Einige Abgeordnete des EU-Parlaments wollen nicht-ökologische Kryptowährungen wie den Bitcoin verbieten. Die Folgen wären fatal.
Da beim Minen des Bitcoin sehr viel Energie verbraucht wird, will das Europäische Parlament gegen derartige Kryptowährungen vorgehen. Man will alle Digitalwährungen verbieten, die nicht den ökologischen Vorgaben der EU entsprechen. Im Anschluss an die Abstimmung erfolgt ein Dreiergespräch zwischen dem Europäischen Parlament, der EU-Kommission und dem Europäischen Rat. Mit einer endgültigen Entscheidung kann man wohl erst im Laufe dieses Jahres rechnen, heißt es.
Der Bitcoin ist schlichtweg keine ökologische Digitalwährung!
Schon seit mehreren Wochen meldeten sich Sozialdemokraten, Grüne und Linke mit dem Vorschlag, Kryptowährungen auf EU-Basis künftig stärker zu regulieren. Andere fordern sogar das Verbot von Coins, bei dessen Erzeugung (Mining) viel Energie aufgewendet wird.
EU-weites Verbot von Bitcoin & Co. ab 2025?
Wenn der Kompromissvorschlag vom Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) angenommen wird, droht ab dem 1. Januar 2025 ein Verbot des Handels bzw. der Ausgabe nicht-ökologischer Krypto-Assets. Laut dem nicht öffentlichen Dokument, das BTC-ECHO vorliegt, könnten Digitalwährungen die weltweiten Bemühungen bei der Erreichung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele behindern. Der Besitz der Kryptowährungen soll aber weiterhin erlaubt sein.
Bevor man ein Verbot des Bitcoin durchsetzen kann, muss das Anliegen sowieso noch mehrere bürokratische Hürden überwinden. Sowohl das FDP-geführte Bundesfinanzministerium als auch die Europäische Kommission haben sich bisher gegen eine derartige Regulierung ausgesprochen.
Regulierungspläne der EU sind „töricht“
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler glaubt, der Versuch den Bitcoin innerhalb der EU zu verbieten, sei „töricht„. Dies würde nicht gelingen und würde lediglich dafür sorgen, dass Krypto-Startups und andere Digital-Dienstleister Europa verlassen würden.
Die EU-Regulierung habe in der Vergangenheit schon dafür gesorgt, dass sich Meta von der ehemals geplanten Facebook-Währung Diem (ehemals Libra genannt) verabschiedet hat. Man habe den Betreiber von Facebook damit aus Europa vertrieben, schreibt Schäffler auf seinem Blog. Er gilt als MdB als Experte für den Bitcoin und Blockchain-Technologien.
Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen!
Deutschland und die EU brauchen laut Schäffler „eine moderne und atmende Regulierung, die die Dezentralität des Kryptobiotops versteht, schnelle Zulassungsprozesse ermöglicht – und klare sowie transparente Regeln vorweist.“
Sofern dies gelingen sollte, hätte die EU die Chance, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Europa und Deutschland haben laut Schäffler schon die frühen Jahre des Web 1.0 und 2.0 verpasst. Große Tech-Unternehmen kommen nun aus dem Silicon Valley oder China. Dies könne sich wiederholen, sofern es zu noch mehr Regulierungen wie dem Bitcoin-Verbot kommen sollte.