dafür. Im Jahr 2021 nahm BREIN fünf Usenet-Indexierungsseiten vom Netz und konnte 38 Uploader identifizieren. Im vergangenen Jahr nahm die Organisation im Auftrag diverser Rechteinhaber insgesamt mehr als 260.000 Euro an Abfindungen ein.
Von BREIN läuft noch eine Klage vor dem Obersten Gerichtshof der Niederlande. BREIN vertritt die Ansicht, dass der Usenet-Provider für die Rechtsverletzungen seiner Kunden haften muss. Man habe keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, um den Urheberrechtsverletzungen entgegenzuwirken. Eine höchstrichterliche Entscheidung in diesem Fall wird für dieses Jahr erwartet.
Sollte man der Forderung nachkommen und alle illegalen Inhalte sperren, würde man damit das eigene Geschäftsmodell zerstören. Der Anbieter, gegen den BREIN klagt, hat seinen Betrieb bereits vor Jahren eingestellt, nachdem er in erster Instanz für einen Verstoß haftbar gemacht worden war. In der Folge musste das Unternehmen das Treiben der Usenet-Uploader unterbinden und natürlich weitere illegale Downloads verhindern.
Tarnkappe.info