Bored Ape
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Bildquelle: MininyxDoodle, Lizenz

Bored Ape: Yuga Labs verklagt Kritiker wegen Urheberrechtsverletzung

Yuga Labs, das Unternehmen hinter dem Bored Ape Yacht Club, klagt gegen Ryder Ripps. Dieser soll Duplikate von Bored Ape NFTs verkauft haben.

Der Schöpfer der beliebten Bored Ape Yacht Club Token hat einen Konzeptkünstler vor einem Bundesgericht in Los Angeles verklagt. Yuga Labs beschuldigt ihn, Nachahmungen ihrer Kollektion geprägt und verkauft zu haben. Damit würde er die Verbraucher täuschen. Darüber berichtete The Washington Post.

NFTs oder Non-Fungible Token enthalten Verweise auf digitale Dateien, wie Fotos, Videos und Audio. Sie bestehen aus digitalen Daten, die in einer Blockchain gespeichert sind. NFTs weisen das Eigentum an digitalen oder physischen Vermögenswerten, wie Kunstwerken oder Gegenständen in Videospielen, nach. Der Bored Ape Yacht Club (BAYC), umgangssprachlich auch Bored Ape genannt, ist eine Non-Fungible Token (NFT)-Sammlung von ca. 10.000 einzigartigen Bored Ape NFTs. Sie enthält Profilbilder von Cartoon-Affen, die auf der Ethereum-Blockchain aufbaut.

Bored Ape Yacht Club mit Nazi-Vorwürfen konfrontiert

Die Muttergesellschaft des Bored Ape Yacht Club ist das in Miami ansässige Unternehmen Yuga Labs. Am 23. April 2021 startete das Projekt mit einem Live-Vorverkauf. Damit löste man einen regelrechten Hype aus. Bis 2022 belief sich der Umsatz der Bored Ape Yacht Club NFTs auf über 1 Milliarde US-Dollar. So befanden sich unter den Käufern auch viele Prominente, wie Justin Bieber, Jimmy Fallon, Eminem, Timbaland, Madonna und Paris Hilton sowie zahlreiche andere. Das Unternehmen steht derzeit unter Kritik wegen dem Vorwurf, Nazi-Bilder in die Kunstwerke seiner beliebten Bored Ape Yacht Club NFT-Kollektion eingebettet zu haben.

Yuga Labs verklagt Konzeptkünstler

Yuga Labs hat den „selbsternannten Konzeptkünstler“ Ryder Ripps verklagt, weil er Duplikate ihrer Bored Ape NFTs verkauft haben soll. In der Klage, die sie am am 24. Juni bei einem Bundesgericht in Los Angeles eingereicht haben, wirft man Ripps einen „kalkulierten, vorsätzlichen und absichtlichen“ Plan vor, um BAYC zu schädigen und gleichzeitig seine eigenen Nachahmungen zu bewerben. Yuga Labs beschuldigt Ripps, versucht zu haben, ihre NFTs abzuwerten. Er hätte diesbezüglich „den NFT-Markt mit seiner eigenen nachgeahmten NFT-Sammlung unter Verwendung der Originalbilder des Bored Ape Yacht Club überschwemmt“.

Ripps bewarb seine Arbeit unter einem ähnlichen Namen, „RR/BAYC“. Gemäß Decrypt begann er mit der Prägung seiner RR/BAYC NFTs am 13. Mai auf Foundation. Seine Serie verwendete BAYC-Bilder, verband sie aber mit einem anderen Krypto-Token. Er verkaufte sie für den Gegenwert von etwa 200 Dollar pro Stück. Im Gegensatz dazu sind die echten Bored Ape Yacht Club-NFTs derzeit für etwa 100.000 Dollar aufwärts zu haben.

In der Klage wird Ripps unter anderem Markenrechtsverletzungen, irreführende Werbung, unlauterer Wettbewerb und Cybersquatting (Registrierung von Internetdomänen bekannter Namen, oft in der Hoffnung auf einen gewinnbringenden Weiterverkauf) vorgeworfen. Yuga Labs fordert infolge finanziellen Schadenersatz und eine gerichtliche Verfügung, die ihn auffordert, die Verletzung der Arbeit von BAYC einzustellen, einschließlich eines Verbots der Verwendung „verwirrend ähnlicher“ Domainnamen, wie apemarket.com.

„Dies ist kein Affentheater“

In der Klage heißt es:

„Dies ist kein bloßes Affentheater. Es ist ein absichtlicher Versuch, Yuga Labs auf Kosten der Verbraucher zu schaden. Es wird Verwirrung darüber gestiftet, ob diese RR/BAYC NFTs in irgendeiner Weise gesponsert, angegliedert oder mit Yuga Labs‘ offiziellem Bored Ape Yacht Club verbunden sind. Der Wert der 10.000 einzigartigen und farbenfrohen Affen-NFTs liegt nicht nur in ihrer Seltenheit, sondern auch in ihren Vorteilen. Dazu gehört der Eintritt in eine „exklusive Gemeinschaft“ von Bored-Ape-Besitzern, die nach dem Kauf eines NFTs Zugang zu Online-Kanälen sowie zu Parties und Veranstaltungen erhalten.“

Yuga Labs führte ferner in der Klage an, Ripps hätte das Unternehmen in einer „Belästigungskampagne auf der Grundlage falscher Rassismusvorwürfe“ ins Visier genommen. Die Gründer des Unternehmens nahm diesbezüglich in einem offenen Brief am Freitag auf der Website Medium Stellung mit dem Argument, dass Trolle „lächerliche Verschwörungstheorien online verbreiten“ und sie dazu verwenden, um „gefälschte NFTs zu verkaufen.“

Auf der Website von Ripps heißt es, seine Arbeit nutze „Satire und Inbesitznahme, um zu protestieren. Er wolle die Menschen über den Bored Ape Yacht Club und den Rahmen von NFTs aufklären“.

Yuga Labs kontert in der Klage: „Kopieren ist keine Satire, es ist Diebstahl. Und die Verbraucher zu belügen ist keine Konzeptkunst, sondern Täuschung“.

Ripps entgegnete hinsichtlich der Bored Ape-Klage in einem Statement

„In den letzten sieben Monaten hat Yuga Labs aktiv versucht, die Recherchen auf gordongoner.com sowie die Tausenden von Menschen, die mit verschiedenen Elementen ihres Projekts nicht einverstanden sind, zum Schweigen zu bringen. Die Anschuldigungen sind einfach ihr jüngster Versuch, dies zu tun. Die Klage stellt das RR/BAYC-Projekt zudem grob falsch dar. Leute, die einen RR/BAYC NFT (Non Fungible Token) reserviert haben, haben verstanden, dass ihr NFT als Protest gegen und Parodie von BAYC geprägt wurde. Niemand hatte den Eindruck, dass die RR/BAYC NFTs ein Ersatz für BAYC NFTs sind oder ihnen Zugang zu Yugas Club gewähren würden. Sie haben beim Kauf ausdrücklich einen Haftungsausschluss anerkannt.“

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.