Elon Musk kauft Twitter und schon rollen die ersten Köpfe. Unter anderem Parag Agrawal und der Finanzchef Ned Segal mussten bereits gehen.
Elon Musk kauft Twitter doch noch in letzter Minute. Das Geschäft hat man nur wenige Stunden vor Ablauf einer von einem Richter in Delaware gesetzten Frist abgeschlossen. Eine der ersten Maßnahmen des neuen Eigentümers ist es, hochrangige Führungskräfte zu entlassen.
Parag Agrawal, der ehemalige Twitter-CEO, musste noch am selben Abend sein Büro räumen und wurde aus dem Gebäude eskortiert. Auch Vijaya Gadde, die Leiterin der Abteilung für Recht, Politik und Vertrauensfragen bei Twitter, sowie zwei weitere leitende Angestellte, hat Musk fristlos gekündigt.
Elon Musk übernimmt Kontrolle über Twitter, setzt direkt hochrangige Manager vor die Tür.
Musk hatte schon im April diesen Jahres damit gedroht, Parag Agrawal im Fall einer Übernahme nicht im Unternehmen zu belassen. Diese Drohung hat Elon Musk nun wahr gemacht. Direkt nachdem der 44 Milliarden Dollar-Deal abgeschlossen war, folgten umgehend die ersten Kündigungen.
Doch nicht nur Parag Agrawal musste umgehend unter Aufsicht von Sicherheitsbeamten das Twitter-Gebäude verlassen. Auch der Finanzchef des Kurznachrichtendienstes, Ned Segal, wurde kurzerhand aus seinem Büro und aus dem Gebäude komplimentiert.
Vijaya Gadde, die Leiterin der Abteilung für Recht, Politik und Vertrauensfragen bei Twitter, sowie zwei weitere leitende Angestellte, hat man ebenso vor die Tür gesetzt.
Der Vogel ist frei – der Beginn einer neuen Ära?
Wie gesagt. Kaum hat Elon Musk die Mehrheit an Twitter erworben, „rollten“ schon die ersten Köpfe. Doch diese Freisetzungen, wie es heutzutage so schön heißt, sind alles andere als überraschend. Der exzentrische Milliardär, dem man auch nachsagt, die Blockchain des Bitcoin erfunden zu haben, hatte das oberste Management von Twitter immer wieder heftig kritisiert. „Der Vogel ist frei„, postete Elon Musk nach seiner Unterschrift in gewohnter Manier. Ob der ersten Säuberungsaktion weitere folgen, bleibt freilich abzuwarten.
Der Europaabgeordnete Dr. Patrick Breyer (Piratenpartei) sieht die Übernahme Twitters durch Elon Musk sehr kritisch:
Die Twitter-Übernahme durch einen presseverachtenden Milliardär ist ein weiterer Grund für Nutzer, sich bei datenschutzfreundlichen, dezentralen Alternativdiensten wie Mastodon anzumelden. Hier haben NSA und FBI keinen Zugriff und der Schutz der Anonymität bleibt gewahrt. Twitter kennt unsere Persönlichkeit aus der totalen Überwachung unseres Nutzerverhaltens schon heute gefährlich gut. Jetzt fällt dieses Wissen Musk in die Hand.
patrick-breyer.de
Es ist sicher, dass Elon Musk wirklich vieles anders machen wird, als die bisherige Geschäftsleitung. Ob er es allerdings schaffen wird, die vielen Baustellen, wie zum Beispiel abwandernde “Heavy Tweeter” und den damit einhergehenden Verlust von Werbeeinnahmen, zu reparieren, steht noch in den Sternen. Dazu kommen die schweren Vorwürfe des Twitter-Whistleblowers Peiter Zatko, die zeitnah entkräftigt werden sollten, um der Reputation von Twitter nicht weiter Schaden zuzufügen.