7.500 Euro Schadenersatz für 1.500 Usenet-Uploads

In den Niederlanden wurde jemand wegen seinen Usenet-Uploads zur Zahlung von 7.500 Euro verurteilt. Er hatte 1.500 Episoden diverser TV-Serien hochgeladen.

In den Niederlanden hat man Ende Oktober einen Usenet-Uploader zur Zahlung von 7.500 Euro verurteilt. Der Angeklagte hatte über 1.500 Episoden der TV-Serien „The Blacklist“, „Arrow“, „Person of Interest“ und andere im Usenet verfügbar gemacht. Kläger im Auftrag der Filmstudios war die Antipiracy-Organisation BREIN.

Die niederländische Antipiraterie-Organisation BREIN war in den vergangenen Monaten sehr aktiv bei der Bekämpfung von Online-Piraterie. Dies sowohl im Fall von YouTube, Facebook, via BitTorrent, bei diversen Sharehostern oder über das Usenet. Die 7.500 Euro sei eine Summe, die das Gericht in Anbetracht der finanziellen Verhältnisse des Täters ausgesprochen hat, heißt es im Urteil. Doch sobald sich der Verurteilte nachweislich nicht an das Upload-Verbot hält, muss er pro Tag 2.000 Euro bezahlen. Im Höchstfall soll so ein Schadenersatz von maximal 50.000 Euro entstehen.

Usenet-Uploads mit Folgen

Der Uploader war unvorsichtig und konnte aufgrund seiner Message-ID in den Usenet-Postings ausfindig gemacht werden. Dabei wäre es so einfach gewesen, sich effektivgegen eine Aufdeckung zu schützen. Der Angeklagte hatte seine Uploads zudem in diversen NZB-Suchmaschinen (vergleichbar mit Torrent-Index-Webseiten) öffentlich verfügbar gemacht.

BREIN hatte schon vor mehreren Jahren angekündigt, aktiv gegen Uploader von urheberrechtlich geschütztem Material vorzugehen. Es gebe keine andere Möglichkeit, zumal sich die niederländischen Politiker nicht auf die von ihnen gewünschte Verschärfung des dortigen Urheberrechts einlassen wollen. Die reinen Downloader digitaler Medien können seit April 2014 in den Niederlanden nur zivilrechtlich aber nicht strafrechtlich belangt werden.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.