Kürzlich hat jemand bei Github einen Quellcode nebst der Anleitung hochgeladen, mit der man über Umwege Doom per Videotext spielen kann.
Doom mit Videotext spielen, geht das? Ja, seit einigen Tagen schon. Doom von id Software ist schon oft das Ziel von Bastlern und Programmierern gewesen. Doom lief schon auf einem Notepad, auf einer Nintendo Wii unter macOS, auf einer smarten Ikea-Lampe, dem Display eines Druckers oder einer Digitalkamera. Und das sind längst nicht alle Beispiele.
Immer wieder ist es Baslern gelungen, den Ego-Shooter aus dem Jahr 1993 auf den unterschiedlichsten Geräten zum Laufen zu bringen. Sie hatten dabei ein bisschen Hilfe, denn die Level von Doom wurden in Form von sogenannten WAD-Dateien geleakt. Das ermöglicht eine vergleichsweise simple Portierung auf die unterschiedlichste Hardware.
Doom per Videotext, Linux-PC & Raspberry Pi zocken
lukneu hat vor vier Tagen eine Menge Material auf Github hochgeladen, wie man Doom via Teletext (Videotext) spielen kann. Die Technik ist längst veraltet. Nur noch wenige Fernsehsendern setzen sie noch ein. Neben rudimentär aussehenden Textblöcken in meist grellen Farben kann man dabei übrigens auch versteckte Texte übertragen.
Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass lukneu ein bisschen getrickst hat. Doom wird auf einem Linux-Rechner zum Laufen gebracht. Damit wird der Videotext-Stream erstellt, der an einen Raspberry Pi weitergeleitet wird, der dann die Kodierung auf seinem Composite-Videoausgang vornimmt. Leistungsfähigere Versionen des Raspberry Pi* könnten beide Prozesse auf demselben Rechner ausführen und somit den Linux-PC überflüssig machen.
Videotext erlaubt nur geringe Auflösung
Mit einem normalen Videotext wäre gar kein Spiel möglich, da der Fernseher bei dieser Kommunikationsform nur Daten empfangen aber keine zurückschicken kann. Aufgrund der einseitigen Kommunikation wäre es also gar nicht möglich, mit einem normalen Fernsehgerät die Spielfigur von Doom zu steuern. Trotzdem ist das Video (siehe unten) nicht nur für Retro-Fans sehenswert.
Stattdessen nutzt lukneu den externen Linux-PC, der die Videotextseite erzeugt, die die Szene enthält. Die gesendeten Pakete enthalten das Teletext-Rendering des aktuellen Spiel-Frames sowie eine Statusleiste, die über den aktuellen Zustand des Spielers informiert. Im Detail zeigt die Statusleiste Informationen wie eigene Waffen, Munition, Gesundheitszustand und eine grafische Darstellung des Gesichts des Protagonisten an. Auch das gesamte Spielmenü hat man für die Darstellung im Videotext umgestaltet. Alles ist so, wie man es von Doom kennt.
Das Portal zur Hölle ist also einmal mehr geöffnet worden. Um die Monster besser erkennen zu können, sollte man sie künftig bunt gestalten. Auch setzen die Beschränkungen vom Videotext dem Spielspaß doch eher engere Grenzen, weil man bei der Auflösung manchmal gar nicht weiß, wo man sich überhaupt befindet.
Eine Videotextseite besteht aus 25 Zeilen, die jeweils 40 Zeichen enthalten können, wobei einige Zeichen nicht sichtbar sind. Sie enthalten stattdessen Informationen wie die Textfarbe der nachfolgenden Zeichen in derselben Zeile.
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