Symbolbild für Geldwäsche, einer auf dem Darknet-Marktplatz STYX angebotenen Dienstleistung
Symbolbild für Geldwäsche, einer auf dem Darknet-Marktplatz STYX angebotenen Dienstleistung
Bildquelle: Elena Schweitzer, Lizenz

Darknet Marktplatz STYX bietet weit mehr als nur Geldwäsche

Mit seinem breiten Angebot holt der neue Darknet-Marktplatz STYX in 2023 auch Nutzer des kürzlich abgeschalteten Genesis Market ab.

Der im Januar 2023 eröffnete Darknet-Marktplatz STYX könnte das Erbe des kürzlich vom FBI übernommenen Genesis Market antreten. Schon jetzt bietet die neue Plattform ihren Besuchern eine Vielzahl illegaler Dienstleistungen und Produkte an. Das Thema Geldwäsche nimmt dabei einen besonders großen Stellenwert ein.

STYX: Ein Darknet-Marktplatz tritt in die Fußstapfen von Genesis Market

Erst vor wenigen Tagen hat das FBI durch “Operation Cookie Monster” die Domains des illegalen Handelsportals Genesis Market hochgenommen. Folglich dürften sich im weiteren Verlauf des Jahres 2023 andere Darknet-Marktplätze über ein paar zusätzliche Besucher freuen.

Insbesondere der erst im Januar eröffnete Marktplatz STYX scheint auf dem besten Weg zu sein, die Handelslücke im Darknet in Bezug auf illegale Dienstleistungen und gestohlene Daten zu schließen. Wie BleepingComputer berichtet, bieten Cyberkriminelle dort eine Vielzahl verbotener Produkte und Leistungen an.

Darunter beispielsweise Geldwäsche, Diebstahl und Aufdeckung von Identitäten, DDoS-Angriffe, Umgehung von Zwei-Faktor-Authentifizierungen (2FA), gefälschte oder gestohlene Ausweise und Führerscheine, Vermietung von Malware (MaaS), Finanzbetrugsdienste, Anleitungen für Hacking und Internet-Kriminalität sowie Überflutung mit E-Mails oder Telefonanrufen.

Marktplatz wickelt Darknet-Handel teilweise via Telegram ab

Wie Sicherheitsforscher von Resecurity herausfanden, tauchte der neue Marktplatz erstmals Anfang 2022 im Darknet auf, als die Gründer von STYX noch an einem Modul für die Zahlungsabwicklung arbeiteten. Mit seinen Untersuchungen will das Forscherteam in erster Linie die Risiken aufzeigen, die sich aus dem Betrieb illegaler Handelsplätze ergeben.

Neben dem Einsatz mehrerer Kryptowährungen bietet der Darknet-Marktplatz auch einen speziellen Bereich für vertrauenswürdige und geprüfte Verkäufer. Die Kommunikation mit den Käufern erfolgt dabei über verschiedene Kanäle und Bots auf Telegram. Dort dürfen Interessenten teilweise auch einen Blick auf Muster der angebotenen Produkte werfen.

Geldwäsche ist eine der wichtigsten Leistungen auf STYX

Gerade das Thema Geldwäsche nimmt auf STYX einen besonderen Stellenwert ein. Schließlich wollen Kriminelle ihre gestohlenen Gelder idealerweise behalten. Folglich müssen sie dafür sorgen, dass diese nicht rückverfolgbar sind.

Dass die auf dem Darknet-Marktplatz vertretenen Anbieter solcher Dienste 50 % des gewaschenen Geldbetrags einbehalten, ist dabei keine Seltenheit.

Teilweise hänge die Provision “von der Popularität des Dienstes/der Bank und der Komplexität des Auszahlungsprozesses ab, einschließlich der Taktiken, die die Geldwäscher einsetzen müssen, um die Betrugsschutzfilter einer Zahlungsplattform erfolgreich zu umgehen”, so die Forscher in ihrem Bericht.

Darüber hinaus fordern die Darknet-Geldwäscher auf dem STYX-Marktplatz oftmals einen Mindestgeldbetrag, der zu waschen ist. Im Falle des von den Resecurity-Forschern untersuchten Beispiels “Verta” liegt dieser bei 15.000 US-Dollar für Privatpersonen sowie 75.000 Dollar für Unternehmen.

Die Auszahlung erfolgt im Anschluss über verschiedene Auszahlungsshops der Plattform. Das gewaschene Geld gelangt beispielsweise via Apple Pay, PayPal oder eines von vielen Finanzinstituten in den USA, Großbritannien und Kanada zurück zum Auftraggeber.

Wir danken unserem aufmerksamen Community-Mitglied VIP für den Hinweis zu diesem Beitrag.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.