Cryptomus KYC-Pflicht, anonymous use no longer allowed
Ohne Ausweis geht bei Cryptomus gar nichts mehr!
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Cryptomus.com führt KYC-Pflicht ein: Keine anonyme Krypto-Nutzung mehr möglich!

Der Online-Kryptohandelsplatz Cryptomus hat die KYC-Pflicht stark erweitert. Eine anonyme Nutzung ist somit nicht mehr möglich.

Für den Monat Februar haben die Betreiber von Cryptomus.com in ihrer eigenen Roadmap angekündigt, umfangreiche Anti-Geldwäsche-Prüfungen (AML) zum Wohle der „Compliance“ (Einhaltung von Vorschriften) und der „Sicherheit“ (der Kundengelder) einzuführen. Die Vorbereitungen dafür scheinen nun abgeschlossen zu sein. Eine anonyme Nutzung des Dienstes ist nicht mehr ohne weiteres möglich.

Cryptomus KYC-Pflicht ab sofort aktiv

Damit wurde jeglicher Missbrauch deutlich erschwert, da Cyberkriminelle nun befürchten müssen, dass Strafverfolgungsbehörden ihre Identität aufdecken, wenn sie illegal erlangte Guthaben in eine andere Kryptowährung oder in eine Fiatwährung (Dollar, Euro etc.) umtauschen.

Primär ein Zahlungsdienstleister, kein klassischer Krypto-Exchange

Cryptomus.com ist in erster Linie ein Krypto-Zahlungsdienstleister. Online-Shops, Dienstleister und Privatpersonen nutzen die Plattform häufig, um Zahlungen in Kryptowährungen anzunehmen. Wer möchte, kann bei Cryptomus auch Guthaben in einer eigenen Wallet speichern und von dort aus Coins empfangen und an Dritte transferieren.

Cryptomus KYC-Pflicht

Auch P2P-Börse betroffen

Zusätzlich gibt es eine P2P-Börse, auf der die Teilnehmer untereinander Coins tauschen können. Über die P2P-Börse ist es auch möglich, ein Krypto-Guthaben in eine Fiat-Währung zu tauschen. Bei Cyptomus läuft das Ganze allerdings nicht mehr so einfach ab.

Im Forum BlackHatWorld.com beschwerte sich ein Händler bereits vor mehreren Wochen ausführlich darüber, dass Cryptomus die KYC-Regeln ausgeweitet hat. Zuvor war dies nur für P2P-Transfers und Trading erforderlich. Nach Angaben des Kundenbetreuers verlangt Cryptomus nun auch eine Identifizierung, wenn man Geld empfangen, abheben oder ein neues Händlerkonto eröffnen will.

no kyc signup
Anbieter ohne KYC werden sich wohl nicht mehr ewig halten.

Betreiber haben keine Wahl: Cryptomus.com schränkt Nutzerfreiheit ein

Die Betreiber von Kryptobörsen haben auf Dauer gesehen nur wenige Möglichkeiten. Sie können wie die Betreiber von Sellix.io hoffen, dass sie nicht zerschlagen werden, bis es irgendwann doch passiert. Sie können ihren Online-Dienst freiwillig schließen wie vor kurzem Perfect Money. Oder aber sie führen die von den Regierungen beziehungsweise Zentralbanken geforderte Regulierung ein, um weiterhin aktiv zu bleiben.

Cryptomus mit KYC-Pflicht: Mehr Regulierung, weniger Online-Betrug?

Hinzu kommt ein Aspekt, auf den ein Nutzer von blackhatworld.com im gleichen Thread zu Recht hinweist. Man darf nämlich nicht vergessen, dass man bei jeder Online-Börse ohne KYC-Regulierung eher betrogen werden kann. Das muss natürlich nicht passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist ohne Identifizierungspflicht deutlich höher.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.