Twitter verzeichnet seit der Corona-Pandemie einen Rückgang bei reichweitenstarken Usern. Nutzer, die immerhin 50% seines Umsatzes ausmachen.
Twitter hat wieder einmal Schwierigkeiten. Und das nicht erst seit gestern. Der große Hype ist allem Anschein nach vorbei. Beweise dafür soll eine Twitter-interne Untersuchung liefern. Ihr Titel: „Wo sind die Twitterer hin?„.
Aus dem internen Bericht geht hervor, dass seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahre 2020 immer mehr sogenannte „Heavy Tweeter“ die Plattform verlassen oder das Interesse ihrer Follower verloren haben. Gerade diese Twitter-User aber sind für das Unternehmen überlebenswichtig.
Twitter hat Schwierigkeiten: Wo sind die lukrativen Twitterer hin?
Früher war alles besser. Auch für Twitter. Das soll nun eine interne Untersuchung des Kurznachrichtendienstes aus San Francisco zeigen. Viele der sogenannten englischsprachigen „Heavy Tweeter“ aus den für die Werbung sehr lukrativen Bereichen Sport und Fitness, Unterhaltung, Nachrichten oder auch Gaming und Mode haben die Plattform entweder verlassen, beschäftigen sich mit etwas anderem oder haben schlicht das Interesse ihrer Follower verloren.
Warum die Interessen und Hobbys der für Twitter derart wichtigen Heavy Tweeter von so großer Bedeutung sind, erklärt ein, an dem Bericht beteiligter Forscher, folgendermaßen: „Diese „Heavy Tweeter“ machen zwar weniger als 10 % der monatlichen Gesamtnutzer aus, generieren aber 90 % aller Tweets und die Hälfte der weltweiten Einnahmen.„
Twitter hat also Schwierigkeiten, die neuen Interessensgebiete der „Viel-Twitterer“ und ihrer Follower lukrativ an Werbetreibende vermarkten zu können. Denn Kryptowährungen und „not safe for work“-Inhalte (NSFW), zu denen auch Nacktheit und Pornografie gehören, sind derzeit die am stärksten wachsenden Themen unter englischsprachigen „Heavy Usern“.
Werbetreibende halten sich in der Regel von Kontroversen oder Nacktheit fern, weil sie befürchten, ihre Marken zu beschädigen. Große Werbetreibende wie Dyson, PBS Kids und Forbes hatten ihre Werbung eingestellt, weil Accounts auf Twitter zu Kinderpornografie aufriefen.
Reuters
Wird der Kurznachrichtendienst sterben? – Nein, sicherlich nicht!
Aber es dürfte sich bald einiges verändern. Zumindest wenn der lang erwartete Deal zwischen Twitter und Elon Musk unter Dach und Fach ist.
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Erschwerend hinzu kommt auch, dass Twitters Chefjurist Sean Edgett gerade die Wogen glätten muss, weil Elon Musk angekündigt hatte, bis zu 5000 Twitter-Mitarbeiter entlassen zu wollen.
Aber auch Peiter Zatko, der Twitter-Whistleblower, dürfte die Plattform noch eine Weile beschäftigen. Ja, Twitter hat Schwierigkeiten. Dass eine prominente Berühmtheit wie zum Beispiel die Kardashian-Familie immer weniger User in ihren Bann ziehen kann, um Werbeeinnahmen für Twitter zu generieren, ist aber sicherlich nur eine Baustelle von vielen.
Manchmal tun Veränderungen gut. Ob das auch bei Twitter der Fall sein wird, muss sich zeigen.