Schwarze und weiße Masken auf kontrastierendem Hintergrund
Schwarze und weiße Masken auf kontrastierendem Hintergrund
Bildquelle: gregbrave, Lizenz

Zugriff auf Gesundheitsdaten: Chancen, Risiken und Lösungen

Gesundheitsdaten werden zentral gespeichert, aber die Zustimmung der Versicherten und der Schutz der Privatsphäre sind wichtige Fragen.

In unserer digitalisierten Welt werden immer mehr Daten generiert und gespeichert, darunter auch hochsensible Informationen über unsere Gesundheit. In Deutschland werden diese Gesundheitsdaten bereits zentral erfasst und abgespeichert, ohne dass die 73 Millionen gesetzlich Versicherten gefragt werden, ob sie damit einverstanden sind.

Dies wirft wichtige Fragen auf und hat eine breite Diskussion über den Schutz und die Nutzung von Gesundheitsdaten ausgelöst. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen, mögliche Lösungsansätze und gibt eine Podcast-Empfehlung zum Thema.

Ziel des Digitalisierungsgesetzes und des EHDS

Das von Jens Spahn (CDU) initiierte Digitalisierungsgesetz in Deutschland soll die Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung verbessern. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die EU-Kommission mit dem European Health Data Space (EHDS).

Dahinter steht die Idee, Gesundheitsdaten für die medizinische Forschung und Innovation zugänglich zu machen. Offene Fragen sind jedoch insbesondere die Einwilligung der Versicherten und der Schutz der Privatsphäre.

Gesundheitsdaten: Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Digitalisierung von Gesundheitsdaten bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die Deanonymisierung, also die Möglichkeit, anonyme Daten zu identifizieren.

Technische Lösungen wie der Einsatz kryptografischer Methoden oder der Blockchain-Technologie können dazu beitragen, den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach dem Zustimmungsverfahren (Opt-in oder Opt-out) für die Speicherung und Nutzung der Daten.

Hier ist zu entscheiden, ob die Versicherten aktiv zustimmen müssen oder ob sie aktiv widersprechen können. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile und bedürfen einer intensiven gesellschaftlichen Diskussion.

Podcast-Empfehlung: Chaosradio 279

Das Chaosradio zum Thema Gesundheitsdaten
Das Chaosradio zum Thema Gesundheitsdaten

Zur Vertiefung des Themas empfehle ich euch den Podcast „Chaosradio 279“ mit Marcus Richter. In dieser Folge spricht er mit seinen Gästen Bianca Kastl, Elina Eickstädt und Constanze Kurz über die verschiedenen Aspekte des Zugangs zu Gesundheitsdaten.

Der Podcast bietet eine fundierte und facettenreiche Diskussion über Herausforderungen, Lösungsansätze und aktuelle rechtliche Entwicklungen im Zusammenhang mit großen Gesundheitsdatenbanken.

Denn der Zugriff auf Gesundheitsdaten und deren zentrale Speicherung wirft viele Fragen auf, die nicht einfach zu beantworten sind. Es ist wichtig, den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten und gleichzeitig die Nutzung dieser Daten für Forschung und medizinische Innovation zu ermöglichen.

Indem wir uns aktiv an der Diskussion beteiligen und uns über relevante Informationen auf dem Laufenden halten, können wir dazu beitragen, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der die Bedürfnisse der Menschen und den medizinischen Fortschritt gleichermaßen berücksichtigt.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.