Tesla
KI-generiertes Tesla Logo in einem Feld.
Bildquelle: stockcake

Elon Musk Scam: CEO verschenkt keine Tesla-Aktien!

Und wieder läuft eine E-Mail-Kampagne zwecks Vorschussbetrug. Der Elon Musk Scam dreht sich um angeblich verschenkte Tesla-Aktien.

In den Phishing-Mails teilt man den Empfängern mit, angeblich habe man jeweils Tesla-Aktien im Wert von über vier Millionen US-Dollar gewonnen. Der Elon Musk Scam betrifft offensichtlich Personen, deren Zugangsdaten zu ihren E-Mail-Accounts in den letzten Jahren in einschlägigen Foren zum Kauf angeboten wurden. Monate später hat man die Datensätze an andere Cyberkriminelle verschenkt, um das Forum attraktiver zu gestalten oder als Verkäufer auf sich aufmerksam zu machen.

Wer wissen möchte, ob seine E-Mail noch sicher ist, kann das hier oder beispielsweise dort nachprüfen.

Der Elon Musk Scam funktioniert weiterhin

Hätte man niemanden gefunden, der auf den Vorschussbetrug eingegangen ist, hätten die Phisher den massenhaften Versand ihrer E-Mails längst eingestellt. Die Abzocke mit der Hoffnung, man könnte ganz viel geschenkt bekommen, klappt also weiterhin.

Wer dumm genug ist, auf das Angebot einzugehen, den konfrontiert man mit plötzlich auftretenden Kosten. Diese muss man vorab begleichen, um den „Gewinn“ einstreichen zu können. Natürlich kommt es nie zu einer Auszahlung, das transferierte Geld für die angeblichen Kosten ist und bleibt natürlich verschollen.

Elon Musk Scam
Auszug vom Elon Musk Scam. Natürlich bekommt man keine Tesla-Aktien für 4,124 Mio. USD!

Phishing-Mail gespickt mit einigen Wahrheiten

Im Gegensatz zum April des Vorjahres und weiteren E-Mail-Kampagnen im Januar sollen die aktuellen Scam-Mails von der E-Mail-Adresse support@bedfordcomputers.com stammen. Zwar ist das Deutsch alles andere als perfekt. Dafür hat man die Nachricht mit zahlreichen Fakten versehen, die der Wahrheit entsprechen. Der Absender schreibt:

Diese E-Mail ist von Elon Musk und dem Gründer, CEO und Chefingenieur des SpaceX-Teams; Frühphaseninvestor, CEO und Produktarchitekt von Tesla, Inc.; Gründer von The Boring Company; und Mitbegründer von Neuralink und OpenAI.

Elon Musk Scam – Empfänger ausgewählt aus Millionen Nutzern?

Mit einem geschätzten Nettovermögen von rund 245 Milliarden US-Dollar. Ihre E-Mail-Adresse wurde zufällig aus der E-Mail-Datenbank der USA, Südafrikas, Kanadas und Europas ausgewählt. Und Sie haben 18.087,71 Tesla-Aktien zu 228,0 US-Dollar pro Aktie (TSLA) im Wert von 4.124.270,00 US-Dollar gewonnen.

Bitte nehmen Sie diese E-Mail ernst und antworten Sie mit Ihrer Referenznummer [APC4322025] an (claims@elonmuskorganization.com), um einen Anspruch geltend zu machen. Bitte antworten Sie mit Ihrer Referenznummer an (claims@elonmuskorganization.com), um weitere Informationen zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen und viel Glück. Elon Musk und Team. CEO und Chefingenieur bei SpaceX; Frühphaseninvestor.

Elon Musk
Der echte Diskussionsteilnehmer Elon Musk. Foto von Daniel Oberhaus (CC BY 2.0).

Warum sollte man auf die E-Mail niemals reagieren?

Wer darauf antwortet, verliert gleich mehrfach. Einerseits Zeit, weil man sowieso nichts erhalten wird, bis auf eine dubios begründete Zahlungsaufforderung. Außerdem landet die E-Mail-Adresse mittelfristig in einer weiteren Datenbank funktionierender E-Mail-Adressen.

Die Betroffenen werden weitere Cyberkriminelle künftig noch häufiger mit zusätzlichen Abzocke- und sonstigen Phishing-Mails nerven. Von daher: Finger weg. Wer Empfänger vom Elon Musk Scam ist, einfach bitte die E-Mail löschen, fertig ist die Laube!

Was ist eigentlich ein Vorschussbetrug?

Bei einer Abzocke mittels Vorschussbetrug ist der Ablauf immer nahezu identisch. Zunächst weckt man bei den Empfängern Hoffnung. Man stellt ihnen einen zumeist großen Geldbetrag in Aussicht. Das kann eine Erbschaft, eine Schenkung, lukrative Geschäftsvorschläge, Gewinne bis hin zu Krediten, spezielle Kreditkarten oder sonstige Entschädigungen sein.

Tja, wer aber darauf eingehen und abkassieren will, der soll zuvor irgendwelche Gebühren bezahlen. In vielen Fällen soll man das Geld an ein Konto im Ausland überweisen, damit man es nicht ohne weiteres zurückfordern kann. Die in der Scam-Mail erwähnten Kosten können Aufwendungen für einen Notar, Kontogebühren, Schmiergelder, spezielle Versicherungen etc. sein. Am Ende ist das Geld unwiederbringlich verloren. Die Schenkung hingegen war nie geplant. Die Kriminellen spekulieren schlichtweg auf die Gutgläubigkeit ihrer Opfer.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.