Krypto-Börse Garantex
Krypto-Börse Garantex geschlossen
Bildquelle: Screenshot Tarnkappe

Krypto-Börse Garantex: Keine Geldwäsche mehr für Ganoven

Garantex Shutdown! Die Krypto-Börse wurde wegen Geldwäsche für Ransomware-Banden geschlossen. Nun drohen schärfere Regulierungen.

Die Krypto-Börse Garantex wurde von internationalen Behörden, darunter Europol, BKA und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, aus dem Verkehr gezogen. Der Vorwurf? Systematische Geldwäsche und illegale Krypto-Geschäfte mit Cyberkriminellen, darunter berüchtigte Ransomware-Gruppen.

Garantex: Harter Schlag gegen illegale Krypto-Geschäfte

In einer konzertierten Aktion haben das US-Justizministerium, die Behörden Estlands, das Bundeskriminalamt (BKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt die Kontrolle über die Domain der russischen Krypto-Börse Garantex übernommen.

Garantex
Krypto-Börse Garantex: Eine Ankündigung auf Telegram.

Denn die Plattform galt als Drehscheibe für kriminelle Finanztransaktionen. Bereits 2022 wurde Garantex von der US-Regierung mit Sanktionen belegt. Dennoch setzten die Betreiber ihre illegalen Aktivitäten fort und wuschen weiterhin große Geldsummen.

Nach offiziellen Angaben flossen mehrere Milliarden US-Dollar über Garantex. Darunter waren auch hohe Beträge aus Ransomware-Erpressungen. Die Ermittlungsbehörden bezeichnen die Börse als „Finanzdrehscheibe für Cyberkriminelle“. Viele Transaktionen wurden gezielt verschleiert, um die Herkunft des Geldes zu verschleiern.

Strengere Regeln für den Krypto-Sektor?

Auf den ersten Blick sind zwar nur die Betreiber und Nutzer der Krypto-Börse von dem Garantex-Bust betroffen. Die Auswirkungen gehen aber weit darüber hinaus. Auch seriöse Krypto-Händler und Investoren sehen sich mit einer immer strengeren Regulierung konfrontiert.

Krypto-Börse Garantex
Krypto-Börse Garantex: Auf X diskutiert man darüber.

Denn jeder Fall wie dieser liefert Kritikern neue Argumente, um strengere Regulierungen für den Krypto-Sektor zu fordern. Regierungen und Finanzaufsichtsbehörden weltweit könnten den Vorfall zum Anlass nehmen, verstärkt gegen verdächtige Krypto-Börsen vorzugehen.

Vor allem institutionelle Investoren, die sich bisher vorsichtig mit digitalen Währungen auseinandergesetzt haben, könnten weiter abgeschreckt werden. Gleichzeitig wächst der Druck auf die etablierten Plattformen, ihre KYC- (Know Your Customer) und AML-Massnahmen (Anti-Money Laundering) zu verschärfen. Wer diese Standards nicht einhält, könnte ins Blickfeld der Behörden geraten.

Das Ende der Anonymität im Krypto-Sektor?

Der Fall Garantex zeigt, dass auch scheinbar unantastbare Krypto-Plattformen nicht vor behördlichen Maßnahmen gefeit sind. Die Zeiten, in denen Kryptowährungen als rechtsfreier Raum galten, scheinen langsam aber sicher vorbei zu sein.

Denn die US-Regierung verfolgt eine klare Strategie: Wer Cyberkriminelle unterstützt oder ihnen hilft, illegale Gelder zu waschen, muss mit harten Konsequenzen rechnen. Die Zerschlagung von Garantex ist daher ein weiteres starkes Signal an alle dubiosen Krypto-Anbieter.

Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.