Ist SimpleWall noch sicher? (Symbolbild)
Bildquelle: DALL·E

Ist SimpleWall noch sicher? Open-Source-Firewall für Windows möglicherweise kompromittiert

Ist SimpleWall noch sicher? Nutzer berichten über eine mögliche Kompromittierung der beliebten Open-Source-Firewall.

Die Open-Source-Firewall SimpleWall ist ein weit verbreitetes Tool zur Überwachung und Kontrolle des Netzwerkverkehrs unter Windows. Doch nun sorgt eine beunruhigende Nachricht für Aufsehen: Ist SimpleWall noch sicher?

Gerüchte über eine mögliche Kompromittierung und gefälschte Webseiten machen die Runde. Wer das Tool nutzt, sollte jetzt vorsichtig sein. Doch wie ernst ist die Lage wirklich? Wurde SimpleWall tatsächlich gehackt, ist die Anwendung sicher? Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter?

Gibt es eine Sicherheitslücke in SimpleWall?

Die ersten Zweifel an der Sicherheit von SimpleWall kamen auf, als das offizielle GitHub-Repository des Projekts am 19. Februar 2025 archiviert wurde. Das Projekt wird nicht mehr weiterentwickelt und ist nur noch im Lesemodus verfügbar.

Ist SimpleWall noch sicher?
Ist SimpleWall noch sicher?

Besonders rätselhaft: Es gibt keine offizielle Begründung für diese Entscheidung. Weder vom Entwickler noch von der Community gibt es bisher eine klare Stellungnahme, warum das Projekt eingestellt wurde. Die plötzliche Archivierung hat daher zu Spekulationen geführt, ob das Tool kompromittiert sein könnte oder ob eine Sicherheitslücke in SimpleWall bekannt geworden ist, die eine Weiterführung unmöglich macht.

Open-Source-Firewall für Windows: Gefälschte Webseiten und betrügerische Downloads im Umlauf

Fast zeitgleich mit der Archivierung tauchte eine neue Website unter der Domain simplewall[.]org auf. Nutzer berichten, dass diese Seite die offizielle Plattform vortäuscht und manipulierte Versionen der Software zum Download anbietet. Diese könnten mit Schadsoftware infiziert sein, die unbemerkt im Hintergrund arbeitet und sensible Daten abgreift oder den Rechner in ein Botnetz einbindet.

Von simplewall[.]org solltet ihr das Tool besser nicht herunterladen!

Das eigentliche SimpleWall-Projekt hatte nie eine eigene Webseite – die einzige vertrauenswürdige Quelle war das GitHub-Repository des Entwicklers. Die Tatsache, dass nun eine eigenständige Webseite ohne offizielle Verbindung zum Entwickler auftaucht, sollte bei allen Nutzern die Alarmglocken läuten lassen.

Wer ist betroffen? Welche Risiken bestehen für die Nutzer?

Grundsätzlich sind alle Nutzer von der vermeintlichen Sicherheitslücke betroffen, die SimpleWall in den letzten Wochen heruntergeladen oder aktualisiert haben – insbesondere dann, wenn sie es nicht von der Originalquelle GitHub, sondern von alternativen Webseiten oder Foren bezogen haben.

Das Risiko ist besonders hoch für Benutzer, die ihre Firewall zur Kontrolle von ein- und ausgehenden Verbindungen verwenden und daher auf eine funktionierende Sicherheitslösung angewiesen sind. Eine kompromittierte Version von SimpleWall könnte genau das Gegenteil bewirken: Hacker könnten gezielt Hintertüren offen halten und Netzwerkverbindungen manipulieren.

SimpleWall galt lange Zeit als das Perfekte Tool.

Es drohen aber auch Malware-Infektionen, Datenlecks und unberechtigte Zugriffe auf das System. Besonders betroffen sind Anwender, die SimpleWall als primäre Firewall einsetzen.

Besonders heikel ist aber auch die Tatsache, dass Firewalls in der Regel zum Schutz sensibler Daten und zur Kontrolle von Online-Aktivitäten eingesetzt werden. Eine manipulierte Version würde also genau das Gegenteil bewirken und die Sicherheit drastisch reduzieren.

Wie sicher ist SimpleWall? So kannst du dich schützen

Um sicherzustellen, dass deine SimpleWall Installation nicht kompromittiert ist, solltest du die folgenden Maßnahmen ergreifen:

  • Verifizierung der Software – Wenn du SimpleWall installiert hast, überprüfe die Integrität deiner Installation. Vergleiche den Hashwert der Datei mit der offiziellen Version oder verwende digitale Signaturen zur Überprüfung.
  • Keine Updates von inoffiziellen Seiten – Lade das Tool nur von der originalen GitHub-Seite herunter und benutze keine fremden Quellen oder Forenlinks.
  • Alternative Firewalls in Betracht ziehen – Bis die Situation geklärt ist, kann es sinnvoll sein, auf andere Open-Source- oder kommerzielle Firewall-Lösungen umzusteigen. Alternativen wie Windows Firewall Control oder GlassWire könnten eine sichere Option sein.
  • System auf Malware überprüfen – Wenn du SimpleWall kürzlich installiert oder aktualisiert hast, solltest du dein System mit einem aktuellen Virenscanner oder Anti-Malware-Tool überprüfen.

Windows-Firewall-Alternativen als sichere Option?

Es ist unklar, ob SimpleWall tatsächlich gehackt wurde oder ob andere Faktoren zu der aktuellen Situation geführt haben. Fakt ist jedoch, dass das Projekt nicht mehr aktiv weiterentwickelt wird und gefälschte Webseiten aufgetaucht sind. Ihr solltet also höchste Vorsicht walten lassen und eure Installationen genau überprüfen.

Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten – bis dahin gilt: Misstrauen ist der beste Schutz!

Hast du SimpleWall in letzter Zeit benutzt oder heruntergeladen? Hast du Anzeichen von Manipulation bemerkt? Teilt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren mit!

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.