Ein Gericht verurteilte den höchst aktiven Usenet-Uploader Snaterke dazu, bei jedem weiteren Verstoß 500 EUR bzw 1.000 Euro täglich zu zahlen.
Wer sich im Binärbereich vom Usenet umschaut, wird unzählige gecrackte Windows-Spiele finden, die Snaterke dort hochgeladen hat. Manchmal sind es Multi-Language-Releases. Teilweise hat er die Cracks ausschließlich in niederländischer Sprache verfügbar gemacht. Vereinzelt hat Snaterke im Usenet auch Film-Mitschnitte, MP3s etc. illegal in Umlauf gebracht. BREIN zählte mindestens 5.000 NZB-Dateien, die in den letzten Jahren unter diesem Pseudonym eingetragen wurden.
Snaterke war über viele Jahre hinweg sehr fleißig
Der Top-Uploader des Usenet wurde nun gerichtlich dazu verpflichtet, an die Firma BREIN 5.640 Euro zu bezahlen. Bei künftigen Verstößen droht ihm eine Strafe von 1.000 Euro täglich oder alternativ 500 Euro pro Verstoß. Dies liege im Ermessen der Antipiracy-Organisation, teilt BREIN in einer aktuellen Pressemitteilung mit.
Gericht verhandelte in Abwesenheit von Snaterke
BREIN beschreibt den Lesern natürlich nicht im Detail, wie sie Snaterke auf die Spur gekommen sind. Auf der Website der Piratenjäger heißt es lediglich, die Informationen entstammen einer Untersuchung, die in Verbindung mit einem anderen Fall gestanden haben. Nach der Aufdeckung der Identität des aktiven Uploaders stellte man ihm postalisch einen Vergleichsvorschlag zu. Zunächst dementierte der Beschuldigte, um sich später gar nicht mehr bei BREIN zu melden. Auch der Anwalt des Verdächtigen reagierte irgendwann nicht mehr auf jegliche Anschreiben.
Uploader durch Ermittlungen in einem anderen Fall enttarnt
Daraufhin beantragte man bei einem nicht namentlich benannten Gericht eine einstweilige Verfügung nebst der Erstattung der Prozesskosten. Da Snaterke weder persönlich, noch vertreten von einem Anwalt erschien, sprachen die Richter ein Abwesenheitsurteil zum Vorteil der Piratenjäger aus.
BREIN verurteilt Geschäftsmodell kommerzieller Usenet-Provider
Die Vereinigung mit einem Postfach im nordholländischen Hoofddorp bemängelt, dass kommerzielle Usenet-Anbieter viel Geld mit dem Verkauf von Abonnements verdienen. Außerdem würden Usenet-Uploader wie Snaterke die Dateien ohne jede Rückfrage bei den Rechteinhabern illegal verteilen. Nach dem Transfer stehen die Dateien praktisch unter der Kontrolle der Usenet-Provider.
Kampf gegen Windmühlen
BREIN wird versuchen, den Download mittels der NZB-Dateien unmöglich zu machen. Sie bemühen sich deswegen darum, die Sichtbarkeit der Einträge im Internet zu erschweren. Doch das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Effektiver war es hingegen, dem Uploader seine Taten nachzuweisen.
Stellt sich nur die Frage, warum Snaterke offenbar so viele Uploads unter ein und demselben Pseudonym durchgeführt hat. Am Ende könnte den Piratenjägern die Egostimulation des Uploaders zugutekommen. In den Kommentaren haben sich allerdings diverse Downloader bedankt, was für ihn wahrscheinlich eine zusätzliche Motivation dargestellt hat.
Anonymität geht anders
Tarnkappe.info